Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Mit 9 Monaten isst er sehr wenig

Frage: Mit 9 Monaten isst er sehr wenig

DeSimi

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Liebes Experten-Team, Mein extrem aufgeweckt es Kerlchen ist jetzt fast 9 Monate alt. Er ist den ganzen Tag am Turnen, zieht sich überall hoch und kann keine 5 Minuten ruhig sitzen. Man könnte meinen, dass er extrem hungrig sein müsste nach so viel Sport - Fehlanzeige. Wir haben schon im 5. Monat mit Brei angefangen, weil wir das Gefühl hatten, dass Stillen allein ihm nicht reicht. Es fing auch alles super an.wir haben dann noch GOB und GMB eingeführt. Letzteren mochte er nur mit MuMi. Anstrengend - aber okay. Irgendwann ging mit Mittagsbrei nichts mehr. Selbst seine Lieblingsbreie wollte er nicht mehr. Schon beim Lätzchen ging das Geschrei los. Obst ging jedoch immer. Ich habe mich abgemüht mit dem Mittagsbrei. Irgendwann begann er auch den GMB zu verweigern. Wir haben es Abends mit Brot probiert und siehe da - er aß und hatte Spaß. Wir haben dann auch den Mittagsbrei ersetzt. Erst durch Gemüse Stücks und "Fleischwürstchen" ( Hackfleisch aus dem Ofen), dann kleine Puffer aus Kartoffel und Gemüse (Spinat, Karotte, Zucchini, Kohlrabi, Brokkoli, kurz in Rapsöl angebraten für die Konsistenz). Er nimmt grundsätzlich alles und liebt besonders Fleisch. Auch Couscous, Nudeln etc. Probiert er. Bislang sah es dann so aus 7.00 Brot mit Butter + Frischkäse, HA Pre, Banane 9.00 Snack - Zwieback, Hirsekringel, Obst,... 11.00/11.30 Fleisch/Fisch, Gemüse Puffer, Sticks, Couscous, Nudeln,... + Stillen 15.00 GOB 17.30 Brot mit Butter + Frischkäse, HA PRE Zur Zeit wird es wieder schwieriger. Er möchte morgens und abends eigentlich nur die Milch, selbst seine heißgeliebte Banane ist plötzlich doof. Heute Mittag hat er 2 Fleischwürstchen gegessen (ca. 20g), etwas Couscous genascht und hatte dann keine Lust mehr. Bislang habe ich mich aufgrund seines schlechten Essens nicht getraut zu viel einzuführen. Die Mengen sind gerade überschaubar. Ich möchte ihn auch nicht wieder viel stillen. Er soll schließlich im Oktober in die Krippe. Da muss er auch ohne Nachstillen auskommen. Kann ich versuchen ihn ohne Nachstillen über Tag zu bringen und ihm einen Snack geben, wenn er Hunger hat, was kann ich noch tun? Braucht er einfach mehr Abwechslung? Liegt es vielleicht an den Zähnen (Sie kommen wohl endlich und dann gleich mehrere)? Ist er einfach ein schlechter Esser? Er ist ja sonst fit... Danke!!!


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Liebe „DeSimi“, Sie ernähren Ihren Kleinen sehr vielfältig und ausgewogen und nehmen einiges auf sich, dass er gut isst (Bratlinge, Backofenwürstchen“ etc.) ja auf jeden Fall können auch kommende Zähnchen dahinterstecken. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen wieder nur ihre Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Probieren Sie es mal aus Ihrem Kleinen seine Speisen unerwärmt zu reichen (gerne auch vorab kurz in den Kühlschrank stellen), das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen. Und dann will ich ganz offen sein, wenn Ihr Kleiner zusätzlich zur Milch am Morgen und am Abend, nachts, abends auch tagsüber noch so häufig Muttermilch bekommt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“. Auch wenn Ihr Kleiner das Stillen teilweise auch zur Beruhigung oder zum (Wieder)Einschlafen benötigt, wird er dadurch mit Nahrung versorgt. Noch isst sich Ihr Kleiner einfach auch zum Großteil an der Muttermilch satt und hat dadurch tagsüber weniger Hunger auf seine Breie und das Fingerfood. Wird die Milchmenge etwas weniger, steigt auch der Appetit auf „feste Nahrung“. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt vor allem auch Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn er diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Das muss alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Jetzt ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie ihm, dass es auch ohne die Brust intensive Nähe gibt. Der Milch- und somit auch der Eiweißbedarf sollten mit fortschreitenden Alter deutlich zurück gehen. Was heißt das im Konkreten: Bis zum ersten Geburtstag benötigt Ihr Kleiner insgesamt nur noch 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Das könnte sich aufteilen in morgens ein bis zwei Stilleinheit und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g) und/oder stillen. Eigentlich ist es ganz einfach, wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Sohn noch so häufig seinen Hunger über die Milch stillt, dann bieten Sie die Milch nicht mehr so regelmäßig an. Ihr Kleiner ist noch sehr jung und weiß nicht, was gesund und gut für ihn ist, er weiß nur was ihm schmeckt. Versuchen Sie nicht zu viel etwas zu finden, was ihm schmecken könnte, sondern machen Sie ihm einfach nur ein Angebot. Das was Sie ihm derzeit anbieten, liest sich sehr gut, ein ausgewogenen Speiseplan. Bieten Sie weiter analog Ihres Speisplanes die verschiedenen Speisen an, er darf sich sattessen. Auf ein Nachstillen würde ich verzichten. Feste Nahrung zu geben bedeutete nicht abzustillen, aber die Milch sollte weniger werden. Verweigert er das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie ihn aus seinem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Muttermilch und keinen Kringel. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Kleiner ist da viel zu schlau, er wird das nehmen, was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt. Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Kleiner es schaffen sich bei an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem Sie beide zufrieden sind. Sommerliche Grüße, Annelie Last PS.: Allergiegefährdete Kinder sollten in den ersten 4 Lebensmonaten ausschließlich Muttermilch oder ersatzweise eine hypoallergene Milchnahrung (HA-Nahrung) bekommen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass eine spezielle Allergieprophylaxe im Beikostalter nicht mehr nötig ist. Hier gelten die gleichen Empfehlungen für Kinder mit und ohne Allergierisiko. Sie können auch gerne eine herkömmliche Milchnahrung wie HiPP Pre BIO Combiotik® reichen, die ist auch lieblicher vom Geschmack.


DeSimi

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Wir essen immer zusammen und ich nehme Gemüse, dass wir auch gerne essen. Abends und nachts wird er gestillt.


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