Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Wie bringe ich Abwechslung in die Ernährung?

Frage: Wie bringe ich Abwechslung in die Ernährung?

scheira

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Hallo, meine Kleine ( 12 Monate ) ist eine recht wählerische Person, seit geraumer Zeit ist sie viel lieber Würstchen, Stulle mit Teewurst oder Leberwurst, knabbert etwas am Brötchen, wenig Banane, bisschen Möhren (roh) und etwas Gurke. Wenn ich ihr etwas zu essen mache, egal ob Fingerfood, Brei oder Brot, sie mäkelt und verweigert die Aufnahme. Da ich sie noch Stille, mache ich mir Gedanken, dass sie eventuell Mangel erleiden könnte. Was kann ich machen, damit ihr das Essen schmackhaft erscheint und sie ißt? Wie lange ist es noch gut zu stillen? Gibt es Rezepte für Brotaufstriche für Kinder in ihrem Alter? Was kann ich ihr an Nahrungsmitteln an bieten? Ab wann sollte man mit Milchprodukten starten und gibt es alternativen dazu? Ich danke Ihnen im Voraus.


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ich kann Sie beruhigen, so wie sich Ihr Töchterchen verhält kommt es in diesem Alter häufig vor. Viele Eltern kennen diese Phasen und können ein Lied davon singen. Kinder werden nun immer selbstständiger und eigenwilliger und sind - oft zum Leidwesen der Eltern - wenig experimentierfreudig. Wenn sie eine bestimmte Vorliebe entwickelt haben (meist nackte Nudeln, Würstchen, Brot), bleiben sie dabei. Das ist eine ganz übliche Entwicklungsphase. Die Kleinen werden sehr wählerisch und essen oftmals nur Spatzenportionen. Es gehört einfach dazu, dass Kinder nun beim Essen ihre Grenzen ausloten, schauen wie weit sie gehen können und ein Gespür entwickeln wie sie etwas erreichen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig Mama das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen und nicht durchschlafen. Haben Sie keine Angst Ihre Maus holt sich das, was sie braucht. Was das Stillen anbelangt, ist das eine Entscheidung, die Sie ganz für sich und Ihr Mädchen treffen sollten. Da kann ich als Außenstehende nicht dreinreden. Ich würde das Stillen aber nicht auf viele kleine Einzelmahlzeiten verteilen, sondern „zusammenfassen“ und vielleicht zweimal pro Tag stillen. Im Kleinkindalter ist es wichtig, dass Ihr Kind lernt möglichst viel festes Essen aufzunehmen, das man kauen muss und mit dem man den Umgang mit dem Löffel lernen muss. Dass das Essen fester Nahrung grundsätzlich geht, zeigen die Miniportionen. Reduziert sich die sichere Milch wird sich Ihr kleiner Schatz automatisch mehr für festes Essen interessieren. Außerdem ist es wichtig dass Sie Ihr Kind Schritt für Schritt dabei unterstützen, sich immer mehr zu lösen und selbstständiger zu werden – alleine wählt sie den leichteren Weg. Sie fühlt sich mit dem Stillen rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt. Ich kann Ihnen nur raten weiter mit viel Geduld und positiver Überzeugung beim Essen dran zu bleiben. Sie sind ein Vorbild, leben Sie Freude am Essen vor. Am besten Sie bieten zu geregelten Essenszeiten etwas an, machen aber keine große Sache daraus, ob Ihre Kleine etwas isst, oder nur Teile davon. Je mehr Sie dem Verhalten Aufmerksamkeit schenken umso mehr gefällt das Ihrer Tochter. Wenn ich mich wählerisch zeige, dann habe ich die volle Aufmerksamkeit der Mama. „Mama tut alles, damit ich was esse. Super, dass sie sich mit so intensiv zuwendet“. Ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen machen, aber dann keine süßen Zwischensnacks oder Muttermilch anbieten, sondern bis zur nächsten richtigen Mahlzeit nichts. Das alles erfordert natürlich Konsequenz. Sie sind die Mama, Sie geben vor, was es zu essen und zu trinken gibt Im Kleinkindalter dürfen Kinder an den Familientisch herangeführt werden und die Speisen bekommen, die der Rest der Familie zu sich nimmt. Wichtig ist, dass das Essen schonend zubereitet, mild gewürzt und gut verdaulich ist. Versuchen Sie herauszufinden ob Ihr Töchterchen noch mehr mit eher babygerechter Kost oder schon mit richtigem Familienessen zurechtkommt. Oft hilft es auf einer Lieblingsspeise langsam aufzubauen und Neues dazu zu kombinieren. Milch und Milchprodukte sind auch im Kleinkindalter wichtig. Laut den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung braucht Ihr Kind im zweiten Jahr etwa 300 ml Milch oder Gramm Milchprodukt, am besten in kleineren Portionen über den Tag verteilt. Nun kann es neben Milch in flüssiger Form auch Joghurt, Käse etc. geben. Als Milchhaltiges ist ein Becher Milch zum Brot, ein Milchbrei, ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch denkbar. Auch Milchreis, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind dann möglich. So finden Sie bestimmt passende milchhaltige Mahlzeiten. Rezepte für Brotaufstriche kann Ihnen sicher Birgit Neumann vom Nachbarforum verraten. Sie ist hier die Fachfrau. Ein Speiseplan könnte in etwa folgendermaßen aussehen: Morgens: Milch und ein Brot oder Müesli Vormittags: Frucht & Getreide oder ein kleines Glas Fruchtsaft Mittags: Gemüse, Beilagen, 2-3x Fleisch, 1x Fisch Nachmittags: Obst, Getreide-Obst-Brei Abends: Milch und Brot oder Müesli, Obst oder Gemüse Das alles braucht bestimmt einige Zeit, aber ich bin mir sicher, wenn Sie Ihr Kind unterstützen, zu regelmäßigen Zeiten gesundes Essen anbieten, nicht zu sehr auf die Sonderwünsche eingehen, in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und ein gesundes abwechslungsreiches Essverhalten vorleben wird die Kleine diese wählerische Essensweise aufgeben und schrittweise in die vorgelebte Essensweise finden. Ich wünsche Ihnen alles Gute dabei Veronika Klinkenberg


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