Wie bringe ich meine 20 Monate alte Tochter zur Familienkost

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie bringe ich meine 20 Monate alte Tochter zur Familienkost

Hallo zusammen, ich habe mich vor ca. 6 Monaten bereits einmal bei Ihnen gemeldet. Leider ist unsere Mittagssituation immer noch die gleiche. Unsere Tochter ist mittlerweile 20 Monate alt und verweigert bei warmen Essen immer noch die Familienkost. Auch Gläschen egal welcher Marke isst sie nicht. Sie isst lediglich 2 Gläschen Sorten ab dem 6 Monat sobald Stücke drin sind, verschluckt sie sich, spuckt aus und hört mit dem Essen auf. Langsam fange ich wirklich an zu verzweifeln, selbst gekochtes probiert sie nicht mal, stochert lediglich mit den Fingern oder dem Besteck darin rum. In der Kita wurde mir gerate die Gläschen ganz weg zu lassen und sie notfalls ohne Essen hinzulegen und wenn sie wieder aufgestanden ist, dann noch einmal versuchen. Ende vom Lied war, dass meine Tochter von 9 Uhr morgens bis nachmittags um 15:00 Uhr nichts gegessen hat und ich dann an den Punkt gelangt bin, so kann das auch nicht gehen. Ich weiß ja auch, dass der Magen sich verkleinern kann und man so weniger Essen benötigen. Kann diese Vorgehensweise trotzdem eine Möglichkeit sein? Wenn ja, sollte ich wirklich jeden Tag so vorgehen? Gibt es noch andere Möglichkeiten wie ich sie an das "normale" Essen gewöhnen kann, ohne das ich das Gefühl habe ihr das Mittagessen abzugewöhnen. Der Kinderarzt meinte nur, Ihre Tochter trinkt, sie isst und sieht gut genährt aus, also alles normal. Ja sie isst ja auch Brot, Wurst, Obst, Gemüse, Kekse, etc. alles was ungekocht ist. Ich hoffe sie haben noch einen Rat für mich.... Viele Grüße Kathrin Heinemann

von KathrinHeinemann am 28.10.2013, 10:48



Antwort auf: Wie bringe ich meine 20 Monate alte Tochter zur Familienkost

Liebe Frau Heinemann, mein bester Rat an Sie ist: Sehen Sie das alles nicht so eng. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Sie machen es sehr richtig, wenn Sie keinen Druck ausüben und es überwiegend gelassen nehmen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Mädchen gut geht und dass es sie gibt. Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihr Mädchen wird v.a. mittags ihren Speiseplan erweitern. Bis dahin ist sie eben mit Brot, Wurst, Obst, Gemüse, Kekse, etc. zufrieden. Achten Sie noch auf Milch/Milchprodukte, dann ist das doch bereits eine schöne Basis. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Kleiner weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“ Mein Tipp: Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Mittagessen macht, und dass es so viele schmackhafte, auch warme Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber seinem Verhalten. Eine lieb gemeinte Anregung meinerseits: Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Tochter eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Nein, Sie als Mama bestimmen, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei die Kleine wählen kann. Ist nichts dabei, bekommt Ihr Mädchen auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist sie viel zu schlau. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Kleiner am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als „Ihre Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss und sehen Sie vieles - gerade beim Essen - oft einfach nur mit einem Augenzwinkern. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Mädchen wird Sie nachahmen. Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und Ihre Kleine wird an anderen Lebensmitteln Interesse finden! Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 28.10.2013



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