Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Mein Kind verweigert Gemüse, Fisch und Fleisch

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Kind verweigert Gemüse, Fisch und Fleisch

lina2478

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Liebes Team, meine Tochter ist inzwischen 13 Monate alt. Ab dem 6 Lebensmonat bis etwa 10 Monate aß sie ihren Brei in verschiedenen Ausführungen. Ich kaufe immer Bio- Produkte und koche selbst. Ich habe mich immer bemüht, damit sie ein abwechslungsreiches Mittagessen hat. Ab dem 10. Monat begannen plötzlich Probleme mit dem Mittagessen. Im Juli gab es ganze zwei Wochen, in denen sie keinen (!) Gemüsebrei aß. Auch kein Fleisch und Fisch. Danach besserte sich die Lage ein wenig und jetzt isst sie nichts mehr, was nach Brei, Fisch und Fleisch schmeckt. Ich weiß, dass Kinder sich in dem Alter vom breiigen Essen verabschieden und eher Fingerfood mögen. Das tut sie auch. Sie liebt Fingerfood, nur ja kein Gemüse, Fisch und Fleisch...und die Idee, dass sie das Löffeln verweigert, weil sie zahnt, trifft auch nicht zu. Sie zahnt aber sobald es Obst oder ein Pudding ist, wird fleißig gelöffelt. Ich weiß auch, dass sie neue Geschmacksrichtungen braucht. Daher biete ich ihr Hähnchenfleisch an ( das Zarte von innen), Frischkäse, Bio- Hackfleisch mit passieren Tomaten und Nudeln usw. Doch ständig macht sie Theater. Ich lasse sie auch immer wieder selbst Löffeln, denn auch das ist wichtig und trotzdem kein Erfolg. :-( Langsam verzweifle ich...und sie wiegt auch schon etwas zu wenig...Mache mir große Sorgen! Was mache ich falsch??? Zur Zeit bekommt sie: 7 Uhr Flasche mit Milch von Hipp, zwischen 9 und 10 Uhr z.B. Kindergrieß von Hipp, gegen 14 Uhr ( dazwischen schläft sie) Mittagessen ( dieses fällt nun immer aus), dann: Zwieback mit Obst ( Äpfel, Birne...), gegen 17 Uhr wieder Milchsuppe und im Bett noch eine kleine Flasche sonst schläft sie nicht ein... Was sagen Sie dazu? Bin gespannt auf Ihre Antwort. LG, Lina


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Liebe Lina, meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Kleinkindern. Das kann sich von heute auf morgen ganz schnell wieder ändern. Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Am liebsten „hätten“ es Eltern, dass die Kleinen regelmäßig und abwechslungsreich essen, am besten noch Mengen wie kleine Schwerstarbeiter, besonders wenn die Kinder eher zart gestaltet sind. Bei einem gesunden, fitten Kind dürfen Sie voll und ganz darauf vertrauen, dass es sich holt, was es braucht. Bieten Sie einfach weiterhin von einem ausgewogenen und abwechslungsreichen Essen immer ausreichend an und lassen Sie Ihr Mädchen selbst entscheiden, wie viel es essen mag. Beherzigen Sie am besten den goldenen Grundsatz: Sie als Mama bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihre Kleine bestimmt die Mengen, die sie essen mag. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Und natürlich werden auch Lebensmittel entdeckt die besonders gut schmecken und ankommen. Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Ihr Mädchen eben mit weniger zufrieden. Wobei das meist gar nicht „so“ wenig ist. Lassen Sie sich da nicht kirre machen. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird wieder umfangreicher werden. Solche Phasen hat die Natur schon mit eingeplant. Ihr Mädchen ist auch weiter gut versorgt. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Tochter weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits: Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Mädchen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Leben Sie Ihrer Kleinen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Meine besten Tipps sind: * „Machen“ Sie nicht so viel und lassen Sie das Essen nicht so in den Mittelpunkt rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab. * Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Tochter gibt und es Ihrem Mädchen gut geht! Herzlicher Gruß und einfach jeden Tag viel Freude mir Ihrem Mädchen wünscht Doris Plath


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