Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Teilzeit und stillpausen

Frage: Teilzeit und stillpausen

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Hallo, Ich hatte mich bereits am 19.12. Einmal an sie gewendet. Hier fragten sie nach dem geburtsdatum meiner Tochter. Dies ist der 06.01.2016. Danke schonmal für die nachträgliche Beantwortung. Zusätzlich interessiert mich die Regelung mit den Stillpausen. Ich werde ja ab März 3 stunden und ab Juli 6 Stunden arbeiten. Habe ich da anrecht auf die stillpausen und wenn ja wielang? Bei 3 stunden einmal 30 minuten bei 6 stunden 2*30 oder 1*60 und vollzeit 3*30 Minuten? Wie ist die Staffelung? Muß mir der Arbeitgeber einen raum zur Verfügung stellen? Pausenraum ist ein breiter Flur. Kann er mich auf die Toilette verweisen? Wir haben 5 kabinen für 300 frauen und die werden nur einmal am tag gereinigt. Meine Tochter soll die milch am nächste Tag in der Krippe trinken. Da will ich ihr keine versäuchte klomilch geben. Pilzinfektionen sind bei uns die regel bei der Hygiene und nicht alle waschen sich die Hände. Aber das ist ne andere Geschichte. Danke schonmal fürs lesen und Antworten.


Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, da das Kind dann über ein Jahr alt ist stehen Ihnen keine Stillpausen zu. Liebe Grüße NB


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Das Kind ist demnach schon fast ein Jahr alt und wird im März 2017 schon 1 Jahr und 3 Monate alt sein. Da ist bei 3 Stunden Arbeitszeit keine Stillpause zu erwarten.


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Muss ich ein ärztliches Attest beibringen, dass ich noch stille?


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Nein, wozu? du bekommst bei 3 Stunden Arbeitszeit keine Stillpause für ein 15 Monate altes Kind, weil du das vor oder nach der kurzen Arbeit stillen kannst. Ab (voraussichtlich) April 2017 wird das Mutterschutzgesetz geändert. Dann werden Stillpausen überhaupt nur noch im ersten Lebensjahr gewährt. Auch wenn du im zweiten Lebenjahr des Kindes Vollzeit arbeiten würdest, hast du dann keinen Anspruch mehr auf eine Stillpause.


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Ich kann Dich in einigen Dingen beruhigen falls Du unsicher bist ob das alles klappt. Das wird es sicherlich. Wie ich wieder mit dem Arbeiten angefangen habe war unser gerade genau 1 Jahr alt - und da ich mit 25-30 Std die Woche wieder gestartet bin entsprechend lange bei der Tagesmutter. Zu dem Zeitpunkt wurde er noch zu JEDER Mahlzeit auch gestillt, auch wenn er geringe Mengen Beikost gegessen hat. Dazu ab musste ich mir von allen möglichen Seiten anhören es wäre "unnormal", das Kind würde verzogen werden, Schlafen würde nicht klappen, Fremdbetreuung wäre ein Problem usw. Tja, wir haben morgens in Ruhe gestillt bevor wir aufgestanden sind, dann fertig gemacht, ihn zur Tagesmutter gebracht und dann ich arbeiten. Nachmittags ihn dann abgeholt und gleich zuhause wieder angelegt, da hat er sich dann seine "Milch- und Kuscheleinheiten" abgeholt. Und, außer das die Eingewöhnung recht holprig war - weil auch arg kurz (wir hatten nicht mal 3 Wochen wobei das hieß nur 2-3 Treffs überhaupt pro Woche) und er eben beim Schlafen jemand brauchte der wenigstens in der Nähe ist hat es super geklappt. Er hat da anstandslos mit gegessen. Endgültig abgestillt haben wir jetzt vor wenigen Woche, da war er nicht ganz 4,5 Jahre alt. Und auch das ging recht entspannt. Ach ja, trotz fast 6 Std Arbeitszeit pro Tag hatte ich keine Stillpause oder ähnliches. Abpumpen wäre bei mir eh nicht möglich gewesen weil ich mit der Pumpe den Milchspendereflex nicht ausgelöst bekomme. Milchstau oder ähnliches hatte ich auch nicht, Da hat die Brust sich schnell dran gewöhnt. was meine Chefs aber gemacht haben, sie haben Rücksicht drauf genommen bei Schulungen über den ganzen Tag und ähnlichem. Jedenfalls im ersten Jahr. Danach hat unser eh nur noch abends und morgens gestillt.


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Danke für deine zeilen. Bei der stillpause geht es mir mehr ums aufrechterhalten. In den ersten Monaten hole ich sie nach dem Mittagessen ab und stille sie zu hause in den Schlaf. In der krippe wird der mittagsschlaf auch ohne brust klappen. Weiß ich. Am we darf sie dann ja aber wieder. Wenn ich von mo bis fr mittags nicht pumpe - msr klappt bei mir - denken meine Brüste ja wird nicht gebraucht. Am we dann also wemiger milch. Still ich dann denken meine Brüste wird doch gebraucht und hab montag milchstau wenn ichs nicht rauslas. Uch neige leider zu milchstaus. Hatte über 150 in 7 Monaten stressbedingt und dann chronisch. Hab das aber inzwischen im griff. Pause will ich eh erst machen wenn ich 6 stunden arbeite.


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Im Juli wirst du auf keinen Fall mehr eine Stillpause gewährt bekommen, und auch keinen besonderen Stillraum. So ist das gesetztlich festgelegt. Das ist dann dein Problem. Du kannst außerhalb des Betriebes zu Hause stillen, aber nicht bei der Arbeit.


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Wenn es dir nur darum geht das Du eine Milchstau vermeidest, dann würde ich halt im absoluten Notfall doch das Klo nutzen. Oder einfach mit dem Chef sprechen ob du die Zeit dann "nachholst". Kannst die Milch dann ja wegkippen oder anderweitig nutzen. Mancher schwört zB auf Badezusatz oder Creme aus Muttermilch... Eigentlich sollte Deine Brust das aber mit etwas evtl Anlaufschwierigkeiten packen. 3 Sdt bzw 4 Std Stillpause mit Fahrweg evtl ist ja nicht so ungewöhnlich. Zumal ich sicher bin das ihr bis dahin auch von alleine immer längere Abstände haben werdet, wenn man das ganze schrittweise anpasst, klappt das wie gesagt recht gut.


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"....dann würde ich halt im absoluten Notfall doch das Klo nutzen." Das ist doch kaum realisierbar, es dauert länger als ein gewöhnlicher Toilettenbesuch. Und was wäre ein "absoluter Notfall"? Ein Milchstau? Eine Brustentzündung? Damit kann man auch nicht mehr arbeiten. Wenn der AG aus gesetzlichen Gründen keine Stillpausen mehr gewährt, dann muss die Brust schon vor der Arbeitszeiterweiterung umgestellt werden. Das dauert ja nur ein paar Tage, höchstens.


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Lass mich raten, Du hast nicht gestillt? Frau merkt in der Regel wenn es anfängt zu "spannen". dann kann man abpumpen gehen oder man streicht etwas Milch soweit aus bis der heftigste Druck nach lässt. Und wenn man mehr als die übliche Zeit für den Klogang dafür benötigt (wie lange ist das eigentlich genau?), kann man eben auch mal beim AG nachfragen ob man in einem solchen Fall eben die Zeit nacharbeitet. Uriah, Du müsste nur mal den KOMPLETTEN Text lesen. Und nicht einfach wahllos was aus dem Zusammenhang reißen.


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Dany, ist das hier eine Stillberatung oder ein Rechtsforum? Und du hast falsch geraten, ich habe sehr gerne und auch lange gestillt, allerdings nur Säuglinge und nicht mehr im Kindergartenalter.


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Von sehr lange und gerne kann man dann eher nicht reden. Aber Deine Entscheidung. dafür musst Du sich sicherlich nicht rechtfertigen. Manche Frau stillt ihr Kind aber eben mindestens solange wie es die WHO auch empfiehlt. und das ist eben weit länger als das was der Gesetzesgeber mit dem, neuen Gesetzesentwurf abdeckt. Ich habe versucht eine Art Kompromiss für BEIDE Seiten zu zeigen. Für mich die weit aus wichtigere Sache als was der blanke Gesetzestext wiedergibt - der im übrigen auch nicht verbietet das ein Arbeitgeber FREIWILLIG einer Stillenden auf seine Kosten oder per Nacharbeit eine Stillpause verbietet. Man kann sich rein auf das Gesetz beziehen oder auch mal auf zwischenmenschlicher Basis versuchen Lösungen für alle zu finden. Ist dann auch eine Art der Sozialkompetenz. Meines Wissens nach versuchen das sogar in der Regel viele Richter - dort wo es eben möglich ist. Zum Wohle aller.


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Dann muss ich dich mal bitten, den genauen Text zu beachten: es ging eindeutig nicht um Freiwilligkeit sondern um Rechte: "die REGELUNG mit den Stillpausen ... Habe ich da ANRECHT auf die stillpausen und wenn ja wielang? .... MUSS mir der Arbeitgeber einen raum zur Verfügung stellen?" Diese Fragen habe ich eindeutig mit nein beantwortet, da es hier um Rechtsfragen geht und eine Stillberatung nicht angefragt wurde. Aber es steht dir natürlich frei, auch eine Stillberatung oder Mediation anzubieten. Aber das ist dann jenseits der rechtlichen Grundlagen.


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Liebe uriah. Bist du Fachanwältin für Arbeitsrecht oder Familienrecht ? Ich habe im Expertenforum angefragt, da ich ggf auch die passenden Paragraphen benötige. Im Internet geht es bei der Neufassung des Mutterschutzgesetzes meist um Beschäftigungsverbot etc. Mir ist neu das dies auch das Stillen betrifft. Stillen über den ersten Geburtstag hinaus wird immer häufiger. Frauen/Mamas wie ich sind schon lange keine Exotinnen mehr. Wäre schlimm wenn man Frauen in ihrem Recht das beste für ihr kind zu tun beschneidet. In den USA zahlen inzwischen einige chefs Prämien wenn Mütter ihre Kinder lange stillen, da diese Kinder nachweislich nicht so oft und so lang krank sind und die Mütter der Arbeit fern bleiben (müssen ). Wenn du vom Fach bist, benenne bitte Paragraphen. PS es greift schon ab 01.01.2017 nicht erst April


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https://www.bmfsfj.de/blob/76054/2c6f6e0204711f9a59ba09c37f41a2d2/gesetzentwurf-muschg-data.pdf Es steht in § 6 Abs. 2 des Gesetzesentwurfes, der voraussichtlich am 1. April 2017 in Kraft treten wird, dass diese Stillpausen während der ersten 12 Monate nach der Entbindung auf Verlangen gewährt werden.


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