Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Schularbeiten Umgangsrecht

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Schularbeiten Umgangsrecht

JuleBu

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Sehr geehrte Frau Bader, unsere 11-jährige Tochter besucht die 6. Klasse eines Gymnasiums. Mein Ex-Mann und ich haben uns außergerichtlich darauf geeinigt, dass sie jedes 2. Wochenende und zusätzlich Mittwochs ab Nachmittag bei ihm ist. Seit diesem Schuljahr hat sie Latein als weitere Fremdsprache und somit fällt auch Einiges an Lernarbeit an. Sie braucht natürlich noch Unterstützung beim Lernen, wobei ich ihr gerne behilflich bin. Die Schularbeiten werden generell bei mir erledigt. Aktuell liegen wieder einige Schulaufgaben in allen Hauptfächern an und die beste Zeit zum Vorbereiten ist einfach am Wochenende. Mein Ex-Mann beherrscht weder Englisch noch Latein, d.h. er kann unserer Tochter auch nicht besonders gut erklären. Wenn eine Schulaufgabe auf eines seiner Wochenenden folgt beharrt er aber darauf, von mir einen "Austausch" für die Lernzeit zu bekommen. Die schulische Bildung sollte doch im Interesse beider Eltern liegen. Er lässt sich aber auf kein Argument ein, obwohl ich und meine Tochter ja keine Freizeit miteinander verbringen, sondern eben lernen. Dazu kommt, dass er von Anfang an gegen das Gymnasium war. Dementsprechend interessiert er sich kaum für die schulischen Angelegenheiten, fragt nie nach, was Lehrer über unsere Tochter sprechen usw. Wie kann ich es durchsetzen, dass er eben keinen Austausch für Lernzeiten fordert? Es kann ja nicht sein, dass bei Papa nur Freizeit stattfindet und sämtliche schulischen Dinge nur bei mir. Ab welchem Alter und in welchem Rahmen darf unsere Tochter selbst mitbestimmen? Der zusätzliche Mittwoch ist für unsere Tochter eigentlich auch mehr eine Belastung. Ihr Vater holt sie gegen 17h ab und bringt sie um 19h wieder. Er wohnt zwar nur 10 Minuten entfernt, trotzdem sind es nur knapp 2 Stunden. Manchmal muss unsere Tochter dann auch noch etwas für die Schule erledigen, er wirkt dann sichtlich genervt, weil er natürlich gerne hätte, dass bis 17h alles erledigt ist. Entschuldigen Sie diesen Roman, aber vielleicht können Sie mir einen Tipp geben, wie man da am Besten vorgehen sollte. Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Freundliche Grüße


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, ich habe nicht so ganz verstanden, was er damit meint, aber es ist natürlich so, dass das KInd auch beim Umgang die HA macht. Andere Eltern können auch kein englisch und Latein-Vokabeln kann jeder abfragen. Er hat Unrecht. Lieeb Grüße NB


Pamo

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Mit gleichem Recht könnte er fordern, dass ihm jede Minute von dir ersetzt wird, die das Kind auf dem Klo, unter der Dusche oder schlafend verbringt. Das ist Quatsch. Aber du wirst eine pragmatische Lösung finden, die es am wenigsten belastend für das Kind macht. Da er eh kein Englisch und Latein kann, macht es keinen Sinn, dass er bei dieses HG hilft. Vielleicht gibt es etwas anderes, das er mit ihr teilen kann? Wenn es kein Schulfach ist - vielleicht etwas Sportliches? Vielleicht können die beiden zusammen backen, malen, Gartenarbeit machen, am Auto schrauben, bügeln? Wenn er nicht kooperiert und nur den Fun-Daddy machen will, dann hast du wenig handhabe. Denn auch du dürftest auf Pflichten pfeifen, das Kind mit Chips, Schoki und TV vollstopfen, die Schulübungen ignorieren. Bald ist das Mädchen alt genug, selber zu erkennen, wer sich kümmert und wer nur Spaß konsumiert. Dann wird sie ihrem Vater schon sagen, dass er sich seinen Freizeitpark diese Woche sonst wohin stecken kann, da sie wichtige Klassenarbeiten vor sich hat. Ob er will, dass sie da abkackt? Ob ihm egal ist, ob sie einen ordentlichen Abschluss macht?


desireekk

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Einen Ausgleich zu fordern ist Quatsch. Wobei ich das "ich kann die Sprache nicht" nicht nachvollziehen kann: Dann ist an den Papawochenenden halt verstärkt Vokabeln lernen dran. Das kann man auch, wenn man die Sprache nicht spricht. Mein Ex hat das auch so gemacht. Insbesondere in Latein geht das wunderbar. Wenn Du alleine mit ihm nicht weiterkommst, dann binde die Erziehungsberatung oder das Jugendamt mit ein. Als Argument fällt mir noch ein, dass das Kind ja nicht nur aus Freizeit besteht, sondern ein gemeinsames lernen auch Einblick in den Schulalltag und die geistigen Fähigkeiten des Kindes gibt... und über die Zeit auch der Fortschritt somit erlebt werden kann. Ausgleich gäbe es da bei mir nicht, Entweder er kümmert sich um sein Kind.... mit allem was dazugehört.... oder eben nicht. Fas ist eine Frage der Sichtweise, nicht des Rechts. Das Kind hat Anspruch auf Umgang mit ihm, aber nicht auf bestimmte (Freizeit-)Situationen. LG D


Felica

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Dein Ex hat völlig Recht. Zumal ich es auch nicht wirklich gut gelöst finde dann am Wochenende zu lernen. Zumal das ja stundenlanges lernen sein muss wenn deshalb direkt das ganze Umgangswochenende ausfallen muss. Auch Kinder sollten lernfreie Zeiten haben. Und wenn dein Kind so viel am Wochenende lernen muss vor Klausuren, dann ist das Gymnasium evtl. nicht die richtige Wahl gewesen. Um Lateinvokabeln abzufragen muss man übrigens selbst kein Latein gehabt haben. Es gibt da, für die Grammatik auch super Übungen. Ich habe mir damals zum Beispiel ein Verb rausgesucht und dann alle Formen auf einem Schmierzettel geschrieben. Egal wo ich war, wenn Zeit da war, wurde der Zettel rausgekramt und dann dekliniert. Verben ähnlich, was nicht reinging, kam auf ein Kärtchen und das konnte ich dann überall zur Hand nehmen. Letzteres war auch für Englisch gut und später für die Matheformeln. Ich weiß, das wird jetzt nicht wirklich das sein was du hören willst, aber rechtlich hättest du auch keine handhabe deshalb. Den der Umgang steht über allem, der dient auch deinem Kind. Findet also besser eine andere Lösung und da wäre zu schauen wie ihr das Lernmanagment löst.


KielSprotte

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Also wenn die Kleine wirklich nicht in der Lage ist ihre Hausaufgaben weitestgehend selbst zu erledigen, so dass sie deine Hilfestellung nur noch für kleine Restarbetien braucht, solltest du vielleicht wirklich überlegen, ob der KV nicht recht hat mit seiner Ablehnung des Gymnasiums für eure Tochter. Sie ist in der 6. Klasse und wenn es dann nicht möglich ist um 17.00 Uhr mit den Hausaufgaben fertig zu sein und scheinbar alle Wochenenden durchgelernt werden müssen............paßt da irgendetws nicht. Sorry, entweder wird das so von dir gesteuert, um den Umgang mit dem KV auszubremsen oder die Kleine ist schlicht überfordert. Wochenenden sollten Schul- und Hausaufgabenfreie Zeiten sein und nicht durchgepaukt werden, denn dann hat eure Tochter ja eine 7-Tage-Lernwoche. Momentan kann die Kleine doch froh sein, wenn sie beim Papa ist - denn dann muss sie mal nicht pauken ;)


Pamo

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Ich glaube, manche stellen sich den Einstieg in Latein in der 6. Klasse falsch vor. Da muss *jeder* Schüler regelmäßigen Einsatz zeigen, die Kleinen müssen das erst lernen und meist begleitet. Ist der Anschluss verpasst, wird Latein sehr bitter.


SumSum076

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Meiner Meinung nach, gehört regelmäßiges Lernen von Vokabeln zum Schulalltag dazu. Das natürlich auch am Wochenende. Unabhängig davon, bei welchem Elternteil das Kind gerade ist. Die Forderung des Vaters ist Quatsch! Beim Umgang geht es darum, dass das Kind am Leben beider Eltern teilhaben kann, dient dem Wohle des Kindes. Wenn das Kind ein Hobby hat, dass während der Umgangszeiten stattfindet, dann haben Vater und Mutter dafür zu sorgen, dass das Kind am Hobby teilnehmen kann. Natürlich geht es nicht, dass der eine Elternteil dafür sorgt, dass die Hobbys oder Aufgaben ausschließlich beim anderen Elternteil erledigt werden müssen. Es sollte ausgewogen sein. Wende dich an die örliche Erziehungberatung, die klären Väter oftmals auf... Wenn der Vater sich allerdings weiterhin weigert, kannst du überlegen, wo du deine Kraft investieren möchtest: Der Krieg mit dem Vater oder die Ausbildung des Kindes. Viele Grüße Sabine


KielSprotte

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@Pamo: Nö, sooooo lange ist die 6. Klasse bei mir nun doch noch nicht her - aber am Wochenende habe ich nie Latein-Vokabeln gepaukt. Und mein Latinum trotzdem in der Tasche. Im Gegenteil: bei mir sollte 1x im Monat Unterricht am Samstag (4 Stunden) eingeführt werden, damit unter der Woche die 7. Stunde entfallen konnte (u.a. wg. Busverbindungen der Auswärtigen). Uih - was für Aufstand - Schüler, Lehrer und Eltern sind auf die Barrikaden gegangen, weil "das Wochenende nicht durch Schule verdorben werden darf". Und mal ehrlich: wir reden hier doch nicht von ein paar Latein-Vokabeln, dafür braucht man kein ganzes Wochenende.


Felica

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Wie aus meiner Antwort ersichtlich wird, hatte ich selbst Latein. Übrigens von der 7ten bis zur 11ten. Noch G9. Also noch das grosse. Und ich hatte an den meisten Tagen in der Woche bis 15.45 Uhr Unterricht, plus etwa einer dreiviertelstunde Heimweg. Ich meine übrigens Unterricht, nicht AG oder Hausaufgabenbetreuung. Die Hausaufgaben habe ich, neben Lernen und Essen, in aller Regel dann in der Mittagspause gemacht. Die dauerte 1,5 Std. Das ich am Wochenende noch daheim gelernt habe, war die Ausnahme. Fibg eigentlich erst in der 11ten an. Und eher nachher in der Ausbildung. Wobei lernen bedeutete, Stoff anschauen/lesen. Nicht selten wurde das auf der Busfahrt morgens zur Schule hin gemacht, wenn an dem Tag Klausur anstand. Und der Notenschnitt war nicht soooo übel. Die meisten Studiengänge wären damit locker möglich gewesen, mit Wartezeit alle. Ich gehe jetzt nicht davon aus, das alle Kinder so drauf sind, weit gefehlt. Würden meibe Kinder so lernen, würde ich wohl etwas Stress machen. Aber, wenn ein Kind gut im Unterricht mitkommt, sollte es gut schaffbar sein, wenn man sich am Tag vor der Klausur noch mal 15-30 min Zeit nimmt um sich alles anzuschauen. Und bei den Vokabel sollte man mit täglich 5-10min pro Sprache bestens hinkommen. Mit 11 Jahren sollte das Kind auch etwas selbstständiger sein im lernen. Im Vergleich, hier Kind Groß ist 9 Jahre und macht das zum allergrößte Teil bereits selbst. Da haben wir von Anfang an drauf hingearbeitet. War dann in den lockdowns auch ein riesen Vorteil.


bellis123

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Aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich es auch so, dass mindestens (!) ein halber Tag am Wochenende gelernt werden musste, wenn Klausuren anstanden auch deutlich länger. Der Unterricht geht doch mindestens bis 14:45 (7 Stunden), wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Dann eine Stunde Heimweg. Also schafft man unter der Woche nur die normalen Hausaufgaben. Richtiges Lernen und die Literatur für Deutsch lesen kommt man doch erst am Wochenende dazu. Ich kenne niemanden mit 1er-Abi der nicht auch regelmäßig am Wochenende rangeklotzt hat. Aber wer sich mit 3-4, Hauptsache bestehen, zufrieden gibt: nun gut dann schafft es ein intelligentes Kind vielleicht auch so. Zu AP: versuche am besten die komplizierten Sachen unter der Woche zu schaffen damit du helfen kannst, und die Fleißaufgaben kann deine Tochter allein beim Papa machen.


Felica

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Oder man zwingt das Kind zur falschen Schulform. Dann kommt man auf 3-4 als notenschnitt.


Dream2014

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Ich sehe es auch so das ein Kind in dem Alter was schon soviel lernen muss das es dieses auch beim Papawochenende machen muss auf dem Gymnasium fehl am Platz ist. Da wird der Papa wohl Recht gehabt haben. Ansonsten wird Papa ja nicht rund um die Uhr Bespassung machen so das, das Kind doch selber seine Vokabeln lernen kann. Diese Selbstständigkeit sollte man doch, gerade von Gymnasialschülern erwarten. In der Woche verstehe ich allerdings auch nicht wieso Kind um 17:00 Uhr noch nicht fertig ist. Das wird doch nicht jede Woche so sein.


JuleBu

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Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten! Das ein oder andere Argument ist durchaus hilfreich für mich! Vielleicht hätte ich mich etwas deutlicher ausdrücken müssen...meine Frage war ja so schon lange genug Es ist nicht so, dass dann das ganze Wochenende durchgelernt wird. Freitags nach der Schule steht bei uns außer Hausaufgaben nichts Schulisches an. Wenn keine Proben "drohen", wird auch außer am Sonntag Abend nochmal Vokabeln wiederholen, Hefteinträge durchlesen nichts weiter getan. Und das macht sie weitestgehend selbstständig. Wochenende ist größtenteils Freizeit bzw Familienzeit. Das sehe ich auch genauso. Wir handhaben es so, dass unter der Woche täglich Vokabeln wiederholt werden, was auch völlig ausreicht. Wenn allerdings eine Schulaufgabe ansteht, gerade eben in einem neuen Schulfach, hat es unserer Tochter sehr geholfen, mit mir zusammen z.B. das Übersetzen zu üben...und ich finde, das dauert. Wenn man konzentriert drüber bleibt, ist ruck, zuck 1 Stunde vorbei. Sie hatte in der 1. Stegreifaufgabe eine 5, und sich dann in der Schulaufgabe auf eine 2 verbessert. Also sie hatte einfach noch nicht den Dreh raus, wie das mit dem Übersetzen geht, durch Übung hat es geklappt. Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurück denke, habe ich vor Schulaufgaben auch mal eine Samstags-, oder Sonntagnachmittag Lerneinheit eingelegt. Später ist es dann am Tag bzw am Abend vor der Schulaufgabe gewesen Ich versuche schon, sie zum selbstständigen Lernen hinzuführen, bin aber der Meinung, dass es gerade in den Anfängen einer weiterführenden Schule schon noch etwas "Beihilfe" bedarf. Das richtige Lernen muss jeder erst für sich selbst herausfinden. Noch dazu kommt, dass das letzte Schuljahr unter "normalen" Umständen das 1. Halbjahr der 4. Klasse war und viele Kinder sich allgemein erst wieder an den Schulalltag gewöhnen müssen. Das auch völlig unabhängig von der Schulart wie ich finde. Ich möchte sie keinesfalls überfordern, es muss auch nicht zwingend das Gymnasium sein...Aber sie selbst wollte und will es so und wenn es ihr eigener Wille und Ehrgeiz ist, sollte man als Eltern schon versuchen, das auch zu fördern, bzw zu unterstützen. Also unsere Tochter kommt inzwischen gut damit klar, aber völlig selbstständig klappt es zumindest in Hinblick auf Vorbereitung für Schularbeiten in manchen Fächern eben (noch) nicht. Dass am Mittwoch Nachmittag um 17h noch nicht alles fertig ist, betrifft nicht die Hausaufgaben. Meine Tochter kommt um 14h von der Schule heim, dann Mittagessen und gegen 14.30h startet sie mit den Hausaufgaben, die durchaus mal 1,5 h dauern können. Donnerstags hat sie viele Nebenfächer, auf die man sich ja auch vorbereiten sollte/muss. Nur Aufpassen im Unterricht reicht da finde ich nicht immer aus. Und dass man nach den Hausaufgaben eine Pause einlegt, ist denke ich auch normal. D.h. es stehen dann maximal noch Vokabeln und eben Nebenfächer anschauen an, was ihr Vater ja durchaus mit ihr machen könnte. Aber er hätte es eben am Liebsten, dass er nur freie Zeit mit ihr verbringt. Vor 17h geht es bei ihm nicht und ein anderer Wochentag kommt für ihn auch nicht in Frage, da zum einen er selbst Freizeitaktivitäten (Montags) nachgeht (was ja auch völlig ok ist), und an den übrigen Wochentagen (Di und Do) einmal Nachmittagsunterricht und Musikunterricht stattfindet. Er hat wortwörtlich gesagt, dass er einen Wochentag will, an dem sonst nichts weiter auf dem Plan steht. Da fände ich es nur fair, wenn er sich auch in Sachen Schule mit einbezieht! Oft bringt er sie dann 20 Minuten später als vereinbart und es muss trotzdem noch etwas gemacht werden. Manchmal habe ich schon den Eindruck, dass er so wenig Interesse zeigt, weil er es lieber hätte, dass sie am Gymnasium scheitert. Einfach nur, um zu zeigen, dass er "recht hatte". Meine Tochter selbst bemerkt, dass er Erzählungen ihrerseits über die Schule sofort abwendet. Er lobt sie auch kaum für gute Leistungen, die sie ja durchaus hat, sondern betont dann eher "an der Realschule hättest du es einfacher", oder sowas wie "Für was braucht man Latein überhaupt". Wenn ich ihn darauf anspreche, kommt nur: "Das hab ich so nicht gesagt" Sie ist stolz über ihre Leistungen und erzählt öfters von der Schule, weil es eben einen Großteil ihres Lebens ausmacht und er zeigt wenig Interesse...Das ist schon hart Er fragt nie aktiv nach Noten, oder was überhaupt so anliegt. Es gab 2 Elternsprechtage dieses Schuljahr, worüber er auch schriftlich informiert wurde...Keine Nachfrage, nichts von seiner Seite. Ich finde es schon wichtig, darüber informiert zu sein, welchen Eindruck z.B Lehrer haben, wie sie sich im Unterricht verhält usw, auch als Vater. Ich verstehe nicht, dass ihm nichts daran liegt, dass unsere Tochter erfolgreich durch die Schulzeit kommt. Seine Zeit mit unserer Tochter gehört alleine ihm und da ist Lernen einfach unangebracht, bzw geht von "seiner" Zeit, die ja nur Freizeit sein sollte, weg. Inzwischen geht es ja auch nicht nur um das Lernen...Das betrifft auch Verabredungen mit Freundinnen z.B. Seiner Meinung nach sollte man das auf die Ferien beschränken und wenn unsere Tochter mal an einem seiner Wochenenden eine Freundin besuchen will, sagt er einfach: "Wir haben schon was vor", oder "Das geht aber nur max 2 Stunden". Sie ist jedes Mal enttäuscht, wenn sie einer Freundin absagen muss...ist ja auch verständlich. An Halloween wurde sie von ihrer Freundin eingeladen, um 18h um die Häuser zu ziehen (in einem kleinen Dorf, mit Begleitung der Mutter der Freundin)...er hat es verboten mit der Begründung: "In deinem Alter läuft man bei Dunkelheit nicht um die Häuser" Die Enttäuschung war groß und selbst ihr Weinen hat ihn nicht beeindruckt. Er will bestimmen und davon lässt er sich nicht abbringen. Meiner Ansicht nach mehr oder weniger ein Machtkampf, der der Vater-Kind-Beziehung nicht gut tut. Meiner Meinung nach sind solche Dinge wie Lernen, Treffen mit Freunden, Sport, Musikunterricht doch keine Aktivitäten, die ausschließlich bei mir stattfinden sollten! Wenn ich mit unserer Tochter lerne, verbringe ich ja auch keine Freizeit mit ihr, genauso wenig, wenn sie eine Freundin besucht, oder beim Musikunterricht ist. Vermutlich kann man nur abwarten, dass sie mit zunehmendem Alter immer selbstbestimmter wird und ihm dann klar und deutlich sagt, dass sie jetzt lernen möchte, oder sich mit einer Freundin treffen möchte. Ich denke nicht, dass sie sich mit 14 oder älter den Umgang mit Freundinnen oder ihre Freizeitgestaltung von ihm vorschreiben lässt. Vielleicht wende ich mich mal an eine Familienberatungsstelle...ob er sich darauf einlässt...man kann es nur versuchen. Beim Jugendamt sollte man doch auch jederzeit Hilfe bekommen? Da rechtlich etwas durchzusetzen wird wohl schwierig werden...Ein Mitspracherecht beim Umgang haben Kinder soweit ich weiß nicht vor dem 14. Lebensjahr? Wir sind seit über 7 Jahren getrennt und irgendwie gibt es immer wieder Probleme/Unstimmigkeiten beim Umgang...hört das wirklich erst auf, wenn Kinder erwachsen sind?


cube

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Dass der Vater ebenfalls mit der Tochter üben soll - obwohl er deiner EInschätzung nach auf Grund seines Wissens dies eh nicht gut genug kann in zB Latein? Oder, dass du ihm die Zeit nicht "ersetzen" willst? Fakt ist ja, DU hast offenbar entschieden, dass eure Tochter NICHT bei ihm lernen soll und beschneidest damit natürlich seine Umgangszeit. Habt ihr denn überhaupt mal ausprobiert, ob sie nicht doch eigenständig bei ihm lernen kann? Tatsächlich würde ich auch eher dazu tendieren, die Tochter darin zu stärken, ihrem Vater zu sagen, was sie möchte. Wie zB dass sie lernen muss bei ihm. Ich denke, solange du nicht sozusagen nachweisen kannst, dass sich ihre Leistungen nur deswegen verschlechtern, weil sie bei ihm nicht lernen DARF, sieht es schlecht aus. ich weiß ja nicht, wie der Anspruch bei euch ist bzgl. Noten - aber ich habe zB in den "guten Fächern" nicht zusätzlich lernen müssen, eher nochmal anschauen. HA´s muss man ja auch nicht jeden Tag für jedes Fach machen. Am WE üben oder noch HA`s machen musste ich nur, wenn ich entweder innerhalb der Woche halt nix gemacht habe und am Montag aber x und y haben musste - oder für Klausuren. Also auch nicht ständig. Ein bisschen hört es sich schon so an, als wenn du sehr viel Kontrolle darüber haben willst, WIE gelernt wird. Weißt du denn ganz sicher, dass sie bei ihm auf keinen Fall genug lernen würde? Ich versteh dein Ansinnen durchaus - aber ich glaube, du & eure Tochter würdet besser damit fahren, wenn du ihr vermittelst, dass sie ihre Bedürfnisse bestimmter beim Vater vortragen soll & darf.


cube

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Wenn ich es richtig verstehe, betrifft das ja nun nicht jedes WE. Ich frage mich da tatsächlich auch wenig, ob sie wirklich so viel lernen muss, dass alle 2 Wochen NICHT zusätzlich am WE mit dir lernen sich wirklich so dramatisch auswirken. Und ob der Vater evt. durchaus mit ihr lernen würde, wenn das von IHR käme und nicht von dir vorgegeben? Zumal keiner sich gerne sagen lässt, dass er ja eh nicht richtig helfen könnte, weil er x ja gar nicht hatte oder sonst etwas nicht gut genug drauf hat. Männerkönnen ganz schön gut auch solche Dinge - anders vielleicht, aber dennoch gut. Man muss sie aber auch lassen ;-) Ebenso könnte man auch argumentieren, dass sie ihre Freundinnen durchaus an den Nicht-Papa-WE´s treffen kann sowie innerhalb der Woche. Ich kenne hier in der Gegend ehrlich gesagt kaum Gym-Schüler, die tatsächlich innerhalb der Woche nie Zeit haben, sich mit Freunden zu treffen, weil sie ständig so viel lernen müssen. Natürlich sollte der Vater da ihren Wünschen auch mal entgegen kommen - und das wäre dann für mich eben eher wieder der Punkt, die Tochter darin zu stärken, solche Dinge mit dem Vater zu besprechen. Und ja, wenn er tatsächlich so wenig Interesse an ihren Dingen (ob Schule oder sonst etwas) zeigt, ist das natürlich nicht so toll. Das ist aber eigentlich ein eigenes Thema. Man könnte teilweise schon auch ein bisschen den Eindruck bekommen, das die zwingende Lernerei und Freundinnen ausgerechnet am Papa-WE treffen müssen ein bisschen vorgeschoben ist. Aus welchen Gründen auch immer.


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