Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Gewichtszunahme Babynahme

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Gewichtszunahme Babynahme

staybee

Guten Tag, ich komme gerade von unserer "neuen" KIÄ, da unser toller KIA leider in den Ruhestand gegangen ist. Ich kann ehrlich gesagt kaum glauben, was ich bei dieser Ärztin gehört habe und finde es eine Frechheit und nicht dem Stand der Wissenschaft entsprechend, was sie weitergibt. Bitte um Ihre ehrliche Info, wie Sie die Sache sehen. Meine Tochter ist 8einhalb Mo. "Problem" Nummer 1 für die Ärztin: ihr Gewicht! Ich kann das beim besten Willen nicht nachvollziehen, sie wird in meinen Augen ideal mit allem versorgt: morgens 230ml Hipp Comb. Pre, VM bisschen Obstmus und Maiskringel, Mittags 1 Gläschen Brei ca. 150-200g, NM Getreide-Obstbrei ca. 200g und abends Milchbrei ca. 170-200g (wie viel sie jeweils mag/kann). Rapsöl immer dabei im Brei! Zwischendurch Wasser, über den Tag verteilt ca. 100ml. Ihre Gewichtszunahme: 1.11.17 Geb.-Gew. 3.750g, 52cm 06.11. 3.645g 7.12. 4.900g, 57cm 9.1. 5.500g, 62cm 6.2. 5.900g, 64cm 6.3. 6.380, 66,5cm 11.4. 7.100g, 69cm 15.05. 7.600g, 70,5cm 19.07. 8.300g, 74,5cm ICH finde, sie ist "lang" und eher schlank, aber bei weitem nicht untergewichtig. Die Kurve hat auch gar nicht so ausgesehen. Wurde wie eine Rabenmutter hingestellt, sie bekomme zu wenig! Sie brauche mehr Flüssigkeit, insgesamt ca 4 (!) Milchflaschen und weniger Beikost (lt. Ärztin weniger Brei, mehr Milch, sie habe erst 2 Zähne!! - aber dafür gibt es ja bitte den feinpürierten Brei?!); sie erklärte mir, sie sei noch ein Säugling und müsse mehr saugen, ich solle die Milch andicken mit Grieß bzw ihr Vollmilch in die Flasche geben!!! Ich kann wirklich kaum glauben, was ich da gehört habe. Dass das besser sei als Säuglingsmilch?! Ich habe mich so genau über Beikost informiert und sie kriegt die empfohlenen 400-500ml Säuglingsmilch + die ganze Beikost, die sie auch sehr gerne mag. Eine weitere Flasche würde sie gar nicht wollen, sie mag lieber mit dem Löffel. Würden Sie etwas ändern bzw wenn ja, was? LG staybee


Liebe „Staybee“, aus meiner Sicht entwickelt sich Ihr Mädchen prächtig – Ich sehe natürlich nur die Zahlen. Aber was ich lese gefällt mir. Sie gehört in Ihrer Altersgruppe zu den größeren Kindern, liegt sogar etwas über der Norm. Mit Ihrem Gewicht liegt Sie hingegen auf der mittleren Norm. Gewicht und Größe passen somit nicht so gut zusammen und Ihr Mädchen erscheint dadurch sehr zart und schlank, da sich das Gewicht auf mehr Körper verteilen muss. Solange Ihre Kleine aber aktiv, fit und munter ist, müssen Sie sich meiner Meinung nach keine größeren Gedanken machen. Das sind alles sehr beruhigende Signal. Das würde sie alles nicht, wenn sie zu wenig Nahrung bekäme. Ist sie sehr aktiv, so verbraucht sie natürlich auch viel Energie, setzt weniger „Babyspeck“ an und die Gewichtszunahme kann stagnieren. Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist und Ihr Mädchen ist augenscheinlich gesund und entwickelt sich prächtig. Vertrauen Sie da auch Ihrem Bauchgefühl! Es gibt auch einfach Sprösslinge, die zu den zarten Kindern zählen. Und kein Kind gedeiht nach Lehrbuch. Gerade Gewicht und Größe gehen gerne schubweise voran. Da lässt sich auch nichts „erzwingen“. Wichtig ist, dass Ihr Schatz topfit und zufrieden ist. Respektieren Sie Hunger und Sättigung Ihrer Kleinen und vertrauen Sie darauf, dass sie sich holt, was sie braucht. Nicht alle müssen essen wie kleine Bauarbeiter. Und sie isst tagsüber gut und wird ausreichend versorgt, das zeigt Ihr Liebling Ihnen auch mit ihrem langen Schlaf in der Nacht. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ die genetische „Vorgabe“ spielt bei der Gewichtsentwicklung auch eine entscheidende Rolle, sind Sie, der Papa oder Großeltern besonders schlank? Ganz wichtig ist das der Milchbrei am Abend und das Fläschchen (Säuglingsmilchnahrung!) in der Früh bis zum ersten Geburtstag zusammen 400-500 ml/g ergeben, das sollte täglich passen! Das machen Sie gut. Ihr Mädchen sollte darüber hinaus im Rahmen Ihres ausgewogenen Speiseplans bei jeder Mahlzeit so viel essen wie sie mag, genau wie Sie es machen. Achten Sie darauf das die Vormittagsmahlzeit nicht zu üppig ausfällt, damit das wichtige Mittagsessen nicht zu klein ausfällt. Hier sollten täglich schon gute 200g gereicht werden Hören Sie immer auf Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl und auf die Signale Ihres kleinen Mädchens. Diese beiden sind die besten Wegweiser! Und vielleicht holen Sie sich bei Gelegenheit mal eine Zweitmeinung ein. Und nun das Allerwichtigste: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Mädchen. Freuen Sie sich über Ihr aktives, agiles, gesundes, glückliches kleines Mädchen. Das meine ich ehrlich! Das ist das Wichtigste! Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Annelie Last


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