Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Kind mag nicht essen

Frage: Kind mag nicht essen

zwölf

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Hallo, Ich habe eine Frage. Mein Kind, mittlerweile 11 Monate, wird immernoch fast voll gestillt. Das liegt an Ihr, sie möchte nichts essen, kaum was probieren, meist schmeckt es ihr nicht. Egal ob ich es mag oder oder. Ich probiere fast täglich, manchmal mit Pausen,...BLW, brei, alles probiert. Das einzige was sie fast immer ist: Hirsekringel. Doch davon kann sie auf dauer dick werden, oder? (Wenn sie viel davon isst, bekommt sie eh Verstopfung) Wenn ich stängel selber backe, oder ihr obst/Gemüsesticks anbiete: Isst sie nichts...auch nicht wenn sie nebenbei KEINE kringel bekommt. Haben Sie einen Tipp für mich, was ich noch probieren könnte? Gibt es "Babyernährungsberater" an die ich mich wenden kann? Danke für Ihre Hilfe im Voraus.


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Liebe „zwölf“, der Milch- und somit auch der Eiweißbedarf gehen mit fortschreitenden Alter deutlich zurück. Was heißt das im Konkreten: Bis zum ersten Geburtstag benötigt Ihr Mädchen insgesamt nur noch 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Das könnte sich aufteilen in morgens ein bis zwei Stilleinheit und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g) und/oder stillen. Ich will ganz offen sein, wenn Ihr Mädchen nachts und auch tagsüber noch so häufig Muttermilch bekommt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“. Auch wenn Ihre Kleine das Stillen teilweise auch zur Beruhigung oder zum (Wieder)Einschlafen benötigt, wird sie dadurch mit Nahrung versorgt. Noch isst sich Ihre Kleine einfach an der Muttermilch satt und hat dadurch weniger Hunger auf seine Breie. Wird die Milchmenge etwas weniger, steigt auch der Appetit auf den Brei. Auch benötigt Ihr Mädchen neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt vor allem auch Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn sie diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Das muss alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Jetzt ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie ihm, dass es tagsüber auch ohne die Brust intensive Nähe gibt. Und nun zum Essen: Gut ist es zu wissen, dass er sie könnte, wenn sie möchte, denn mit dem Hirsekringel klappt es ja, der macht übrigens nicht dick, sollte aber trotzdem nicht die exklusive Nahrung Ihrer Kleinen sein. Gesundheitlich ist somit alles in Ordnung. Darauf können wir aufbauen. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Mädchen noch so häufig ihren Hunger über die Milch stillt, dann bieten Sie die Milch nicht mehr so regelmäßig an. Ihr Mädchen ist noch sehr jung und weiß nicht, was gesund und gut für sie ist, sie weiß nur was ihr schmeckt. Deshalb müssen Sie sie beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Mädchen braucht Ihre Hilfe dabei! Bieten Sie ihr also weiter ein richtiges Mittagessen, und einen Nachmittagsmahlzeit an, morgens und abends darf er natürlich vorerst weiter an Ihrer Brust statttrinken. Feste Nahrung zu geben bedeutete nicht abzustillen, aber Milch alleine ist nicht mehr ausgewogen. Reichen Sie altersgerechte Brei, Fingerfood (Gedünstetes Gemüse, Knabberprodukte aus dem Babyregal, Nudeln, Kartoffeln und reifes, weiches Obst) und Familienkost. Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie sie aus ihrem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Muttermilch und keinen Kringel. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen, was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihres Mädchen ist derzeit auch "sehr bequem": Kaum kauen, schnell schlucken, meistens nur trinken und milchig-süß. Sie muss erst hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht sie Ihre Hilfe! Nun gebe ich Ihnen noch den wichtigsten Rat: Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt. Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Mädchen es schaffen sich bei an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem Sie beide zufrieden sind. Herzliche Grüße, Annelie Last PS.: Wenn Sie das Gefühl haben Sie benötigen einen Ernährungsberater vor Ort, sprechen Sie Ihren Kinderarzt drauf an, er kann Ihnen sicher einen Ansprechpartner in Ihrer Region nennen. .


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