Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe heute 2 Fragen: 1. Gestern begann ich beim Stillen in der linken Brust Schmerzen zu haben, eine Art Stechen oder Brennen, vorne, sozusagen hinter der Brustwarze. Das steigerte sich dann über den Tag und die Nacht, heute morgen war ich dann bei meiner FÄ. Äußerlich sieht man nichts, keine Rötung / Schwellung, auch keine Verhärtung zu tasten. Die Schmerzen sind auch nur, wenn Jaromir "anzieht", und kurz danach. Zwischen dem Stillen spüre ich fast nichts, nur dass die Brust recht druckempfindlich ist. Meine FÄ war erst recht ratlos, diagnostizierte dann eine beginnende Mastitis. Sie sagte die kann auch durch eine Infektion kommen (hatte vor kurzem einen grippalen Infekt), denn ich hatte keinerlei Probleme vorher mit Milchstau, hatte einen völlig regelmäßigen und ungestörten Stillrhythmus. Habe jetzt ein Antibiotikum und Schmerzmittel bekommen, denn die Schmerzen beim Stillen sind wirklich kaum auszuhalten!!! Meine Frage ist, erscheint Dir diese Diagnose richtig? Will nur nachfragen, weil die FÄ zuerst so ratlos war... Hast Du einige Tiips, was ich tun könnte? Z.B. soll ich so oft wie möglich mit der linken Brust stillen, oder sie eher in Ruhe lassen? Kühlen tut mir gut, aber beeinträchtigt das nicht zu sehr die Milchbildung? 2. zum Thema Eisenversorgung beim Baby: Jaromir ist 7 Mon. alt, und hat eine Breimahlzeit (Obst + Nestle Sinlac) am Tag und dann noch einige Löffelchen Gemüse. Gemüse nimmt er nicht gern, wenn es nach mir ginge, würde er mehr davon essen, aber reinzwingen will ichs ihm ja nicht. Meine Frage ist, ich habe immer wieder gelesen, dass nach dem 6 Lebensmonat die Eisenreserven aus der Schwangerschaft aufgebraucht sind und das Baby dann neue "Eisenquellen" braucht. Mein Kleiner lässt sich nun wirklich viel Zeit mit dem Brei, und ich will das auch nicht unnötig beschleunigen, ich weiß aber nicht wann wir bei dem Tempo bei Fleisch angelangt sein werden, zumal seine Verdauung auch mit der Umstellung zu kämpfen hat. Muss ich eine Eisen-Unterversorgung befürchten? Schon mal vielen Dank! Viele Grüße von Susanne
? Liebe Susanne, ob das nun wirklich eine Brustentzündung ist/war, kann ich nicht sagen. Dem Beschwerdebild nach könnte es auch eine Pilzinfektion sein, aber das muss ärztlich abgeklärt werden. Doch ganz gleich wie, ist weiterstillen eher zu empfehlen, als eine „Stillpause, um die Brust zu schonen", denn genau das könnte zu Stauungen und weiteren Problemen führen. Nach Gefühl der Mutter nach dem Anlegen kühlen, ist ebenfalls meist sehr hilfreich. Auch über die ersten sechs Monate hinaus kann ein Kind - wenn es von sich aus noch alle Beikost ablehnt, gut gedeiht und sich altersgemäß entwickelt - noch einige Zeit weiterhin voll gestillt werden. Eisenmangel ist bei gestillten Kindern eher selten. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Pisacane anlässlich der 15.internationalen LLL-Konferenz in Washington: „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Generell wird Fleisch als guter Eisenlieferant angesehen, doch es ist auch möglich, ein Baby ohne Fleisch zu ernähren. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. Ich hoffe, diese Informationen helfen dir weiter LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Habe zwischenzeitlich trotz Antibiotikum schier unerträgliche Schmerzen beim Stillen!!! HEUL!!! Habe jetzt begonnen, nur die gesunde Seite zu stillen und die kranke abzupumpen, das geht etwas erträglicher... Was ist denn mit der abgepumpten Milch, kann ich die füttern oder ist die kontaminiert? Schon mal vielen Dank! Susanne
? Liebe Susanne bitte wende dich unbedingt an deine Ärztin/Arzt und lass nachschauen. Es hat keinen Sinn sich jetzt "tapfer" zu zeigen, hier muss herausgefunden werden, was es wirklich ist und entsprechend behandelt werden. Es ist normalerweise nicht notwendig während einer Brustentzündung oder auch Pilzerkrankung abgepumpte Milch zu verwerfen, allerdings solltest Du sie vorsichtshalber nicht einfrieren, für einen späteren Gebrauch, denn falls ein Soor mit im Spiel ist, kann dieser dann durch die aufgetaute Milch später wieder erneut aufflammen. Geh bitt wirklich zu deiner Ärztin/Arzt. LLLiebe Grüße Biggi
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