Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Wie kann ich mein Kind Brei bzw. Essen beibringen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Wie kann ich mein Kind Brei bzw. Essen beibringen?

Wivi

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Hallo, mein Töchter ist 11 Monate alt. Seit Ihren Ende 4ten Monat üben wir mit Brei, bisher verweigert sie jeden Tag. Ich muss sie etwas erzwingen von Gemüse und Fleischbrei zu probieren. Von süßen Brei isst sie pro Tag Max 60 gr.und das nur weil in Griesbrei etwas Obstsüsse drin ist. Und das auch nicht jeden Tag. Sie isst Max an guten Tagen 2x Brei jew. a 50-60gr., rest trinkt sie Milch auf. Sie macht auch nicht richtig ihren Mund auf, etwas mehr macht sie den Mund auf , wenn sie nur Obstbrei bekommt. Der Brei darf grundsätzlich keins Stücke haben, und darf nicht so mehlig sein, sonst würgt sie. Sie zeigt mehr Interesse an unseren Essen, dabei probiert sie nur ein paar Brotkrümmel, mehr auch nicht. Von Obst und Gemüse knabbert sie auch nur ein paar Krümmelchen, mehr nicht. Sie fordert immer ihre Milch. Sie bekommt Beba pro 1 , sie trinkt jedesmal 110-130 ml über den Tag verteilt Max 6 x. Nachts trinkt sie 2x. Sie trinkt sozusagen häufig und wenig. Wie kann ich sie zum Essen erziehen? Und so satt bekommen, dass sie nachts nicht mehr trinken muss? (Derzeit kommt sie bis um 06.00 dreimal). Um 5-6.00 zähle ich aber als morgendliche Mahlzeit. Wie schaffe ich den Übergang zu festen Nahrung, wenn sie schon Brei verweigert hat? Was gebe ich ihr zu essen? Was kann ich kochen? Aus Verzweiflung kaufe ich Glässchen, was ich leider mind die Hälfte wegschmeißen muss, weil sie nicht isst, das nimmt sie besser an als selbstgerechtes. Und wenn sie etwas isst, dann nur mit Tricks mit den Schnuller...da macht sie Mund auf.... das möchte ich aber nicht ewig machen..... Was empfehlen sie mir? Info: Sie wiegt 9 kg und ist ca 73 cm groß. Jedes andere Kind isst mind bis 200 gr auf einmal....davon kann ich nur träumen...bisher hat sie nur einmal ca 100 gr gegessen. Bitte helfen Sie uns. Vielen Dank im Voraus L G Wivi


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Liebe „Wivi“, da haben Sie und Ihre Kleine ja schon einiges hinter sich und schon Vieles ausprobiert. Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Sicherlich ist es nicht „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Gut zu wissen ist, dass es generell mit dem Essen klappt, nur die Mengen reichen nicht aus. Es steckt also kein gesundheitlicher Grund dahinter. Darauf können wir aufbauen. Sehr wichtig ist, dass Sie Ihr Töchterchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama und Papa und eventuell die Geschwister beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Töchterchen ein eigenes Löffelchen oder vielleicht sogar eine Kindergabel in die Hand. Nutzen Sie auch weiterhin das Interesse Ihrer Kleinen am Essen vom Familientisch. Bieten Sie weiter etwas Fingerfood (weich gekochte Gemüsestückchen, reifes Obst, Kartoffelstückchen, Nudeln, Brot) auf einem eigenen Tellerchen an. Toll das sie daran etwas Interesse hat. Das ist ein guter Anfang. Machen Sie damit weiter. Haben Sie Geduld, die Menge wir größer werden. Ihre Tochter gehört ja nun schon zu den Großen, reine „Breikost“ ist vielleicht nicht mehr das Richtige! Außerdem ist folgendes vielleicht für Sie interessant. Babys kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende Milch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Auch Obst schmeckt süß, deshalb kommt es auch so gut an bei Ihrer Kleinen! Sie könnten zunächst also auch etwas Obst unter das weniger „Beliebtere“ rühren und die Menge dann wieder reduzieren. Es kann auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress, keine Tricks. Kinder brauchen die behutsame Unterstützung der Eltern, um die neue Kostform akzeptieren zu lernen. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder“, sie nehmen lieber den Weg der bequemeren, leichteren Essensaufnahme, das Saugen von Milch, das ihnen auch Sicherheit gibt. Deshalb probieren Sie Folgendes aus: Bieten Sie z.B. mittags altersgerechte Kost an und warten Sie ab. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mag Ihre Kleine nichts oder nur wenig essen, auch keine Milch anbieten! Mehr gibt’s dann nicht. Das ist nicht so schlimm. Einfach dann keine große Sache daraus machen und zur üblichen Tagesordnung übergehen und bis zur nächsten Mahlzeit nichts füttern! Probieren Sie es doch mal bei einer Mahlzeit aus und lassen Sie sich nicht zu schnell rumkriegen, wenn sie meckert und protestiert. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Aber der Hunger wird helfen, dass sie was isst. Ihr Töchterchen ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Ich nehme an, Sie haben diesen Satz schon hundertmal gehört. Und dennoch, es ist so: Ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Erwarten Sie aber nicht zu viel von sich selbst und Ihrem Mädchen. Veränderungen brauchen Zeit. Vieles hat sich schon sehr eingebürgert und wird nicht gleich von heute auf morgen umsetzbar sein. Aber mit mütterlicher Geduld und Konsequenz schaffen Sie hier bestimmt das Essverhalten so zu lenken, wie sie es gerne hätten. Kleine Rückschritte sollten Sie dabei nicht kümmern. Viele Grüße aus Pfaffenhofen und alles Gute, Annelie Last


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