Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Umgangsrecht mit 4 Monate altem Baby das seinen Vater nicht kennt

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Umgangsrecht mit 4 Monate altem Baby das seinen Vater nicht kennt

OmasBaby

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Meine Tochter hat ein 4 monate altes Baby. Sie hat sich schon in der Schwangerschaft von dem Vater getrennt. Die beiden hatten zwar eine Absprache wegen Umgangsrecht, das hat der Vater aber kaum wahrgenommen. Jedesmal wenn der Vater bei der kleinen war und sie auf den Arm genommen hat, hat sie das ganze Haus zusammen geschrien. Das Jugendamt war auch involviert. Nun hat das Jugendamt festgelegt, das die kleine an einem Tag in der Woche bei uns zu Hause vom Vater besucht wird, und an einem anderen Tag der Woche soll sie zu Ihrem Vater nach Hause. Mit der wortwörtlichen Anweisung, das Baby könnte ruhifg10 Minuten schreien wenn es der Vater auf dem Arm hat. Erst dann sollte die Mutter eingreifen. Gestern waren wir nun bei dem Vater. Er hatte die Kleine kaum auf dem Arm, da hat sie schon die ganze Straße zusammen geschrien. Wenn meine Tochter oder ich die Kleine dann genommen haben, dann war sie wieder ruhig. Das ganze soll jetzt 3 Monate so laufen. Dann soll meine Tochter die kleine bei Ihrem Vater abgeben und sich wortwörtlich verpissen.


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, unterschwellig schwebt mit, dass Sie gegen den Umgang sind - weil es das Kind (4 Monate!!!) nicht möchte. Da müssen Sie (und evtl. auch die Kindesmutter) die Einstellung ändern. Das Kind hat einen Anspruch auf einen Umgang mit dem Vater - traurig, dass es den Vater (noch) nicht kennt und so reagiert. Und ja, es muss den Vater kennenlernen. Ich bin zwar kein Freund von Schreierei, aber da muss den Eltern dann eben gemeinsam etwas einfallen, um das Problem kindgerecht zu lösen. Im Übrigen entscheiden die Eltern über den Umgang, nicht die Kinder. Die Elternrolle werden sie gemeinsam noch 18 Jahre ausüben, was den Umgang angeht. Besser, es läuft ohne Streitereien und ohne Gericht - denn das macht die Situation für das Kind einfacher. Beim Thema Umgangsrecht hat der Vater immer die besseren Karten. Liebe Grüße NB


KielSprotte

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Deine Enkelin hat ein Recht auf ihren Vater, auch wenn sie diesen im Moment noch nicht als ihren Vater erkennen kann. Ich persönlich halte es auch für hinderlich, dass du da mitgehst. Lass das deine Tochter alleine regeln. Denn die Sicht deiner Enkelin in dem Moment ist doch klar: Mama ist da, Oma ist da - warum soll ich dann zu dem fremden Mann auf den Arm gehen? Auch wenn ihr beide dem Umgang gegenüber negativ eingestellt seid (was ich so zwischen den Zeilen rauslese), bekommt die Kleine das mit. Vermittelt ihr, dass es völlig OK und normal ist, dass sie bei Papa auf den Arm geht - ohne das ihr zu zweit daneben steht und ihr das Gefühl gebt das das nicht in Ordnung ist. Er ist der Vater und wird es bleiben, also tut alles um das Kennenlernen und den Umgang zu fördern, statt zu blockieren. Das ist übrigens auch kein rechtliches Problem, sondern ein zwischenmenschliches.


Minimäuschen

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Du beschreibst die Situation. Eine Frage kann ich in deinen Ausführungen nicht finden.


Mitglied inaktiv

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Ich verstehe dass du als oma mitleidest, wenn das enkelchen schreit, aber davon musst du dich lösen. Deine tochter soll in die offensive gehen, MEHR umgangszeit statt weniger, damit sich das minibaby an den vater gewöhnen kann. Mal sehen, ob der da noch soviel bock drauf hat! Manche dinge erledigen sich von alleine. Was für einen jargon pflegt euer jugendamt?


OmasBaby

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Ich möchte nur mal klarstellen, dass ich nur mit meiner Tochter mitgegangen bin, weil der Kindsvater ihr gegenüber teilweise aggressiv und genervt ist. Er schickt ihr Sprachnachrichten, die teilweise schon Drohungen sind. Meine Tochter wollte es eigentlich so, das der Vater erstmal regelmäßig zu uns nach Hause kommt, damit sich die kleine an ihn gewöhnt. Sie hatten auch Termine ausgemacht, aber dem Kindsvater waren meistens andere Sachen wichtiger, z. B. Party mit Freunden machen, Besorgungen erledigen ( der tag hat ja nur 24 Stunden )


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