Guten Tag,
meine Tochter ist 6 Monate alt und bekommt seit einem Monat Beikost. Sie hat schon mit 4 Monaten angefangen Interesse am Essen zu zeigen. Allerdings hat sie mit der Verdauung zu kämpfen.
Ich habe mit der weißen Karotte begonnen, was sie alleine auch gut verträgt. Kommt aber Kartoffel dazu oder wechsele ich die Gemüsesorte auf Pastinake oder Kürbis, setzt der Stuhlgang für ca 3 Tage aus und sie hat Schmerzen und weint. Wie soll ich hier am besten weitermachen? Birne und pflaume oder apfel bekommt sie als Nachtisch, aber das scheint nichts an der Verdauung zu ändern.
Wäre es vielleicht möglich das ihr Darm noch nicht soweit ist? (sie musste direkt nach der Geburt für 1 Woche Antibiotikainfusionen bekommen) sollte ich mit Symbioflor zuerst ihre Darmflora aufbauen?
Ich weiß so langsam nicht mehr wie es weitergehen soll.
Eigentlich wollte ich aufgrund einer Erkrankung schon längst mit dem Stillen aufgehört haben.
Vielen Dank für Ihren Rat.
Liebe Grüße
Milimi
von
Milimi
am 15.06.2018, 11:00
Antwort auf:
Wäre es vielleicht möglich das ihr Darm noch nicht soweit ist?
Liebe Milimi,
haben Sie einfach noch mal eine große Portion Geduld.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich der Darm und die Verdauung der Babys erst einmal mit der Kost anfreunden und gewöhnen müssen. Gehen Sie behutsam weiter voran. Da die weiße Karotte so gut geklappt hat, könnten Sie zunächst neue Gemüse in die weiße Karotte dazu mischen und den Anteil der Neuen nach und nach erhöhen.
Bei der Beikosteinführung wird der Stuhl häufig fester und er kommt seltener. Das ist völlig normal. Es ist auch normal, dass die Kinder dann mal kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen, aber weinen sollte ein Baby natürlich nicht. Erfahrungsgemäß reguliert sich der Stuhl nach kurzer Zeit und die Verdauung passt sich an die neue Kost an.
Ihr Mädchen muss nicht jeden Tag Stuhl haben. Da wir als Große uns wohl fühlen, wenn wir fast jeden Tag ein Geschäft machen können, meinen wir, dass das beim Baby auch so sein sollte. Es gibt aber einfach Kinder, welche die Nahrung sehr gut verwerten und es bleibt kaum "Abfall" übrig. Es dauert dann eben - aus unserer Erwachsenensicht sehr lange - bis sich wieder genug Stuhl angesammelt hat, der im Darm nach draußen transportiert werden kann.
Von einer Verstopfung spricht man übrigens erst dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat.
Auch wenn es Sie zunächst verwundert, sollten Sie versuchen in der Beikost voranzugehen, damit der Darm etwas zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird.
Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Nehmen Sie bald das Fleisch dazu. Es kann nämlich gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen reguliert wenn Fleisch zum Gemüse kommt.
Inwieweit der Darmaufbau am Beginn eine Rolle spielt, vermag ich nicht zu sagen. Sprechen Sie bei Unsicherheiten bitte auch noch mit Ihrem Kinderarzt.
Herzliche Grüße,
Doris Plath
von
Doris Plath
am 15.06.2018