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Mein Sohn, 10 Monate, will keinen Brei

Frage: Mein Sohn, 10 Monate, will keinen Brei

Fucardi

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Mein Sohn ist jetzt zehn Monate alt. Er wurde sechs Wochen zu früh geboren und bekommt von Anfang an die Muttermilch per Flasche, weil er anfangs zu schwach war, um gestillt zu werden. Da ich kurz nach der Geburt wieder arbeiten musste, pumpe ich bis heute ab. seit einigen Monaten hat mein Sohn eine Laktose- und Milcheiweissunverträglichkeit, weshalb ich auf alle Produkte verzichte, in denen Bestandteile von Kuhmilch zu finden sind. Auf Grund von wenig Schlaf und viel Stress, wird die Milch seit Monaten immer weniger und es ist ein täglicher Kampf, die nötige Menge zusammen zu bekommen. Die einzig verfügbare Ersatznahrung aus der Apotheke verursacht bei meinem Sohn einen zähen, breiigen Stuhl, so dass er unter schlimmsten Verstopfungen leidet und nicht mal Abführzäpfchen wirklich helfen. Ich versuche deshalb immer wieder ihm Brei anzubieten, meist im Abstand von ca zwei Wochen. Egal welche Sorte, er schubst ihn mit der Zunge raus oder öffnet erst gar nicht mehr den Mund. Nun gebe ich ihm immer einen Löffel in die Milch, um ihn an den Geschmack zu gewöhnen, aber auch das hilft nicht. Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Wie soll ich mein Kind noch ernähren?


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Liebe Fucardi, da haben Sie es wirklich von Anfang an nicht leicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass die lang andauernde Sorge um die gesunde Ernährung Ihres Spatzes mürbe und ratlos macht. Lassen Sie sich aber nicht ganz entmutigen, jedes Kind nimmt irgendwann einmal feste Nahrung an. Ganz wichtig ist es, dass Sie vertrauensvoller und ruhiger werden, Ihr Söhnchen spürt Ihren inneren Druck und den innigen Wunsch, er möge doch endlich festes Essen akzeptieren. Das führt dazu dass alles noch angespannter wird. Mit Geduld und Ausdauer am Ball zu bleiben, ist der richtige Weg. Deshalb ist es gut, dass Sie konsequent dabei bleiben und Brei anbieten. Wie Sie vermuten wird die feste Nahrung sicher auch eine Besserung des Stuhles bewirken. Die Erfahrung zeigt, dass ungewohntes Essen geduldig immer wieder in kleinen Mengen angeboten werden muss, bis letztendlich eine Akzeptanz eintritt. Machen Sie das also nicht im Abstand von ca zwei Wochen, sondern bieten Sie möglichst täglich festes Essen an. Halten Sie sich immer vor Augen für Babys ist die feste Nahrung etwas vollkommen Neues. Sie müssen erst erfahren, dass das wirklich essbar ist und Vertrauen aufbauen. Jedes Kind verhält sich hier unterschiedlich. Manchmal bedarf das wirklich sehr viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Aber Sie schaffen das! Nehmen Sie sich ein bis zwei Mahlzeiten vor. Geben Sie dem Kleinen erst einmal ein paar Löffelchen mit Milch, den Geschmack kennt er ja. Er darf ruhig auch ein eigenes weiches Löffelchen bekommen. Bestreichen sie das oder ein Fingerchen mit etwas Brei, den er dann selber erforschen kann. Es gibt immer wieder mal Kinder, welche sich mit der passierten Kost gar nicht anfreunden können und diese einfach „überspringen“ und sich gleich an die stückige Kost machen. Versuchen Sie deshalb ruhig unsere Produkte ab dem 8. Monat mit feinen Stückchen und nicht mehr nur die passierten Gläschen nach dem 4. Monat. Sie dürfen auch durchaus mal etwas weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen aus der eigenen Küche auf eine Teller geben und reichen. Denn vielleicht mag Ihr Söhnchen schon selbst „zugreifen“? Vielleicht können Sie Ihren Jungen so aus der Reserve locken. Lehnt der Spatz ab oder isst nur ein paar Löffelchen, nicht gleich die Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Meine Erfahrung ist, Kinder interessieren sich mehr und mehr für den Brei bzw. festes Essen. wenn sie merken, dass es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt. Das ist natürlich Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, dass es neben Milch auch feste Nahrung gibt. Ganz wichtig ist es Ihr Söhnchen immer an den gemeinsamen Tisch zu nehmen. So kann er beobachten wie der Rest der Familie mit Genuss von allen Speisen isst. Sicher finden Sie Unterstützung in der Familie und jemand anderes übernimmt hin und wieder die Essensversuche und Sie sind gar nicht erst anwesend. Wird die Situation für Sie sehr belastend, könnten Sie sich noch einmal an den Kinderarzt wenden und ihm das schildern. Es gibt Personen, die speziell für Fütter- und Essstörungen ausgebildet sind, sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt Adressen nennen. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass sich die Situation bald entspannt. Viele Grüße Veronika Klinkenberg


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