Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

11 Monate und will nur Brust

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: 11 Monate und will nur Brust

Mitglied inaktiv

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Hallo,ich habe einen Sohn,er wird Ende Oktober 1 Jahr,und er isst immer noch nichts ausser Muttermilch.Ich weiss nicht,was ich ihm noch geben kann,ich habe alles probiert,er isst von allem 2 Löffel höchstens und dann fängt mit Essen zu spielen an.Seit kurzem gebe ich ihm was vom Familientisch,er probiert alles,aber mehr will er nicht.Ist das normal?Er muss doch schon was anderes wollen und mit anderem satt sein,und ich habe Angst,dass meine Milch bald weniger wird. Außerdem trinkt er sehr oft in der Nacht,er schläft im Familienbett,aber hat sehr unruhigen Schlaf,er pupst und davon wacht er auf.Kann es sein ,dass es vom nächtlichen Stillen ist?Ich dachte,dass es von Beikost kommt,aber er hat nachts Blähungen auch wenn er ganzen Tag nur Muttermilch getrunken hat. Ich danke im voraus für Ihre Antwort, Mit freundlichen Grüssen,dinaterra


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Liebe Dinaterra, solange dein Kind sich gut entwickelt, also weiterhin wächst und zunimmt, und du beobachtest, dass er sich auch ansonsten gut entwickelt, scheint es ihm zu reichen, was er bekommt. Es ist gar nicht so selten, dass Stillkinder erst zögerlich zur Beikost greifen, und wir Mütter haben da ganz oft große Sorgen. Ich erinnere mich auch noch gut an die Zeiten... Mein Jüngster hat nie mehr gegessen, als in einen Eierbecher passte, und das fast 2 Jahre lang. Heute, mit 3 1/2, futtert er wie ein Scheunendrescher, ist fit und stark, auch wenn er eher zarte wirkt. Pupse in der Nacht sind nicht ungewöhnlich, auch wenn sie natürlich nicht angenehm sind. Der Darm eines Säuglings ist noch nicht fertig entwickelt und daher recht "anfällig". Meist wird das nach dem 1. Geburtstag dann besser - und viele Kinder spüren ganz instinktiv, ob ihr Körper bereit ist für artfremde Nahrung. Wenn er nur zögerlich isst, akzeptiere es als ein Teil seiner Natur. Wie gesagt: Immer vorausgesetzt, er ist sonst "fit" und aktiv. Wäre er eher schlapp, teilnahmslos, viel müde und auch sonst eher "hinten dran" im Vergleich zu Gleichaltrigen, sollte der Kinderarzt seine Blutwerte kontrollieren. Denn Appetitlosigkeit kann (muss aber nicht!) auch durch einen Mangel entstehen. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". Sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Ihr könnt versuchen, dass nächtliche Stillen zu reduzieren. Erkläre Deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich Dein Kleiner dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste ihn und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim „Nein“, bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von Dir aus Deinem Kind die Brust anbieten – so lernt er, dass er sich auf Dein Wort verlassen kann. Gegebenenfalls kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, denn du stehst ihm ja bei. Nur wenn sich dein Sohn jedoch über längere Tage hinweg immer weiter dagegen sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich wird, oder eine stärkere Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es für ihn noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Monate warten solltest. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo dinaterra, mein Sohn ist mittlerweile 16 Monate alt und isst - nun - FAST nichts. Er hat vor ca. 1 Woche begonnen, zu essen, aber es ist mengenmäßig auch so, wie Kristina beschreibt: Eierbecher oder Espressotasse. Wir haben mit 7 Monaten mit Beikost begonnen, jegliche Geschmacksrichtung ohne Erfolg, dann durfte er einfache Sachen vom Tisch mitessen, ohne Erfolg. Nun ist es so, dass er zu jeder Mahlzeit eine Miniportion bekommt, davon isst er meistens zwei bis drei TEElöffel voll, sehr selten mehr, aber er isst jetzt immerhin. Sobald er genug davon hat, kommt er zu mir und will trinken, sagt und zeigt das sehr deutlich und darf dann auch. Nachts stillen wir sehr oft, ich zähle gar nicht mehr mit, aber er wird um 19h00 zum einschlafen gestillt, um 23h00 zum Weiterschlafen, dann ist Pause bis ca. 2h30 oder 3h00 und ab 5h00 wird er dauergestillt. Tagsüber wird er immer gestillt, wenn er möchte, es sei denn, es geht grad wirklich nicht. Es ist anstregend, zugegeben, und ich habe das Gefühl, es zehrt nun langsam an meinen Kräften, aber es ist auch so wunderschön, wenn er "gungun" (für trinken) sagt oder sagt: "gungun daaaaaaa", dann freu ich mich, dass ich das so lange erleben darf. Ich konnte mir nie vorstellen, ein Langszeitstillkind zu haben, mittlerweile wird mir mulmig, wenn ich daran denke, er könnte mal gar nicht mehr stillen wollen. So, kurz und knapp wollte ich eigentlich nur sagen: du bist nicht allein :-) LG Esther


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