StephanieK
Hallo liebes Expertenteam, mein Sohn ist jetzt 11 Monate alt geworden und wurde bzw wird noch nach Bedarf gestillt. Er mag selten Brei und isst aber schon recht gut am Tisch mit. Habe schon früh damit angefangen wie bei BLW. An manchen Tagen klappt es gut an andren will er nur Muttermilch. Er trinkt aus dem Glas Wasser , jedoch nur ein paar Schlucke am Tag. Ich denke, das er seine Flüssigkeitsaufname daher überwiegend über die Muttermilch deckt. Ich warte nach dem Essen bis er von selbst kommt. Das geschieht meist 1 Std nach der Mahlzeit. Das bedeutet er isst 3 bis 4 Mahlzeiten am Tag und wird auch noch 4 mal am Tag gestillt. In der Nacht 2 Mal. Ist das okay so oder zu viel. Er trinkt halt eben nur die paar Schlucke Wasser aus dem Glas, mehr nicht. Aus Trinklernflaschen oder Fläschchen bekommt er nix raus. Hat auch noch nie Milch aus der Flasche bekommen. Da er noch so viel Muttermilch bekommt , bekommt er auch nur äußerst selten Essen mit Kuhmilch wie Grießbrei oder so. Oder braucht er diese dringend für die Zähne? Schon mal vielen Dank. Lg Steffi
Liebe Steffi, Du machst alles richtig, denn im ganzen ersten Jahr sollte Milch die Hauptnahrungsquelle eines Babys sein. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. So lange dein Baby ausreichend oft gestillt wird, braucht es keine Kuhmich, weder Flasche noch Brei! LLLiebe Grüße Biggi
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