Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

3 Fragen: Gewicht, Stuhlgang, Anlegen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 3 Fragen: Gewicht, Stuhlgang, Anlegen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich komme gleich mit drei Fragen: 1. Wir waren zur U3, da war mein Sohn 4 Wochen und 2 Tage alt. Es war soweit alles bestens, allerdings meinte der Kinderarzt, die Gewichtszunahme wäre im unteren Normbereich. Was sagst du zu den Werten? Geburtsgewicht: 3740 g Gewicht nach 14 Tagen: 3720 g Gewicht bei U3: 4320 g 2. Eine Frage zum Stuhlgang: Bisher war der immer orangebraun. Gestern, einen Tag nach der U3, war er plötzlich grünlich und leicht schleimig. Heute ist er wieder eher orange. Was hat der grüne Stuhlgang zu bedeuten? 3. Beim Anlegen ist mein Sohn häufig sehr unruhig, zappelt herum und wirft seinen Kopf herum. Meistens sind die Brüste voll und aus der linken Brust läuft dann sofort Milch heraus. Das Anlegen ist so sehr schwierig und ich bin dann froh, ihn irgendwie an die Brust zu bekommen, oft zu Lasten meiner Brustwarzen. Was kann ich tun, um ihn zu beruhigen? Vielen Danke für deine Antworten im Voraus! Britta


Biggi Welter

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? Liebe Britta, das Gewicht deines Kindes mit 14 Tagen lässt entweder auf eine sehr starke Gewichtsabnahme nach der Geburt oder eine sehr langsame Gewichtszunahme in den ersten beiden Wochen schließen, insgesamt gesehen ist die durchschnittliche Gewichtzunahme pro Woche deines Kindes aber im Normbereich, Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. So lange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht und gelegentliche Schleimbeimengungen kommen vor. Auch duftet der Stuhl eines Stillkindes keineswegs immer nach Rosen. Was nun die Häufigkeit betrifft, so ist nach den ersten sechs Wochen so ziemlich alles normal von mehrmals täglich bis hin zu nur alle zehn Tage oder noch seltener. Solange es dem Kind gut gedeiht und es sich wohl fühlt, sind Farbe und Aussehen des Stuhlgangs bei einem gestillten Kind nicht von Belang. Kann es sein, dass Du einen recht starken Milchspendereflex hast? Wenn ja, dann nimm das Baby von der Brust sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und stille erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, die Tipps helfen dir weiter und zusätzlich rate ich dir, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie sich dein Baby an der Brust verhält. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen Dank für deine Antworten. Ich habe schon eine E-Mail an eine Stillberaterin in meiner Nähe geschrieben und möchte auch zu den Stillgruppen gehen. Denn ich möchte so gerne, dass es richtig gut klappt mit dem Stillen. Ja, mein Sohn hatte in den ersten zwei Wochen Gewicht verloren, er hat die ersten 24 Stunden nichts getrunken, weil er ständig Fruchtwasser gespuckt hat. Dann hat er seinen Hunger verschlafen und auf Anraten meiner Hebamme habe ich ihn dann alle drei Stunden geweckt zum Stillen. Daraufhin hat er sehr schnell zugenommen. Jetzt stille ich wieder nach Bedarf, das heißt, alle 3-4 Stunden, abends auch mal nach 2 Stunden. Wie er sich eben meldet. Ein großes Kompliment an deine Arbeit hier! Das macht Mut, auch bei Schwierigkeiten nicht gleich aufzugeben. Viele Grüße Britta


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Liebe Britta, dankr für deine lieben Zeilen :-), ich freu mich! Solltest Du wieder Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi


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