sonnenschein1704
Hallo, ich habe Probleme, dass meine Kinder (knapp 4 und 1,5 Jahre) nicht richtig essen. Der Kleine isst fast ausschließlich nur Obst, Quark und Joghurt. Brot in seltensten Fällen, obwohl ich es immer wieder anbiete. Ist es sinnvoll, wenn er noch Milch trinkt? Also früh mag er noch ca. 150 ml Milch. Die bekommt er, weil es oft etwas länger bis zum Frühstück dauert, da sein Bruder früh länger braucht. Dann hat er zum Frühstück meist keinen Hunger mehr und isst nur etwas Obst und Quark oder Joghurt. Ich bin mir nicht sicher, ob das richtig ist, da sein großer Bruder in dem Alter alles gegessen hat. Auch am Abend will er jetz oft eine Milch, ansonsten das übliche wie früh. Ab und ein isst er eine Wiener und am Abend meist grüne Grurke. Brot wieder nicht: Zu Mittag isst er ganz gut, auch bei seiner Tagesmutti. Am Nachmittag wieder das Gleiche oder er isst Quarkkuchen. Das kann doch nicht gut sein, oder? Der Große isst am Abend häufig auch schlecht. Für ihn gibt es immer etwas wie grüne Gurke, Paprika, Tomaten und ähnliches. Wurst mag er nicht so, dann mal ein Ei oder Chicken Nuggets, Wiener oder eine Minisalami. Oder er will am Abend Honigbrot. Sollte ich doch eher mal was Warmes anbieten, wenn sie nicht richtig essen? Ich bin sehr unsicher, was das Essen der Kinder angeht, da ich als Kind oft stundenlang vor meinem Teller sitzen musste, bis ich aufgegessen habe. Daraus entwickelte sich eine bis heute bestehende Essstörung und das will ich meinen Kindern ersparen. Soll ich sie so weiter essen lassen? Im halbwegs vernünftigen Rahmen oder doch sanft an andere Dinge drängen? Käse mögen beide nicht. Danke und LG Ramona
Veronika Klinkenberg
Liebe Ramona, viele von uns kennen den Spruch noch aus ihrer Kindheit: „es wird erst aufgestanden, wenn der Teller leer ist“. Dass das dazu führt, dass der Spaß und die Freude am Essen verloren geht, davon können Sie Ramona ein Lied von singen. Alles was mit Drohen, Druck, Zwang, Belohnen, Tricks zu tun hat ist eher kontraproduktiv und führt dazu, dass sich belastende Essensituationen festsetzen und sich Kinder mit der Zeit gegen das Essen „versperren“. Gerade im Alter Ihrer beiden Jungs kostet es manchmal sehr viel Nerven, weil die Kleinen ein sehr mäkeliges Essverhalten an den Tag legen und sich vor allem auf eine Handvoll Lieblingslebensmittel konzentrieren. Diese Phasen der Ablehnung beim Essen kommen und gehen. Sie sind in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Trotzdem ist es natürlich wichtig, die Kleinen geduldig, behutsam aber auch konsequent beim Finden einer gesunden Essensweise zu unterstützen. Ihre Beiden sind in einem Alter in dem sie ihr eigenes Köpfchen entwickeln – das gilt vor allem für den Kleinen - und auch mit ihrem Verhalten testen wollen, wie weit sie gehen dürfen. Das ist eine ganz typische Phase. Ihre Schätze sind sich natürlich ihrer Wirkung auf Mama bewusst. Sie entwickeln ein Gespür, dass sie mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren können und viel Aufmerksamkeit bekommen. Mama und Papa tun alles, damit ich was gesundes esse. Gehen Sie weiter gelassen und ruhig vor. Halbwegs vernünftiger Rahmen ist vollkommen in Ordnung, sicher können Sie die Beiden zusätzlich behutsam unterstützen – nicht drängen. Freuen Sie sich, dass Ihr kleiner Spatz mittags gut isst. Das ist doch schon einmal prima. Joghurt und Quark scheinen derzeit die Favoriten zu sein. Wenn Ihr Junge zusätzlich noch zwei kleine Portionen Milch trinkt, macht das den Speiseplan momentan etwas „milchlastig“. Auf Dauer sollte das nicht sein, aber ich bin mir sicher, das wird es auch nicht. Was die abendliche Milch anbelangt, die muss es nicht grundsätzlich geben, wenn sonst nur Spatzenportionen gegessen werden. Haben Sie keine Angst, es macht nichts, wenn Sie ab und zu den Hunger zum Gehilfen machen. Das wichtigste Vorbild sind aber Sie natürlich zusammen mit dem Papa. Wenn Kinder sehen, dass ihre Eltern von allem mit Genuss essen, einem gesunden Essen viel Wertschätzung schenken und Wert auf eine ruhige entspannte Atmosphäre bei Tisch achten, prägt das und zeigt irgendwann seine Wirkung. Hier noch ein paar Grundregeln: Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. 3 Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten sind optimal. Achten Sie wie schon geschrieben auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Ruhig nach Möglichkeit die Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Stellen Sie ein Angebot an gesunden Speisen für die gesamte Familie auf den Tisch: morgens und abend Brot-Milchmahlzeit oder Müesli, mittags warme Mahlzeit, Zwischenmahlzeit Obst + Gebäck oder Knabberei. Die Mahlzeiten können auch einmal getauscht werden, dann gibt es abends die warme Mahlzeit und mittags etwas „Kleineres“. Bei jeder Mahlzeit sollte etwas dabei sein, was die Kleinen kennen. Gehen Sie nicht ausschließlich auf die Wünsche Ihrer Kleinen ein. Sie als Mama geben vor, was es gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, aus der Ihre Beiden wählen können. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wechseln Sie die Speisen nicht während einer Mahlzeit. Sind es Spatzenportionen, gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts, auch nichts Beliebteres. Treten Sie sicher und vertrauensvoll auf, Sie machen alles richtig. Ihre Kinder spüren jede Unsicherheit. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihrer Jungs Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr werden sie sich für das Essen der gesamten Familie interessieren. Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Wenn Sie Ihren Beiden mit Ruhe und Sicherheit eine gesunde Essensweise vorleben und mit Gelassenheit Ihren Standpunkt vertreten platzt irgendwann der Knoten. Dann werden die Zwei ihren Speiseplan immer mehr erweitern. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Durchhaltevermögen und ganz viel Freude mit Ihren kleinen Schätzen Veronika Klinkenberg
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