huhn80
Guten Tag liebes Ernährungsteam! Bitte verzeihen Sie, dass ich Sie schon wieder belästige, aber aus mir "schreibt" die pure Verzweiflung. Mein Sohn ist 14 Monate alt und seit einer Woche klappt beim Essen gar nichts mehr. Ich versuche der Übersichtlichkeit wegen die einzelnen Problempunkte in einer Liste anzuführen und ersuche um Ihre Meinung dazu. 1) Das Milchfläschchen in der Früh verweigert er komplett. Er mag nur sein Wasser trinken. Abends bekommt er noch ein Fläschchen, das er allerdings nur annimmt, wenn er schon im Halbschlaf ist. 2) Er isst momentan sowieso nur mehr, wenn er mit Bilderbüchern usw. bespaßt wird. Sonst geht gar nichts, dreht nur seinen Kopf weg. 3) Familienkost ging noch nie gut vom Kauen her,momentan jedoch bricht er wieder ganz oft,wenn er nicht ordentlich kaut und dann schluckt. Breie bekommt er dann als Alternative von Hipp, jedoch auch da gehen nur die ab dem 8. Monat und selbst da nicht alle, weil Brei mit Stücken schafft er gar nicht. Entweder Stücke oder Brei fein püriert. Sein Lieblingsbrei, der immer problemlos klappt, sind die Schinkennudeln mit Gemüse. Aber ist das nicht zu einseitig? 4) Er mag plötzlich Lebensmittel, die er bis jetzt gerne gegessen hat, nicht mehr. Keine Banane, nur die Wurst am Brot, das Brot selbst landet am Boden, kein Kuchen (den wir ab und zu angeboten haben), nichts. Ist das normal in dem Alter? Probiert er gerade seinen Willen aus? 5) Sein "neuer" Essensplan sieht seit einer Woche wie folgt aus: Morgens: Hipp Müsli (mit Bespaßung), Reiswaffel, Wasser Vormittags: Obstglas und/oder Reiswaffel Mittags: Hipp Glas + Pudding oder Obst Nachmittags: Obst+Getreide Brei,Reiswaffel Abends: Gute Nacht Brei im Gläschen, Milchflasche im Halbschlaf KLingt gar nicht so wenig, aber vor allem das Mittagessen kommt mir so einseitig vor mit den Schinkennudeln. Ich denke er hat außerdem noch einen sehr sensiblen Würgereiz, der nichts zulässt,was nicht gut gekaut ist. Ich hoffe, Sie können mich ein wenig beruhigen. Vielleicht ist alles normal in dem Alter. Vielen DAnk und liebe Grüße Huhn80
Doris Plath
Liebes Huhn80, da gibt es nichts zu verzeihen. Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie sich Gedanken über das Essverhalten Ihres Kleinen machen. Ich kann Sie gleich beruhigen. Was Sie schildern ist eine ganz übliche Entwicklungsphase. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Mal gibt es Phasen da kommt das eine gut an, dann wieder nicht. Oftmals werden Obst und Gemüse verschmäht. Und es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie eine bestimmte Vorliebe (häufig mit Nudeln oder Kartoffeln) entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Dieses Verhalten bringt die Eltern zum Verzweifeln. Sie haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie als Eltern tun doch alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern…. Sie machen es sehr richtig, wenn Sie keinen Druck ausüben und es überwiegend gelassen nehmen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Sohn gut geht und dass es ihn gibt. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren. Wenn Ihr Sohn momentan die Schinkennudle so gerne mag, geben Sie ihm diese. Es wird der Tag kommen, da wird er über kurz oder lang selbst was anderes haben wollen. Steigern Sie sich da gar nicht groß rein. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und Ihr Kleiner wird wieder an anderen Lebensmitteln Interesse finden! Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Kleine am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Ziehen Sie Mahlzeiten generell nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen insgesamt beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Nach Möglichkeit den Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Zum Würgen von stückiger Kost habe ich Ihnen schon in Ihrem Beitrag (Familienkost) einiges geschrieben. Hier können Sie wirklich ganz beruhigt sein. Ihr Kleiner wird das alles noch lernen. Aber eben in seinem Tempo. Begleiten und unterstützen Sie ihn dabei mit viel Geduld und Gelassenheit! Viele liebe Grüße Doris Plath
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