Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe ein paar Fragen zu unserem Tagesablauf. Mein Sohn ist fast 10 Monate alt, 8,7 kg schwer und 71 cm groß. 1. Essensplan Zur Zeit isst er morgens einen Milchbrei (fertiger Brei mit Folgemilch und Obst) und von unserem Frühstück ein paar Stückchen (Toast-)Brot. Vormittags dann meist Obst oder wenn nicht schon zum Frühstück ein Stück Brot. Mittags Fleisch/Fisch-Kartoffel/Nudel/Reis-Gemüse-Brei. Nachmittags einen Getreidebrei mit Obst oder nur Obst. Abends einen Vollmilch-Getreidebrei. Ich stille ihn nur noch morgens nach dem Aufstehen. Ist der Milchbrei zum Frühstück ok? Wäre eine Flasche mit Folgemilch besser? Ich möchte ihn noch bis zu seinem ersten Geburtstag stillen. Was wäre danach das passende/altersgerechte Getränk zum Frühstück? Milch? Folgemilch? Kaba? Warmer Tee? 2. Trinkmenge Mein Sohn trinkt Wasser oder manchmal ungesüßten Kräutertee - am Tag rund 800 ml! Mein Kinderarzt meinte, das wäre ok, erscheint mir aber dennoch hoch. Was meinen Sie? Leider akzeptiert er den Becher noch nicht so, sondern trinkt noch aus seiner Flasche. Ich biete ihm den Becher immer wieder an aber hieraus trinkt er einfach nicht viel. Ab wann spricht man eigentlich vom Dauernuckeln? Hat mein Sohn wirklich so viel Durst oder ist er ein Dauernuckler? Wenn ja, wie bekomm ich das wieder weg? Tipps? Leider trinkt er insbesondere abends so viel, dass es nachts regelmäßig die Windel sprengt. Direkt vorm Schlafengehen (ca. 19 Uhr) verlangt er seine Wasserflasche (260ml), die er fast komplett trinkt. Seit ein paar Wochen schläft er leider nicht mehr durch (zahnt gerade) und wird gegen 24 Uhr wieder wach und will wieder trinken - wieder eine Flasche voll! Ist das normal, insbesondere nachts so viel zu trinken? Ist es sinnvoller ihm nachts kein Wasser zu geben? (habe ich schon probiert, aber da kommt von ihm ordentlich Protest bis er seine Wasserflasche hat) Macht das Abendessen (Milchbrei 50% Milch 50% Wasser) so durstig? 3. Leitungswasser oder stilles Wasser Bisher haben wir unserem Sohn immer Leitungswasser angeboten. Jetzt haben wir uns die Wasseranalyse angeschaut und sind verunsichert. Im Trinkwasser sind 79 mg/l Natrium! Für Säuglingsnahrung geeignetes Wasser darf doch nur bis zu 20 mg haben, oder? Ist unser Trinkwasser dann überhaupt geeignet oder sollten wir lieber auf stilles Mineralwasser zurückgreifen? Oder ist das im Alter von 10 Monaten schon ok? Viele Fragen und eine lange Mail. Ich freue mich schon auf die Antwort und sage vorab DANKE! Viele Grüße Sabrina
Doris Plath
Liebe Sabrina, gerne helfe ich bei Ihren Fragen. zu 1.) Der Milchbrei ist morgens prima. Wird der Anteil an Brot einmal mehr, dann ist ein klassisches Frühstück - Brot plus eine Tasse Milch (zum Beispiel HiPP Kindermilch) - ideal. Die Milch ruhig pur reichen. Kommt Sie gar nicht an, dann geschmacklich verfeinern mit Früchtemus, Säften… Neben Milchbrei kann ein Baby-Müesli z.B. aus HiPP Bio-Getreidebreien (grüne Packung) und Milch und etwas Fruchtmus oder weichen, reifen Stückchen Obst ein guter Start in den Tag sein. Für Kinder ab 1 Jahr bieten wir zwei Kindermüeslis an: HiPP Kinder Früchte-Müesli und HiPP Kinder Schoko-Müesli. Bekommt Ihr Schatz über den Tag genug milchhaltige Mahlzeiten, kann zum Brot gerne eine Tasse Tee gereicht werden. Im zweiten Jahr werden etwa 300 ml Milch oder g Milchprodukt zur ausreichenden Kalziumversorgung empfohlen. Am besten in 2-3 Portion über den Tag verteilt. Das können ein Becher Milch zwischendurch oder zum Brot sein, ein Milchbrei, ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet. zu 2.) Die angeführte Trinkmenge erscheint mir nicht zu hoch. Ihr Sohn isst ordentlich bei der festen Kost. Milch pur gibt es nur noch morgens beim Stillen. Da ist es verständlich, dass er Durst hat und trinkt. So lange ein Kind sich nicht durch Getränke „satt trinkt“ und dann bei den festen Mahlzeiten keinen Hunger mehr hat, habe ich keine Bedenken. Ein Dauernuckler ist ein Kind, das häufig und länger an einer Flasche oder einem anderen Gefäß saugt oder eben nuckelt. Wird der Durst zügig gelöscht und auf eine ausreichende Mundhygiene vom ersten Zähnchen an geachtet, ist das Fläschchen trinken ok. Üben Sie weiter mit dem Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Trinken auch Sie immer wieder ganz selbstverständlich vor Ihrem Sohn ein Glas Wasser. Sie sind das Vorbild und er wird Sie nachahmen. Wenn Kinder zahnen, verändern sich häufig Schlaf- und Trinkverhalten. Ist der „Spuk“ vorüber, normalisiert es sich wieder. Über die Zeit werden Sie es bestimmt wieder schaffen nachts ohne Wasserflasche auszukommen. zu 3.) Zum Trinken können Sie Leitungswasser oder jedes Mineralwasser anbieten. Beim Mineralwasser bevorzugt ein stilles Wasser mit weniger Kohlensäure. Natürlich bieten hier Mineralwasser mit dem Zusatz "geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" einige Vorteile. Z.B. sind der Natriumgehalt (nicht größer als Natrium: 20 mg pro Liter) sowie auch andere Werte an die Bedürfnisse des Säuglings angepasst. Diese Werte sind gesetzlich festgelegt. Das bedeutet aber überhaupt nicht, dass ein Wert darüber für das Baby bereits schädlich wäre. Bedenken Sie bitte, Leitungswasser wird üblicherweise auch zur Herstellung von Fläschchennahrung verwendet. Als Getränk können Sie also hervorragend Leitungswasser verwenden, das Sie im Beikostalter nicht einmal mehr abkochen müssen. Deutschland hat eine vorzügliche, streng kontrollierte, öffentliche Trinkwasserversorgung. Frisches Leitungswasser kann üblicherweise überall ohne Bedenken getrunken und genutzt werden. Das Wasser muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Plath, vielen Dank für Ihre schnelle, ausführliche und kompetente Antwort!!! Echt toll! Viele Grüße Sabrina
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