Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Liegt eine ernährungsbedingte Verstopfung vor?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Liegt eine ernährungsbedingte Verstopfung vor?

Sandy083

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Sehr geehrte Frau Klinkenberg, meine Tochter ist nun 10 ½ Monate alt und leidet seit ca. 3 Wochen unter Verstopfung. Ihr Stuhlgang ist zwar regelmäßig alle 1 bis 2 Tage, jedoch sehr hart und sie drückt immer lange. Da sie bisher damit keine Probleme hatte, mache ich mir Gedanken, ob die Ursache vielleicht eine falsche Ernährung sein könnte. Sie erhält mittags einen Mittagsbrei. Mit Einführung der Beikost habe ich immer versucht, diesen selbst zu kochen (Gemüse, Kartoffel und Fleisch sowie Öl und Saft). Da sie diesen jedoch regelmäßig verweigerte, bin ich dann auf Gläschenkost umgestiegen. Diese isst sie wesentlich lieber. Seitdem ich gelesen habe, dass in den Gläschen zu wenig Öl enthalten ist, füge ich dem Gläschenbrei noch einen Teelöffel Beikostöl bei. Sie erhält wöchentlich 2 Mal einen vegetarischen Brei, 4 Mal Fleisch und 1 Mal Fisch. Wenn wir nachmittags zu Hause sind, mache ich ihr selbst einen Nachmittagsbrei, bestehend aus 100g Obst oder Obstpüree, 20g Getreideflocken, 90ml Wasser und 1 TL Öl. Sind wir unterwegs, bekommt sie ein Obst- und Getreidegläschen. Abends erhält sie einen „normalen“ Milch-Getreidebrei, den ich mittlerweile wieder mit Pre-Milch anrühre, nachdem ich von einigen anderen Müttern gehört habe, dass ihre Babys von 1er oder 2er Milch Verstopfung bekommen haben. Generell isst sie recht wenig. In der Regel mittags ¾ von einem Gläschen sowie einen halben bis ¾ Nachmittagsbrei und einen halben Abendbrei. Wenn ich frühstücke, gebe ich ihr etwas Obst, wie Apfel, Birne oder Banane oder auch etwas Zwieback zum Knabbern. Nennenswerte Mengen isst sie davon jedoch noch nicht. Zusätzlich stille ich noch. Sie bekommt abends vor dem Schlafengehen sowie morgens die Brust. Außerdem stille ich noch nachts nach Bedarf. Wobei dies in letzter Zeit wieder häufiger geworden ist. In der Regel möchte sie nachts momentan ca. 3 Mal Milch. Sie trinkt die Brust dann auch vollständig leer. Über Tag biete ich ihr Wasser und Fencheltee zu trinken an. Sie trinkt etwa 100-200ml pro Tag. Kann von dieser Art der Ernährung die Verstopfung herrühren? Unser Kinderarzt hat uns empfohlen, jeder Breimahlzeit eine Messerspitze Milchzucker unterzurühren. Dies hat jedoch bislang keine Verbesserung gebracht, auch nicht, nachdem ich die Dosis etwas erhöht habe. Mir wäre es sowieso lieber, wenn man ihre Verstopfung durch die richtige Ernährung in den Griff bekommen könnte, als zu solchen Helfern wie Milchzucker zu greifen. Ist ihre Ernährung über Tag möglicherweise auch Schuld, dass sie nachts noch so häufig Milch trinken will? Ich bedanke mich für Ihre Antwort herzlich im Voraus. Mit freundlichen Grüßen Sandy083


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Liebe „Sandy083“, ich kann gut verstehen, dass Sie Ihrem Töchterchen zu einem entspannteren Stuhlverhalten helfen möchten. Der Stuhl kann phasenweise etwas fester werden. Bei kleinen Kindern kann sich die Darmflora ändern, da ja der Darm noch unreif und in der Entwicklung ist. Die Menge und die Zusammensetzung der Nahrung spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn ein Kind zur Darmentleerung kräftig drücken muss und vor Anstrengung ein rotes Gesichtchen bekommt, liegt das noch in einem Bereich, der tolerierbar ist. Eine richtige Verstopfung ist es dann, wenn der Stuhl aus kleinen harten Kugeln besteht. Was die Speisenauswahl und die Zusammensetzung der einzelnen Mahlzeiten anbelangt, ist wirklich alles optimal. Ich sehe überhaupt keinen Ansatz, worauf der festere Stuhl zurück zu führen ist. Ihr Töchterchen bekommt reichlich Gemüse, Obst und Getreide. Sie mischen etwas Öl in die Mittagsmahlzeit und den Nachmittagsbrei. Es gibt zwar keine Belege dafür, aber aus Rückmeldungen weiß ich, dass das die Darmpassage fördern kann. Auch was die Flüssigkeitszufuhr anbelangt, wird Ihr Mädchen bestens versorgt. Sie bekommt ja noch mehrere Stillmahlzeiten und zusätzlich Wasser und Tee. Sie machen also alles goldrichtig. Ihre Maus isst recht wenig. Offensichtlich holt sie die Kleine die restlichen Energien über Stillmahlzeiten nachts. Am besten Sie versuchen die Kleine hier etwas zu unterstützen und die Stillmahlzeiten weniger werden zu lassen. Reduziert sich die Milch nachts wird Ihr Kind tagsüber beim festen Essen besser zulangen und mehr Getränke zu sich nehmen. Ich kann mir vorstellen, dass ein größeres Stuhlvolumen den Darm mehr in Bewegung bringt. Milchzucker ist keine Dauerlösung, da haben Sie Recht. Wenn Sie vorübergehend Milchzucker zugeben möchten, rate ich Ihnen kleine Mengen zum Getränk zu geben, so kann er die beste verdauungsfördernde Wirkung entwickeln. Auflockerndes Obst ist immer hilfreich. Unser Gläschen "Pflaume mit Birne" ist hier besonders geeignet. Manchmal kann es zumindest vorübergehend sinnvoll sein Lebensmittel wie Karotte oder Banane zu reduzieren. Auch Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Geben Sie Ihrem Töchterchen genug Gelegenheit zur aktiven Bewegung, das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung an. Ich wünsche Ihnen, dass es bald zu einer Entspannung kommt. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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