Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Ist die Ernährung noch Bedarfsgerecht und reicht die Menge aus?

Frage: Ist die Ernährung noch Bedarfsgerecht und reicht die Menge aus?

Melli2011

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Hallo, ich habe da mal eine Frage. Mein Sohn ist 15 Monate alt und hat folgenden Speiseplan: 6.30/7.00 Uhr 240ml AR Nahrung 9.00 Uhr püriertes Gemüse oder Obst und Brot 11.30 Uhr Mittagsgläschen (8 Monate) oder Familienessen 14.00/15.00 Uhr Frucht&Getreide Gläschen (190g) 17.30/18.00 Uhr Milchbrei mit Obst evtl. noch eine Milchflasche, wenn er noch Hunger hat Zu den festen Mahlzeiten bekommt er Wasser oder ungesüßten Tee. Er trinkt aber nicht wahnsinnig viel ca. 80-100 ml pro Tag. Ich muss dazu sagen er ist ein Frühchen (35. SSW) und ist mit seiner ganzen Motorik seinen Altersgenossen etwas hinter her. Auch im Gewichtsbereich ist er sehr zart knapp 9 Kilo auf 75cm verteilt. Bis vor kurzem wollte er partou nicht kauen. In der Krippe ( geht er seit Mai) klappt das Essen super. Sowohl Mittagessen als auch Brot kaut er vorbildlich. Zuhause funktioniert es überhaupt nicht. Er würgt alles hinunter, verschluckt und erbricht sich dann. Wir haben schon viel ausprobiert. Brot ganz klein geschnitten, im ganzen gegeben, ihm das Brot Häppchenweise gereicht- nichts hat funktioniert. Weich gekochtes Gemüse oder Obst zum probieren und experimentieren gegeben. Er hat bisher nichts angenommen. Jetzt zu meinen Fragen. Ist die Ernährung noch Bedarfsgerecht? Reicht die Menge aus? Und wie kann ich ihm das Kauen beibringen bzw. wie kann er es erlernen? Reicht die Flüssigkeitszufuhr am Tag aus?


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Liebe Melli, zunächst möchte ich Sie beruhigen, auch wenn Ihr Söhnchen vorwiegend pürierte Mahlzeiten bekommt, wird er ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Reichen Ihrem Sohn die Breiportionsgrößen nicht mehr aus, dann können Sie ihm gerne auch größere Portionen reichen. Die Kleinen haben ein sehr gutes Hunger-Sättigungsgefühl und wissen wie viel sie brauchen. Hier können Sie ganz auf Ihren Schatz vertrauen. Da jedes Kind ein individuelles Entwicklungstempo hat, lässt sich kein genauer Zeitpunkt angeben zu dem ein Kind aktiv kauen und schlucken muss. Wie bei allen Entwicklungsschritten gibt es auch hier "kleine Spätzünder". Es ist natürlich sinnvoll Ihren Sohn an stückige Mahlzeiten heranzuführen, denn eine Kauerziehung ist für die Ausbildung des Kiefers, für die Mundmotorik und die Sprachentwicklung sehr wichtig. Für manche Kinder sind Breie mit Stückchen irritierend. Kennen Sie doch den Brei nur feinpüriert und möchten ihn direkt herunterschlucken. Und dann kommt plötzlich ein „hinterlistiges“ Stückchen Kartoffel oder Gemüse, mit dem sie gar nicht rechnen. Bleiben Sie ruhig und konsequent am Ball und versuchen Sie Ihren Sohn ganz langsam mit der ungewohnten Konsistenz vertraut zu machen. Geben Sie nach und nach löffelweise weniger stark püriertes unter die geliebte Breikonsistenz. Ganz wichtig ist, dass Ihr Sohn in diesem Alter selber essen darf. Geben Sie ihm einen eigenen Teller mit weichen Gemüse- und Kartoffelstückchen, Nudeln, reifes weiches Obst, Knabberartikel etc. und einen eigenen Löffel. Lassen Sie ihn experimentieren, das Essen anfassen, auch einmal matschen. Auf diese Weise gelingt es gewiss, Ihren Kleinen an die Stückchen zu gewöhnen. Natürlich braucht das viel Geduld und etwas Gewöhnungszeit, aber es lohnt sich. Auswärts klappt das Essen häufig wie am Schnürchen, das was Ihr Kleiner im Kindergarten zeigt, ist wirklich nicht ungewöhlich. Als Mama kann man da nur staunen. Machen Sie sich nichts draus. Die andere Esssituation oder -umgebung schafft was zuhause nicht gelingen will. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. In der Gruppe schmeckts besser und da kommt man mit seinem wählerischen oder spielerischen Verhalten auch nichts so durch. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab. Gehen Sie mit frischem Mut ans Essen. Und lassen Sie Ihren Sohn da ruhig selbstständiger werden, ohne zu viel als Mama zu intervenieren und zu kritisieren. Das wichtigste Gebot: Sie bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, Ihr Junge bestimmt die Menge, die es essen mag! Sie wissen ja nun das er es kann, dass er kauen kann und mit Brot eigentlich keine Probleme hat. Jetzt wäre es nur wünschenswert, dass er es auch Zuhause so umsetzt. Motivieren Sie ihn nicht, beobachten Sie ihn nicht zu genau, essen Sie gemeinsam an einem Tisch und unterhalten Sie sich über angenehme Themen. Dann klappt das Kauen bestimmt bald ganz von allein. Noch ein Wort zur Milch. Im zweiten Lebensjahr sind - am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt – insgesamt etwa 300 ml Milch oder g „Milchhaltiges“ (Milchbrei, Käse auf dem Brot, Müesli mit Milch, Joghurt, Pürees mit Milch, Quark) ausreichend. Die Morgenmilch und der Milchbrei versorgen Ihren Kleinen sehr gut, die Milch in der Früh könnte auch etwas kleiner ausfallen. Nach dem Milchbrei am Abend sollten Sie keine Milch mehr reichen, sondern wenn er Durst hat Wasser oder Tee. Hat er noch Hunger war die Portion des Milchbreies nicht üppig genug. Haben Sie schon mal mit Ihrem Arzt über die Milchnahrung gesprochen? Ist eine AR-Nahrung noch notwendig? Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


Melli2011

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Laut unserer Kinderärztin sollten wir die Milch beibehalten und nicht auf Pre oder 1er Milch umsteigen. Meiner Meinung nach wäre sie auch nicht mehr nötig, aber er trinkt sich halt noch gern und sie scheint ihm auch gut zu schmecken. Beim nächsten Termin werde ich dieses Thema aber noch einmal ansprechen. Vielen dank für ihre hilfreichen Worte und Tipps. LG Melli2011


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Liebe Melli, es spricht auch nichts dagegen bei einer AR-Nahrung zu bleiben, nur notwendig ist es nicht mehr, das wollte ich sagen. Aber bitte achten Sie auf die Gesamtmilchmenge. Die Morgenmilch sollte zusammen mit dem Milchbrei am Abend nicht zu üppig ausfallen. Alles Gute, Annelie Last


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