Lucky13
Sehr geehrte Frau Klinkenberg, mein Sohn ist zehn Monate alt, und im Moment tut sich einiges in seiner Ernährung, so dass ich immer wieder ein wenig verunsichert bin. Darum wende ich mich mit einem Fächer von Fragen an Sie, in der Hoffnung, Sie mögen mir die eine oder andere Unsicherheit nehmen können. 1. Zunächst einmal das Thema "Milch": Ich habe nun schon häufig gelesen, dass im ersten Lebensjahr Milch und Milchprodukte nur in begrenztem Maße gegeben werden sollen, weil ein Zuviel den Nieren zu schaffen machen kann. Nur - wieviel ist zuviel? Mein Sohn wird mittlerweile nur noch morgens zum Aufwachen und abends zum Schlafengehen gestillt. Abends bekommt er einen Milchbrei aus 200 ml Milch und morgens zum Frühstück probeweise eine Scheibe Brot mit Frischkäse (die er aber nicht immer mit dem gleichen Appetit isst). Ist dies genug an Milch, um seine Calcium-Versorgung zu gewährleisten, oder empfehlen sie eine zusätzliche Gabe von Milch(produkten)? Und in welcher Form könnte ich sie in seine Ernährung einfügen? Wie sieht es mit Käse, Quark und Joghurt aus - kann und sollte man diese Nahrungsmittel auch mit zehn Monaten schon in die Ernährung integrieren? Und woher weiß ich, wann es zuviel des Guten ist? (Ich muss dazu schreiben, dass mein Sohn schon recht gut mit Bröckchen-Kost und Dingen wie Brot/Brötchen umzugehen weiß.) 2. Wie oben erwähnt, haben wir gerade angefangen, unserem Sohn zum Frühstück eine Scheibe Brot mit Frischkäse zu geben. Meist ergänzen wir dies mit Fruchtstückchen. Wir haben uns allerdings gefragt, ob dies die "richtige" Art Frühstück ist, oder ob es vielleicht bessere gäbe, die zu empfehlen wären (zB. Müsli oder ähnliches)? 3. Wir benutzen zur Zubereitung der Kindernahrung spezielles Mineralwasser, weil in unserer Region die Nitratwerte leicht erhöht sind. Nun haben wir uns gefragt: Muss man denn auch in dem Mineralwasser kochen (zB Nudeln oder Kartoffeln), geht das nitratbelastete Wasser also in die Lebensmittel über und kann dort schädigen - oder reicht es, das Mineralwasser zu nutzen, wenn man Wasser direkt dem Essen zufügt (zum Verdünnen o.ä.). (Wir kochen momentan auch in Mineralwasser - sicher ist sicher; der Nitratwert liegt bei uns bei 30.) Und die zweite Frage zum Wasser wäre: Wie lange muss man das Mineralwasser nehmen? Ab wann kann das Baby/Kind das Leitungswasser gefahrlos vertragen? 4. Und als letztes hätte ich Sie als Expertin gern gefragt, ob es bei einem zehn Monate alten Kind, das momentan neugierig die Welt (auch die des Essens) zu entdecken trachtet, noch echte Essens-Tabus gibt? Natürlich meiden wir Zucker und Salz und würzen die Speisen nicht, aber gibt es jetzt noch Lebensmittel, von denen unter allen Umständen abzuraten ist, weil sie wirklich schädlich sein können (wie zB Honig) oder können wir unserem Kleinen bedenkenlos jede Frucht, jedes Gemüse, vielleicht auch rohe Salatbeilagen wie zB Gurken, Tomaten, Paprika entdecken lassen? Puh, jetzt ist mein Beitrag doch länger geworden, als von mir geplant. Ich hoffe, Sie sehen mir dies nach, wenn ich Ihnen schreibe, dass ich hinsichtlich der Ernährung des Kleinen hin und wieder wirklich richtig verunsichert bin. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man überall einander ausschließende Statements zu bestimmten Themen lesen kann (von Eltern selbst), darum harre ich gespannt der Antworten einer ausgewiesenen Expertin. Für Ihre Mühen möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Mit freundlichsten Grüßen. :-)
Doris Plath
Liebe „Lucky13“, gerne bin ich anstelle von Frau Klinkenberg für Sie da. Ich verstehe das sehr gut. Durch die heutige Informationsflut und -möglichkeiten wird man als Mutter häufig mehr verunsichert als aufgeklärt. zu 1.) Das Thema Milch ist in der Tat sehr komplex. In diesem Alter braucht Ihr Kleiner 400-500 ml Milch oder g Milchprodukte. Das teilt sich meist auf in ein-zweimal stillen oder eine Flasche (200-250 ml) und eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend. Joghurt, Quark, (Schnitt)käse oder Kuhmilch als Trinkmilch sind im ersten Jahr aufgrund der Zusammensetzung (zu viel Eiweiß) noch nicht fürs Baby geeignet. Etwas Frischkäse auf dem Brot ist völlig ok. Sie stillen Ihren Kleinen morgens und abends und füttern ihm eine Portion Milchbrei aus 200 ml Milch. Damit ist Ihr Schatz bestens mit Milch und Kalzium versorgt. Sie brauchen sich da gar keine Gedanken zu machen. Nach dem 1. Geburtstag, im zweiten Jahr, liegt die Empfehlung bei etwa 300 ml Milch bzw. g Milchprodukt, am besten in 2-3 Portion über den Tag verteilt. Neben Trinkmilch z.B. zum Brot oder zwischendurch, können das ein Milchbrei, ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch sein. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet. zu 2.) Morgens sind für Kinder natürlich Getreide und Milch eine ideale Kombination. Zum Beispiel als Brot plus einer Tasse Milch oder als Müesli. Dazu ist Obst ideal. Sie stillen (= Milch), es gibt ein Brot mit etwa Frischkäse und dazu Fruchtstückchen. Super! zu 3.) Deutschland hat üblicherweise eine vorzügliche, streng kontrollierte, öffentliche Trinkwasserversorgung. Frisches Leitungswasser kann üblicherweise überall ohne Bedenken getrunken und genutzt werden. Die Trinkwasserverordnung legt u.a. bei Nitrat Obergrenzen fest. Erlaubt sind im Trinkwasser gesetzlich 50 mg Nitrat pro Liter. Wasser mit Nitrat bis zu diesem Gehalt ist auch für Säuglinge unbedenklich. Sie brauchen sich also keine Sorgen um Ihre Grenzwerte von Nitrat zu machen. Leitungswasser als Getränk muss im Beikostalter nicht mehr abgekocht werden. Es muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung. Sie können also sowohl zum Kochen als auch zum Trinken Ihr Leitungswasser verwenden. zu 4.) Zum Ende des ersten Jahres kann das Kind nach und nach das bekommen was es in der Familie gibt. Natürlich, wie Sie es schreiben, nichts salziges oder scharfes. Generell würde ich nach Reife du Interesse gehen. Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern). Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Liebe „Lucky13“, ich hoffe, diese Antworten verhelfen zu mehr Klarheit und wünsche ein sonniges Wochenende Doris Plath
Lucky13
Liebe Frau Plath, vielen, vielen Dank für Ihre freundliche, sehr ausführliche und über die Maßen hilfreiche Antwort. Sie haben mir sehr weitergeholfen! Nochmals meinen herzlichsten Dank dafür. :-)
Doris Plath
Das freut mich:-)))
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