Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Ich stille meine 20 Monate alte Tochter noch recht oft... so oft sie will und in den Schlaf. Morgens kommt es sehr häufig vor, dass sie alle viertel bis halbe Stunde rumnuckeln will, dann weiterschläft etc. Jetzt bin ich wieder schwanger, 3. Woche. Und ich habe gleich gemerkt, dass ich das Stillen nicht mehr gleich ertrage wie vorher. Die Nuckelei macht mich fast Wahnsinnig. Wenn das Einschlafen länger als 15 Minuten dauert, dann werde ich ungeduldig, habe meine Tochter auch schon weggestossen weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe, dieses Nuckelgefühl. Vorher machte mir auch stundenlanges Nuckeln nichts aus. Aber jetzt drehe ich fast durch, ich weiss gar nicht wie ich es beschreiben soll. Dabei habe ich mir eigentlich sogar schon Tandemstillen vorstellen können. Ich wollte meine Tochter solange stillen wie sie will. Aber jetzt? Ich ertrage es kaum. Schiebe ich sie weg weint sie bitterlich und ich aus Ohnmacht gleich mit. Vielleicht bin ich innerlich auch unsicher und habe Angst, das Stillen könnte das Baby im Bauch gefährden. Aber dem ist doch nicht so? Kann ich bedenkenlos die ganze Schwangerschaft durchstillen? Wie kann ich bei meiner Tochter liebevoll wenigstens etwas das Stillen reduzieren? Ich habe Angst, dass sie einen „Schaden“ nimmt, wenn ich sie so wegstosse. Sie schläft bei mir im Bett und so soll es auch bleiben... aber kann ich sie auch dazu bringen, nicht jedesmal nur an der Brust einzuschlafen? Vielleicht hast Du mir ein paar gute Tipps. Ich kann es kaum fassen, dass mein Körper in dieser frischen Schwangerschaft schon so reagiert. Wir haben uns dieses Baby so sehr gewünscht und wir freuen uns so darauf, aber ich bin frustriert und enttäuscht von mir selber, dass es jetzt schon irgendwie anfängt auf Kosten unserer grossen Tochter zu gehen. Liebe Grüsse Prisca
? Liebe Prisca, diese widerstrebenden Gefühle kann ich nur zu gut nachvollziehen und auch die extreme Empfindlichkeit der Brust und der Brustwarzen gerade ganz zu Beginn der Schwangerschaft sind nicht unbedingt selten, im Gegenteil, es gibt viele Frauen, die an diesem „Symptom" erkennen, dass sie wieder schwanger sind. Mit deinem Wechselbad der Gefühle kann ich dir leider nicht helfen, da wirst Du durch müssen und dabei deinen Weg finden müssen. Wo ich dir helfen kann ist zunächst einmal, dass ich dir sagen kann, dass bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft das Stillen weder dem ungeborenen Baby noch dem größeren Kind noch der Mutter schadet. Eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund, es sei denn, Du willst es so. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen. Du solltest allerdings auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei dir selbst zu vermeiden. Ein gut ernährte Mutter sollte keine Schwierigkeiten haben, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Aber es ist wichtig, dass sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Bei manchen Müttern ist eine zusätzliche Kalorienaufnahme notwendig, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Es kann auch dazu kommen, dass die Brustwarzen sehr empfindlich oder wund werden. Auch gegen dieses schwangerschaftsbedingte Problem lässt sich leider nichts tun. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft weiterstillen möchte, gibt es nur wenige Gründe, dass sie es nicht tun dürfte. Medizinische Gründe während der Schwangerschaft abzustillen wären: • Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; • vorangegangene Frühgeburten; • ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies tritt jedoch nur selten auf. Viele Kinder stillen sich während der erneuten Schwangerschaft der Mutter ab, wobei sich jedoch nicht immer sagen lässt, ob sich das Kind nicht auch ohne diese Schwangerschaft abgestillt hat. Es lässt sich nicht aber vorhersagen, wann sich ein Kind während einer erneuten Schwangerschaft der Mutter abstillen wird und ob es sich überhaupt abstillen wird. Mit 20 Monaten ist ein Kind in aller Regel verständig genug, dass Abmachungen möglich sind. Die Kinder wissen auch was „aua" ist und können sehr mitfühlend sein. Möglicherweise ist es ein Weg für euch, dass Du nicht gleich komplett abstillst, sondern das Stillen jetzt erst einmal einschränkst. Du kannst deiner Tochter erklären, dass deine Brust weh tut und ihr deshalb seltener, nur zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Orten (z.B. nur im Bett und auf dem Sofa) oder nur immer kurze Zeit stillt. Manche Mütter unterstreichen das „Aua" an der Brust noch durch die Verwendung eines Pflasters (aber bitte welches mit „sanftem" Kleber und nicht auf Brustwarze oder Brustwarzenhof kleben, sonst kann es zu Wundsein kommen). Wichtig ist, dass für deine Tochter klar ersichtlich ist, dass Du sie nicht „wegstößt", sondern noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihr die Brust, aber nicht dich selbst. Vielleicht kannst Du gerade in der Nacht statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Beruhigendes Zureden, Streicheln, Singen, ein immer gleichbleibendes Ritual und viel Nähe können deiner Tochter helfen, ohne Brust in den Schlaf zu finden. Viele Mütter glauben, dass sie beim Abstillen auf Distanz zu ihrem Kind gehen müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb ist das gemeinsame Schlafen positiv. Mach dir jetzt bitte keine Vorwürfe, dass die neue Schwangerschaft „auf Kosten" deiner Tochter geht. Sicher wird es ein Einschnitt für sie sein, dass sie nicht mehr die Einzige ist, aber ein Geschwisterkind bringt auch sehr viel Schönes mit sich. Außerdem ist Liebe nicht endlich, sie wird mehr, mit jedem weiteren Menschen, den Du liebst. Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft und einen harmonischen Weg für eure Stillbeziehung - gleich wohin er führen wird. LLLiebe Grüße Biggi
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