Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Fleisch für Babybrei braten?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Fleisch für Babybrei braten?

Mitglied inaktiv

Liebe Frau Klinkenberg, meine Tochter ist 4,5 Monate und wird voll gestillt. Ich will nach dem vollendeten 6.ten Monat mit Beikost beginnen. Da ich selber kochen werde hab ich dazu eine Frage. Ich lese in allen Rezepten immer wieder, dass das kleingeschnittene Fleisch gekocht und dann püriert werden soll. Später kommt dann zum Brei ja noch ein wenig Öl. Beim Braten wäre ja schon Öl im Spiel und man müsste es nicht extra dazugeben. Was spricht denn dagegen, das Fleisch zu braten (natürlich sanft und nicht dunkelbraun auf beiden Seiten *ggg*) Ich würde beim Kochen befürchten, dass das Fleisch geschmacklich auslaugt (was dem Säugling vermutlich egal ist). Was spricht gegen das Braten und anschliessendes Pürieren mit den anderen Breizutaten? Und noch eine Obstfrage. Darf ich im Sommer sämtliche Obstsorten anbieten oder gibt es da Beschränkungen? Meine Tochter wird dann 9-10 Monate alt sein. Liebe Grüße und Danke la-floe


Hallo La-floe, in allen Rezepten finden Sie die Empfehlung das Fleisch zusammen mit dem Gemüse und einer geringen Menge Wasser zu dünsten. Anschließend wird das Ganze (unter Verwendung des Kochwassers) feinst püriert. Diese Garmethode hat sich bei kleinen Babys als beste bewährt, die Nährstoffe bleiben zum Großteil erhalten und die Mahlzeiten sind sehr gut bekömmlich. Braten bedeutet immer ein Erhitzen von 140-200°C. Beim Braten entstehen Röststoffe und andere Substanzen, die sich für die Ernährung eines Babys nicht eignen. Außerdem gibt es beim gebratenen Fleisch, wie Sie sich sicher vorstellen können, Probleme beim Pürieren. Mit 9-10 Monaten zählt Ihr Töchterchen dann schon zu den größeren Babys. In diesem Alter ist es langsam möglich gut verträgliches, säurearmes Obst wie z.B.: Äpfel, Birnen, Bananen anzubieten. Am besten wählen Sie "Saisonobst" in Bio-Qualität und führen neue Obstsorten schrittweise ein. Auf Beeren sollten Sie noch verzichten, die Verschluckungsgefahr ist zu groß. Beobachten Sie Ihr Kind, in manchen Fällen ist es sinnvoll Obst möglichst lange zu dünsten. Das Verdauungssystem und die Nieren eines Kindes reifen unterschiedlich aus und ein Teil der Verdauungsenzyme werden erst nach und nach in ausreichender Menge gebildet. Gekochtes Obst wird erfahrungsgemäß besser vertragen, auch wenn bei der gleichen Sorte im Rohzustand Beschwerden auftreten. Viele Grüße Veronika Klinkenberg


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