Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Ist die derzeitige Ernährung unseres 18 Monate alten Sohnes gut genug?

Frage: Ist die derzeitige Ernährung unseres 18 Monate alten Sohnes gut genug?

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Liebes Expertenteam, ich würde gerne wissen, ob die derzeitige Ernährung unseres 18 Monate alten Kindes ausreicht, bzw wie die nächsten Fortschritte gemacht werden können. Oder was verbessert werden kann? Zur Erklärung: Unser Sohn wurde 9 Monate lang voll gestillt. (Zum Entsetzen mancher Familienmitglieder und unseren Kinderarztes, ich sollte mit 5 Monaten schon abstillen, was ich aber aus eigener Überzeugung nicht tat!) Unser Sohn ist von Anfang an auch eher der etwas "griffigere" Typ. 3640g zur Geburt, mit 6 Monaten 10kg, heute mit 18 Monaten und 85cm 13,5kg. Aber laut Tabelle alles im Normalbereich. Wir begannen dann langsam mit Brei (verschiedene Sorten, selbst gekocht), was er allerdings von der Konsistenz eher eklig fand. Er schüttelte sich und spuckte es aus. Dafür hat er morgens zum Frühstück lieber das Innere eines hellen Brötchens gegessen. Später mit Schmelz- oder Frischkäse beschmiert. Dazu Kräutertee. Bis zu seinem 1. Geburtstag bekam er nichts Süßes, was gerade bei den Omas schwierig durchzusetzen war. Jetzt wird unser Kleiner 19 Monate und ich still noch immer mit vollster Überzeugung. Ich still gerne und denke, dass mein Sohn es selbst "entscheiden" soll, wann Schluss ist. Vor allem zum Einschlafen und Aufwachen möchte er gestillt werden. Über'n ganzen Tag gesehen (24Std) bekommt er ca 60% Muttermilch und 40% anderes Essen. Sein Essensplan sieht wie folgt aus: -morgens gegen 8:00h wird er wach und trinkt Mutterrmilch -ca 10:00h Frühstück (knapp ein halbes Roggenbrötchen mit Frischkäse- er neigt zu festem Stuhl, deshalb von hellem Brötchen auf Roggenbrötchen umgestiegen-, eine halbe Nektarine, ein Stück Banane, evtl ein paar Weintrauben, Wasser oder Tee, auf die Hand mal eine Scheibe Gouda oder Geflügelaufschnitt) -gegen 12:30h machen wir zusammen Mittagsschlaf. Muttermilch zum Einschlafen. Zwischendurch im Halbschlaf etwa Muttermilch, gegen 15:00h zum Aufwachen Muttermilch -16:00h/16:30h mal 1-2 Joghurts (eher Richtung Fruchtzwerge) oder einen Apfel, liebend gern isst er aber auch Weizen-Knusperknäcke, welches wir ihm als Keks verkaufen. ;-) Es gibt aber auch mal ein Stück Schokolade oder Butterkekse. Nebenbei immer etwas Wasser. -abends gegen 18:30h essen wir dann warm. Unser Sohn isst gerne, Kartoffelpüree mit Blumenkohl oder Lauch mit Soße. Oft gibt es auch erwärmte Wiener Würstchen. Ab und an mal ein Griesbrei, Pfannkuchen oder wieder Knäcke mit Frischkäse. -gegen 20:00h schläft er beim Stillen ein und wird nachts 2 mal wach, um kurz was zu trinken, um dann wieder einzuschlafen. (ab 0:00h schläft er im Elternbett) So, und nun denke ich, dass es vielleicht zu eintönig ist. Allerdings möchte er auch z.Z. nicht viel ausprobieren. Wir bieten ihm immer mal wieder etwas anderes an, z.B. Tee-oder Leberwurst, aber das möchte er nicht. Auch was zuviel "Struktur" hat, spuckt er, nachdem er es durchkaut hat, wieder aus. Es fällt auf, dass es entweder faserig ist (Fleisch) oder zu stückig (Nudeln) oder zu körnerig ist (Reis, Hack). Wir haben uns so gut eingependelt und ich möchte jetzt nicht abstillen, (wie gesagt, Kind soll entscheiden) aber ich denke, es müsste doch irgendwie einen Schritt weitergehen?! Oder spielt es sich automatisch ein, wenn der Mittagsschlaf kürzer wird und unser Sohn dann eher zur Mittagszeit zumindest am frühen Nachmittag warm isst? Ich finde es nämlich nicht so optimal, dass er abends erst Kartoffelbrai o.Ä. isst, aber da er von 12:30h-15:00h schläft, ist ja die eigentliche Mittagszeit vorbei. Und mein Mann und ich sind es seit eh und je gewohnt, abends erst warm zu essen. Ich möcht auch noch dazu sagen, dass unser Sohn ein aufgewecktes, neugieriges Kerlchen ist, der gerne tobt, rennt und quatsch macht, viel lacht, aber auch mal trotzt. Ich will damit sagen, dass er nicht unnormal müde wirkt und es nicht so aussieht, als ob ihm irgendwelche Nährwerte fehlen. (Eisenmangel) Ich freu mich auf Ihre Antwort. Vielen Dank und liebe Grüße Ps: Was das Stillen betrifft, hab ich letztens leider die Erfahrung gemacht, dass das Umfeld (beste Freundin) es überhaupt nicht nachvollziehen kann und schon fast angeekelt war, in dem Alter noch zu stillen. Das hat mich echt enttäuscht. :-(


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Liebe „Mamafee84“, es freut mich, dass Sie sich uns anvertrauen und uns um unsere Meinung bitten. Ihr Sohn hat sich prächtig entwickelt, schön dass Sie Ihren Sohn noch stillen können und möchten und er so fidel und aufgeweckt ist, gerne rennt und tobt. Nun zur Ernährung: Allgemein könnte ein Plan fürs Kleinkindalter grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli, Obst Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch, Müesli Wenn Sie als Familie abends „warm essen“, sollte es auch für Ihren Sohn so sein. Bleiben Sie ruhig dabei. Wichtig ist nicht wann es was gibt, sondern das es die Vielzahlt der Mahlzeiten gibt. Das was Ihr Kleiner an fester Nahrung erhält gefällt mir im Groben und Ganzen gut. Mir fallen drei Dinge auf. Bieten Sie weiter auch Unbeliebtes („faseriges“, „stückiges“ und „körnerig“) an und lassen Sie den Speiseplan Ihres Sohnes nicht zu „bequem“ werden. Locken Sie ihn weiter zum Kauen. Nicht nur mit dem „Keksersatz“ Weizen-Knusperknäcke. Achten Sie weiter auf eine vielfältige Ernährung mit Brot, Getreide, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. Vielleicht könnte es noch etwas mehr Gemüse sein? Täglich können es jeweils gerne 120g Obst und 120g Gemüse sein. Achten Sie auch darauf, dass es nicht zu viel Wurst wird. Das richtige Maß wären zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst oder umgerechnet 30 bis 35 Gramm pro Tag. Die dritte Sache erfordert etwas mehr Veränderung und betrifft den Milch- und somit auch den Eiweißbedarf Ihres Sohnes, denn der geht mit fortschreitendem Alter deutlich zurück. Was heißt das im Konkreten: Bis zum zweiten Geburtstag benötigt Ihr Sohn insgesamt nur noch 300ml/g Milch und „Milchhaltiges“, im dritten Lebensjahr sind es dann etwa 330ml/g. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Muttermilch, der Milchbrei, Joghurt, Käse auf dem Brot usw. Solange Sie noch so viel stillen, würde ich sämtliche andere Milchprodukte wie Joghurt, Grießbrei, Pfannkuchen (werden sicher auch mit Milch gemacht) und Käse nur gelegentlich und nicht alle täglich anbieten, denn die derzeitige Ernährung Ihres Sohnes ist zu „milchlastig“. Die Aussage „Muttermilch nach Bedarf“ bezieht sich nur auf die ersten Lebensmonate. Mit der Zeit sollte man die Milchmenge und somit auch die Eiweißaufnahme schon drosseln. Ich will ganz offen sein, wenn Ihr Kleiner nachts und auch tagsüber noch so häufig Muttermilch bekommt, mindert das auch den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ und Ihr Kleiner „snackt“ sich so mehr durch den Tag, vielleicht mit Ausnahme des Abendbrotes (leider kenne ich hier keine Portionsgrößen). Ein halbes Brötchen und etwas Obst zum Frühstück und am Nachmittag Joghurt, ein Apfel oder etwas Knäcke und davor und zwischendrin mehrere kleine Portionen Milch, das macht in der Summe natürlich auch satt und Ihr Junge nimmt sehr gut zu. Da Ihr Sohn nun aber schon zu den größeren Kindern gehört, hat er auch einen entsprechend höheren Energiebedarf und feste Nahrung macht nun nach und nach einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Söhnchen neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum. Noch isst sich Ihre Kleine aber vor allem an der Muttermilch satt. Was nicht heißt, dass Sie abstillen müssen. Das meine ich nicht! Sie können solange stillen, wie Sie und Ihr Kleiner das wünschen. Ihr Sohn braucht ja auch noch Milch, nur nicht so viel. Aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Außerdem genießen Sie als Mama und Ihr Sohn das Stillen und das kann gerne so bleiben, so lange Sie beide es wollen. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt und gewöhnt ist. Bedenken Sie aber Ihr Sohn ist noch sehr jung und er weiß nicht, was gesund und gut für ihn ist, er weiß nur, was ihm schmeckt und das es mit Mama so schön kuschelig ist, wenn er gestillt wird. Deshalb müssen Sie ihn beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Sohn braucht Ihre Hilfe dabei! Zeigen Sie ihm, dass es auch ohne Milch mit Mama kuschelig ist. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass eine Einschlafmilch ein häufiges und sehr beliebtes Einschlafritual ist. Diese Milch wird dann aber zum Wiedereinschlafen wieder eingefordert. Ihr Söhnchen hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Vielleicht finden Sie beide auch nach und nach einen Weg ohne Milch in und durch den Schlaf zu finden. Im Sinne der Zahnpflege und der „milchlastigen“ Ernährung wäre dies wirklich empfehlenswert. Denn nach der Milch werden abends ja keine Zähne mehr geputzt. Sie können Ihren Sohn ja am Abend (vor dem Zähneputzen) und am Morgen Stillen! Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz durchschlafen und richtig zur Ruhe kommen können und dazu noch die Zähne Ihres Kindes geschont werden. Auch gönnen Sie so der Verdauung ihres Kleinen seine wohlverdiente Nachtpause. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem Sie beide zufrieden sind. Einen schönen Spätsommer für Sie und Ihre Familie, Annelie Last


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Vielen Dank für die nette und ausführliche Antwort. Liebe Grüße


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