Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Wie kann ich meiner Tochter neues Essen schmackhaft machen?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Wie kann ich meiner Tochter neues Essen schmackhaft machen?

Nana1500

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Hallo Frau Klinkenberg, ich wende mich an sie da ich momentan nicht weiss wie ich weiter vorgehen soll. Meine Tochter war im Mai 2 Jahre alt und eigentlich eine gute Esserin, vor allem hat sie alles gegessen was ich ihr angeboten habe. Derzeit ist sie am rein werden, also besser gesagt ist sie schon rein bis auf das große Geschäft. Mein eigentliches Problem ist ihr Essverhalten, das momentan so aussieht: In der Früh bekommt sie meistens warme Milch mit Wasser verdünnt und einen kl. Löffel Kakao im Glas mit Strohhalm, diesen verlangt sie meistens, wenn nicht, mag sie vielleicht ein Müsli von Milupa 1-3 Jahre (Liebslingsfrüchte). Oder ich biete ihr ein Honigbrot an, welches sie gern isst- außer den Rand. Am We wenn mein Mann zuhause ist, gibt es meistens ein ausgiebiges Frühstück mit Schinken und Ei. Das hat sie gerne, vor allem Eier, weichgekocht. Vormittags biete ich ihr immer Obst an, sie liebte bis vor kurzem Heidelbeeren, Weintrauben, Äpfel und co. Momentan verweigert sie das alles und verlangt entweder nach Hirsebällchen, Sesamstangerl oder Salztangerl. Zu Mittag ist sie meistens das was ich ihr koche, also meistens etwas Kohlehydratiges mit Gemüse und oder Fleisch.. Beim Gemüse ist es allerdings so, dass sie nur Erbsen, Mais und Karotten wirklich isst, alles andere wird ausgespuckt und mit Wäh betitelt. - hier mein Problem- wie soll ich mit dieser Spuckerei und Wäh umgehen? Beim Fleisch isst sie nur Hühnchen oder Pute, alles andere wird ausgespuckt. Reis mag sie besonders gern, oder eben Nudeln. Aber ich kann ihr doch nicht immer Reis oder Nudeln kochen? Bei den Nudeln ist es auch so, dass sie die Nudeln raussucht die ohne Sauce sind, wenn sie dann eine Sauce erwischt, ekelt sies und sie spuckt wieder aus. 1x die Woche gibt es Gemüsesuppe, die liebt sie. Allerdings verlangt sie hier auch Backerbsen drinnen. Und gebundene Suppen also Brokkoli o. Ä. hat sie sowieso noch nie gemocht. Ich habe probiert, sie wieder mit alles Sinnen essen zu lassen- also mit den Händen obwohl sie im Umgang mit Löffel oder Gabel bereits sehr sicher ist- das hilft nur bedingt- die Spuckerei wird dadurch nicht wirklich weniger. Nachmittags sind wir immer draußen und da richten wir immer eine Jause zusammen mit allen Nachbarinnen her- ich nehme immer Obst oder Gemüse in Stangerl mit. Eine Nachbarin hat halt immer Kuchen oder Knabberein mit, sprich Schoko oder Erdnussnips etc. Meine Tochter stürzt sich immer aufs Ungesunde Zeug und isst wirklich viel davon - wenn ich sie lasse. Ich habe auch schon Joghurt und co probiert, untergemischt Banane etc. aber sobald es sich um ein leeres Joghurt ohne Geschmack handelt, spuckt sie wieder. Schoko gibts meistens bei Oma, das würde sie auch essen bis ihr ganz schlecht wird- meistens sage ich dann nach dem 3. Stk das jetzt dann aber genug sei. Am Abend kommt meistens mein Mann hinzu und wir jausnen oder essen was ich gekocht habe zusammen am Familientisch. Hier ist sie aber meistens von der ungesunden Jause am Nachmittag so voll, dass sie fast gar nichts isst. Trinken tut sie tagsüber viel, ausschließlich Wasser. Können sie mir einen Tipp geben wie ich ihr neues, ihr noch nicht bekanntes Essen schmackhaft machen kann? Mir kommt schon vor, ich koche immer dasselbe... Bitte um Rat, danke Nana


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Liebe Nana, Ihre Kleine entwickelt sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit, die Ihren kleinen Kopf auch gerne durchsetzen möchten. Da ist der Esstisch ein wunderbarer Ort zum Ausprobieren, denn die Kleinen wissen genau, womit sie Ihre Eltern am besten „treffen“ können. Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie tun doch alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern…. Das Essverhalten der Kleinkinder ist aber nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Sehen Sie das Essen bei Ihrer Kleinen ganz gelassen. Im Moment ist sie vielleicht nicht sonderlich offen gegenüber neuen Speisen und isst nur eine bestimmte Auswahl, aber das ist völlig in Ordnung. Ihr Mädchen ist dennoch abwechslungsreich und ausgewogen ernährt. Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihren „Wähs“ und der Spuckerei. Nach Möglichkeit beziehen Sie Ihre Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…ein. Das macht Ihnen beiden sicher jede Menge Spaß und kann Ihrer Kleinen einen Bezug zu neuen Lebensmitteln verschaffen. Bieten Sie Ihrer Kleinen dann eine begrenzte Auswahl an Speisen an, und halten Sie die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt! Bei den Süßigkeiten gibt es kein „Gesetz“, das vorgibt was richtig ist und was nicht. Bei Kleinkindern wird generell empfohlen „sparsam“ mit fett- und zuckerreichen Speisen umzugehen. Das ist aber auch nicht leicht für Ihre Kleine bei diesem Angebot zu widerstehen. Da braucht Sie Ihre Hilfe. Geben Sie Ihr ein eigenes Schälchen, ist das leer gibt es auch nicht mehr. So können Sie den „übermäßigen“ Süßigkeitenverzehr eindämmen. Noch eins: Achten Sie beim Sonntagsei darauf, dass es immer sehr gut durchgegart ist, so dass eine Salmonelleninfektion ausgeschlossen ist. Sehen Sie vieles mit einem Augenzwinkern. Bestimmt gelingt es Ihnen bald Ihr Mädchen auch an unbekannte Lebensmittel heranzuführen. Ich wünsche Ihnen beiden alles Liebe. Herzlicher Gruß Anke Claus


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