Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Kindergarten

Frage: Kindergarten

tantejux

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Sehr geehrte Frau Bader, Wir haben seitdem 01.08.2018 einen offiziellen Kindergartenplatz. Die Eingewöhnung fing am 28.08.2018 an für eine Stunde. Ich war so dermaßen schockiert, über die Umstände an diesem Tag, Kinder können tun und lassen was sie wollen, meinem Kind wurde sich nicht mal annähernd vorgestellt, ihm wurden keine Räume gezeigt, weder wurde ihm in der Zeit etwas zu Essen und zum Trinken angeboten. Desweiteren wird eine Praktikantin, die an diesem Tag den ersten Praktikumstag hatte, mit 7-8 Kindern allein gelassen. Natürlich sind es Kinder, aber in der Situation wurde mein Sohn nur geärgert und es wurde weder ihrerseits, noch von den Erzieherinnen eingegriffen, so das ich eingreifen musste. Am nächsten Tag hatte ich dann ein Gespräch mit einer der Erzieherinnen, warum ich denn so unzufrieden wäre etc. Mein Kind hat sich super unwohl gefühlt und der erste Eindruck, dass die anderen Jungs "böse" sind vergisst auch er nicht mehr. Ich wurde in dem Gespräch nicht ernst genommen, viel mehr drehte Sie sich um und lachte ihre Kollegin an. Das war der Punkt, an dem ich mein Kind genommen habe und gegangen bin. Da ich kein Vertrauensverhältnis aufbauen kann, da anscheinend die Sympathie nicht stimmt muss ich natürlich den Platz kündigen. Für mich sind es unüberbrückbare Differenzen, die einen Aufenthalt in diesem Kindergarten unzumutbar machen. Habe den Platz jetzt fristlos gekündigt, schriftlich und persönlich gegen eine Empfangsbestätigung der Kündigung. Die wollte man aber partout erst nicht unterschreiben, bis ich dann meinte, gut, dann schicke ich Sie per Einschreiben. Dann wurde Sie natürlich unterschrieben, aber mir gleichzeitig angedeutet, dass Sie keine fristlose Kündigung akzeptieren werden. Kann ich jetzt davon ausgehen, dass ich die Frist zur Kündigung von 6 Wochen einhalten muss? Mit freundlichen Grüßen


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, selbstverständlich. Nach Ihrer Schilderung kann ich nicht erkennen, was eine fristlose Kündigung rechtfertigen würde. Sie werden außerdem den Anspruch auf den Platz verlieren. Liebe Grüße NB


Felica

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Ja, kannst du. Mit 6 Wochen seit ihr noch gut dabei. Die meisten müssen deutlich länger zahlen. Du hast also am ersten Tag oder zweiten Tag der Eingewöhnung direkt abgebrochen, das wirkt sich auch nicht gerade mindert für dich aus. Das eine Eingewöhnung so nicht stattfinden sollte, keine Frage. Aber so wie du es gemacht hast war der falsche Weg, damit wirst du nichts ändern. Zudem hast du damit auch einen Anspruch auf einen anderen Platz verwirkt.


bobcat

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Oh, dem armen Kind wurde eine Stunde nichts zu Essen angeboten. Das geht natürlich nicht und begründet eine fristlose Kündigung! ###Ironie off ###


Mitglied inaktiv

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Passt nicht ganz zur Frage und ist zudem noch subjektiv,aber:Kindergärten sind doch mittlerweile meistens eh nur noch "Aufbewahrungs-Horte"....traurig aber wahr in Deutschland,wir kommen gut ohne aus....


tantejux

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Danke für Ihre Antwort! Und bobcat, danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, hier so produktiv zu antworten! Hat sehr geholfen! Das war einer von vielen Gründen, warum wir uns gegen diesen Platz entschieden haben. Aber, entschuldigen Sie bitte das mir das Wohl meiner Kinder wichtig ist! Und ja, leider gibt es immer noch genug Kindergärten, wo die Erzieher absolut überfordert sind! :)


cube

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Und du kannst nach einem Tag bereits beurteilen, dass es jeden Tag dort so abläuft? Vielleicht war eine Erzieherin krank und der Kiga selbst mit dem Tag nicht so richtig happy. Sicher hast du dir doch das Kiga vorher mal angeschaut, ein Gespräch darüber geführt, wie denn so ein normaler Tag oder auch die Eingewöhnung abläuft. War das jetzt total anders als dir geschildert wurde? Und nur mal so: am ersten Tag wird nicht der ganze KiGa gezeigt - das Kind soll erst mal in seiner Gruppe ankommen und nicht überfordert werden mit einem Rundgang und tausend Erklärungen. Und warum sollte Essen oder trinken in 1 Stunde angeboten werden? Ihr habt doch sicher zu Hause noch gefrühstückt und es soll ja eingewöhnt werden - nicht gegessen ;-)


Julisa

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Also im Kiga werden zur Eingewöhnung keine Räume gezeigt und die ersten Tage sind dafür da, dass du mit deinem Kind gemeinsam in die Gruppe reinschnuppert. Die Erzieher sind da eher passiv. Bei einem Schnupperaufenthalt von 1 Stunde, soll dein Kind die anderen Kinder kennen lernen, erste Freundschaften schließen und nicht am Tisch sitzen und beköstigt werden. Denn in einem Kindergarten gibt es feste Essenszeiten. Wenn ihr in der Eingewöhnung weiter fort geschritten seid würde auch eine Mahlzeit dazu kommen, meist nach der 1 Eingewöhnungswoche, je nach dem wie schnell das Kind sich eingewöhnt. "Böse Jungs" wird es wohl in jeder Einrichtung geben, wenn du als Mutter aber selbst so arg negativ über den Kiga denkst und das auch offen zeigst, wird dein Kind das auch übernehmen. Kinder zanken sich nun mal, das soziale Miteinander lernen sie eben in Gruppen wie im Kiga und auch sich gegen einen kleinen Rowdie durchzusetzen. Ich denke ebenfalls dass du hier eindeutig falsche Vorstellungen davon hattest wie die Eingewöhnung abläuft, vorher informieren hätte euch viel Ärger erspart. Einen Grund für eine fristlose Kündigung kann ich auch nicht erkennen. Ich glaube auch nicht dass du einen Kiga finden wirst der die Eingewöhnung so durchführt wie du dir das vorstellst. Da hilft nur vorher reden und Kompromisse eingehen.


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