S.
Hallo liebes Expertenteam, unser Sohn (20 Monate) ist schon seit Ende der Breiphase (bis ca. 1. Jahr) ein "vorsichtiger" Esser. Mit der Zeit lief es ganz gut. Es hatte sich so eingepegelt, dass er zum Frühstück Müsli mit Milch oder Joghurt oder Brötchen gegessen hat, manchmal noch 1 Banane oder 1 Quetschobst dazu, vormittags 1 Getreide-Obst-Riegel + Quetschobst, mittags von der Familienkost (z.B. Nudeln/ Eintopf/ Kartoffeln mit Gemüse/ Gemüsebratlinge/ Fisch usw.), nachmittags 1 Banane oder Kekse oder Obstriegel und Quetschobst, abends Brot oder Brötchen, manchmal 1 Wiener oder Fleischwurst dazu, oder Eintopf bzw. Makkaroni (weil er abends lieber warm isst). Nun zu unserem Problem: Unser Sohn hat immer frisches Obst und Gemüse verweigert, ob gekocht oder roh. Wir sind froh, dass er überhaupt Banane isst, aber leider auch nicht immer. Das Quetschobst isst er ganz gern. Wir probieren so viel aus, meistens kostet er nicht einmal mehr, egal was es ist. Er geht seit August in die Kita. Das Mittagessen nimmt er dort normal ein, aber seit einigen Wochen, wird es immer weniger, was er zu Hause mag. Morgens und abends isst er momentan fast kaum etwas, kaum Müsli, nicht mal sein Leibgericht Makkaroni. Brot und Brötchen hat er sowieso immer ohne Aufstrich gegessen. Er hat zwar auch ab und an mit seinen letzten 4 Backenzähnen zu tun. Aber allein daran kann es ja auch nicht liegen. Er muss doch mal Hunger haben. Was er natürlich immer gern essen würde, sind Süßigkeiten oder Obstriegel. Das teilen wir ihm natürlich zu oder geben es ihm manchmal gar nicht, nicht dass er sich daran "satt isst". Wir essen auch mit ihm gemeinsam und sagen, wie lecker alles ist. Wir wissen nicht, wie wir ihn animieren können. Für Ihre Rückantwort danken wir Ihnen recht herzlich. Liebe Grüße, S.
Anke Claus
Liebe S., Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Mein Tipp: „Machen“ und „Probieren“ Sie nicht zu viel. Das ist gar nicht notwendig. Leben Sie Ihrem Sohn weiterhin als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Greifen Sie selbst froh gelaunt und herzhaft beim Obst und Gemüse und Essen zu. Aber alles ohne große Worte, Tadel, zu große Aufmerksamkeit, Aufmunterungen, Zwang… Besetzen Sie das Essen einfach positiv. Noch ein paar einfach Grundregeln: * Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. * Denken Sie ganz besonders an diese Vorgabe: Sie als Mama bestimmen das Speisenangebot, Ihr Junge die Menge, die er essen mag! Bieten Sie Ihrem Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, und halten Sie die Portion auf seinem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Kleiner wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Eine lieb gemeinte Anregung meinerseits: Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe! Schauen Sie nicht auf seinen Teller, maßregeln Sie ihn nicht (dauernd), motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich mal nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Kleine am Essen interessieren. * Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett. * Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Kurzum: Bieten Sie ohne Druck und Zwang weiterhin ein ausgewogenes Angebot am gemeinsamen Tisch und lassen Sie Ihren Kleinen so viel essen wie er mag. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kleiner wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrem Kind wie viel Spaß das Essen macht. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer. Bei der Milch sieht es so aus: Ihr Kleiner braucht noch 300mL Milch inkl Milchprodukte, wie der Käse, Joghurt, Milchbrei,... am besten auf 2-3 Portionen pro Tag verteilt. Achten Sie einfach darauf, dass er sich an der Milch nicht satt trinkt. Eine gesunde Ernährung ist sinnvoll und auch wichtig, die Natur hat aber solche „schwierigen“ Phasen schon mit eingerechnet, nehmen Sie also ruhig den Druck von sich. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie bald fröhliche Mahlzeiten gemeinsam am Familientisch genießen können! Alles Liebe und ein schönes Wochenende! Anke Claus
S.
Was ich noch hinzufügen möchte: Unser Sohn trinkt morgens manchmal 150 - 180 ml Milch, aber nicht immer und abends auch noch mal ca. 120 ml. Liebe Grüße, S.
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