Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Doris Plath:

Kind verweigert Beikost

Frage: Kind verweigert Beikost

basi

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Hallo, mein Sohn ist mittlerweile 7,5 Monate alt. Wir haben vor zwei Monaten mit der Beikost angefangen, da er neugierig auf Essen und beim Stillen frustriert erschien. Wir haben den Mittagsbrei eingeführt, meistens Kürbis-Kartoffel, da er sonst nichts mag, den Nachmittagsbrei aus Obst und Getreide und einen Abendbrei (Milchbrei mit Obst, teilweise aus dem Gläschen, teilweise selbst gekocht). Er hat zwischendurch ein komplettes Gläschen zum Mittag verdrückt und dann nach ca. 1-1,5h wieder Hunger gehabt, bzw. die Brust gesucht. Auch abends hat er immer ca. 150g gegessen. Zur Zeit ist er mittags mit guten Zureden gerade einmal 80g und Abends auch nicht mehr, eher weniger. An der Brust trinkt auch weniger als normal. Das Füttern ist für mich mittlerweils schon ein Frustfaktor und macht mir keinen Spaß. Am liebsten würde ich den Brei sein lassen und wieder voll stillen, wenn ich nicht wüsste, dass er auf die Zusatznahrung angewiesen ist, um sich gut zu entwickeln. Bei der Entwicklung hängt er leider auch hinterher (Er hat keine Zähnchen und macht keine Anstalten zum Krabbeln, kann sich gerade mal vom Rücken auf den Bauch drehen). Bei der Nachbarin läuft alles super (der Sohn ist 3Monate älter, schläft seit Geburt durch, isst mittags ca. 300g ohne Theater, läft schon ander Hand, ...) das erhöht mein Frustpotential zur Zeit natürlich noch mehr. Wie krieg ich das mit dem Essen hin, dass er sich entwickeln kann? Was habe ich falsch gemacht? Danke für Ihre Antwort!


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Liebe „basi“, ich sehe nicht, dass Sie irgendetwas „falsch gemacht“ hätten. Das einzige was falsch ist, ist es sich und sein Kind mit anderen zu vergleichen. Das führt zu nichts. Außer vielleicht zu Frust. Jedes Kind ist einzigartig und entwickelt sich ganz individuell. Babys beginnen in unterschiedlichem Alter zu robben, zu laufen, zu sprechen, zu beißen und auch zu kauen… Jedes Kind braucht seine Zeit für bestimmte Entwicklungsschritte. Unterstützen und fördern Sie Ihren Jungen in seinem Tempo. Es klappt im großen und ganzen doch sehr gut mit dem Brei. Das ist ja auch eine enorme Leistung Ihres Kleinen sich neben dem Saugen an der Brust nun auf das Kauen und Schlucken fester Kost einzustellen. Das muss täglich immer und immer wieder geübt werden. Dass es mal Rückschritte gibt, ist normal. Bei bestimmten Entwicklungsschüben, beim Zahnen, kleinen Infekten usw. kann sich das Essverhalten ändern und die Verzehrsmenge weniger werden. Vielleicht ist da ja was im Busch. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Bleiben Sie geduldig und konsequent am Löffeln. Es wird bestimmt wieder vorwärts gehen. Ganz wichtig: gehen Sie selbst mit Freude und Elan ans Füttern. Wenn Sie als Mama keinen Spaß haben, überträgt sich das auch auf Ihren Sohn. Kinder sind da sehr feinfühlig. Setzen Sie sich frohgemut, ohne Zeitdruck und Ablenkungen an den Tisch und essen Sie auch selbst etwas. So kann Ihr Schatz abschauen wie schön das Essen ist. Mein Tipp: Nehmen Sie mittags nun das Fleisch mit dazu. Das ist wichtig für die Eisenversorgung Ihres Sohnes. Die Eisenspeicher, die er sich im Mutterleib angelegt hat, sind leer, das Eisen muss nun über die Nahrung zugeführt werden. Und da steht Fleisch an erster Stelle. Zudem macht ein fleischhaltiger Brei mehr satt. Gemüse allein kann eine Milcheinheit nicht ersetzen und hält nicht lange vor. Machen Sie es Ihrem Jungen auch nicht zu leicht. Wenn er nach kurzer Zeit wieder hungrig ist, dann reichen Sie den Rest vom Mittagsbrei weiter. Bleiben Sie geduldig und konsequent am Ball. Setzen Sie dabei weder sich noch den Kleinen unter Druck. Dann geht meist gar nichts mehr. Sehen Sie das Löffeln entspannter und loben Sie Ihren Schatz wenn es gut klappt. Lassen Sie sich aber nicht beirren, wenn es nicht so wie bei anderen vorangeht. Ihr Kleiner ist ein eigenes Persönchen und geht seinen eigenen Weg, bei dem Sie als Mama ihn begleiten und fördern. Viele liebe Grüße Doris Plath


basi

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Danke für die Antwort, leider verweigert mein Kleiner das Essen, sobald Fleisch dabei ist. Eigentlich mag er auch nur Kürbis-Kartoffel, soweit wir das bisher festgestellt haben. Ich versuche alternativ eisenhaltigeres Getreide zu geben (Hirse, ...) Er ist leider ziemlich stur, wenn er an die Brust möchte. Ich habe schon versucht, ihm dann Brei anzubieten, den er aber verweigert und solange "meckert", bis er an die Brust kommt. Ist es okay, ihm die Brust zu verweigern, wenn er zuwenig zu mittag isst? Gruß Basi


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Liebe Basi, am Anfang gibt es die einen oder anderen Hürden. Lassen Sie sich davon nicht beirren. Unterstützen und fördern Sie Ihren Kleinen und geben ihm die Gelegenheit etwas zu üben und sich daran zu gewöhnen. Nur wenn ein Kind die Möglichkeit dazu bekommt, kann es sich mit Neuem anfreunden. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Fangen Sie mit ganz kleinen Mengen Fleisch an, die Sie sorgfältig unter den Gemüse-Kartoffelbrei untermischen. Achten Sie darauf, dass das Fleisch zart und nicht zu fett, sehnig oder faserig ist. Das mögen Kinder nicht. Ich kann Ihnen unsere feinst pürierten Bio-Fleischzubereitungen empfehlen, diese haben eine angenehm cremige Konsistenz. Wird ein Essen konsequent immer wieder angeboten, wird es früher oder später akzeptiert. Ein- zweimaliges Anbieten reicht nicht aus. Wir wissen aus Erfahrung, dass geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) von Breien, früher oder später jedes Baby überzeugt. Eltern geben hier meist zu früh auf. Dabei nicht jeden Tag wechseln, sondern mal bei einer Sorte bleiben, damit sich das Kind überhaupt an etwas gewöhnen und es akzeptieren kann. Bleiben Sie geduldig dran, dann kann und wird Ihr Kleiner lernen, dass es nun neben dem Saugen an der Brust das Essen mit dem Löffel gibt. Mag er nicht mehr weiteressen, kann das momentan einfach zu anstrengend für ihn sein. Machen Sie eine Pause und versuchen es noch mal mit dem Löffel. Bieten Sie nicht gleich alternativ die Milch an. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören muss, dann kommt auch schon was anderes. Achten Sie generell darauf, dass Ihr Schatz fit und ausgeschlafen ist. Ein müdes Kind löffelt nicht gerne. Ich bin mir sicher, Ihr Junge wird sich mit Ihrer Hilfe noch an Vieles gewöhnen, auch an ein herzhaftes Mittagessen. Herzlicher Gruß Doris Plath


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