Conny08
Hallo Frau Klinkenberg, ich bin bezüglich der Ernährung meines 8 Monate alten Sohnes gerade sehr verunsichert. Er bekommt in der Regel folgende Mahlzeiten: ca. 6:00 Uhr: stillen ggf. ein Stückchen von der Reiswaffel ca. 11:00 Uhr: Gemüse-Fleisch-Brei, 100-160 g ca. 15:00 Uhr: Getreide-Obstbrei, 100-160 g ca. 18:30 Uhr: Milch-Gebreide-Brei mit 200 ml Vollmilch, 100-200 ml ca. 19:30 Uhr: stillen ca. 23:00 Uhr: Flasche 200 ml Pre-Milch ca. 3:30 Uhr: Flasche 200 ml Pre-Milch Vor einer Woche konnte ich noch nachts stillen, mittlerweile ist er mit meiner Milchmenge nicht mehr zufrieden. Leider beginnt er nun, am Tage weniger zu essen, kommt also nur noch mittags und nachmittags auf die halbe Portion (ca. 100 g) und trinkt dafür nachts tatsächlich bis 2x 200 ml Pre-Milch. Er ist 74 cm groß und wiegt 11,6 kg. Braucht er die nächtliche Milch wirklich noch? Wie bekomme ich ihn dazu, dass er tagsüber wieder mehr isst? Er hatte auch schon mal 160 g je Mahlzeit geschafft und zu den Mahlzeiten auch mehr Wasser getrunken. Zum Wasser trinken kann ich ihn kaum noch bewegen, nur ein paar Schluck zu den Mahlzeiten, dann schiebt er die Flasche oder den Becher weg. Ich wollte nachts es auch schon nur mit Wasser probieren, aber das lehnt er gleich ab und weint. Trinkt er tagsüber zu wenig? Sollte ich ihm tagsüber noch Milch geben damit er nachts weniger trinkt? Sind 400 ml für nachts nicht zuviel? Er ist mit seinem Gewicht über den Normkurven und sollte irgendwann mal mit dem Gewicht runter kommen. Die ersten 4 Monate hatte ich ihn voll gestillt und dabei hat das Gewicht schon so enorm zugenommen. Viele Grüße Conny
Veronika Klinkenberg
Liebe Conny, gerne helfe ich Ihnen bei der Ernährung Ihres Sohnes wieder sicherer zu werden. Genauso wie bei uns Erwachsenen gibt es auch bei unseren Sprösslingen immer wieder einmal Phasen, in denen der Appetit etwas geringer ausfällt. Das kann mit kommenden Zähnchen zusammenhängen oder einfach eine Entwicklungsphase sein. Ich kann mir vorstellen, dass Sie ihm die Milch nachts nicht vorenthalten möchten, wenn der Kleine tagsüber pro Mahlzeit nun etwas weniger zulangt. Geben Sie ihm aber die Milch nachts, führt das dazu, dass der Kleine seinen Energiebedarf auf die Nacht verlagert und tagsüber noch weniger Hunger entwickeln kann. Das kann sich sehr schnell zur Gewohnheit entwickeln. Ich weiß es ist nicht leicht, aber versuchen Sie Ihren Jungen nun zu unterstützen und nachts wieder langsam von seiner Milch zu entwöhnen. Dass das dem Kleinen schwer fällt, ist verständlich, das Trinken der Milch ist natürlich angenehm und so lässt es sich angenehm wieder in den Schlaf finden. Wenn Sie das ändern möchten, ist es wichtig konsequent vor zu gehen, vielleicht nehmen Sie sich zunächst das 23 Uhr-Fläschchen vor. Meldet sich Ihr Söhnchen, sprechen Sie ruhig mit ihm und versuchen ihn zunächst durch Streicheln, leises Sprechen etc. zum Schlafen zu überreden. Manchmal hilft es eine immer kleinere Menge immer stärker verdünnte Milch an zu bieten. Sicher dauert das ein paar Tage und kann unruhigere Nächte herbeiführen, aber Sie schaffen das. Halten Sie sich vor Augen, die nächtliche Milch ist nicht gut für die Zähnchen und verhindert, dass Ihr Spatz tagsüber ausreichend Hunger hat. Und vom Gewicht her ist er gut dabei. Ich bin mir sicher bald wird Ihr Junge tagsüber wieder eine größere Menge zu sich nehmen. Geben Sie ihm denn schon stückigeres Essen? Vielleicht kommt das jetzt besser an. Auch entwickeln Kinder in diesem Alter wieder mehr Freude an den Mahlzeiten, wenn sie selbst aktiv werden dürfen. Geben Sie Ihrem Jungen einen eigenen Teller und ein Löffelchen, lassen Sie ihn weich gekochte Gemüsestückchen oder auch einmal einen Zwieback oder ein Keks (evtl. mit etwas Milch angeweicht) erforschen. Haben Sie Vertrauen, bald ist diese Phase wieder überstanden. Eine schöne Zeit Veronika Klinkenberg
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