Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Ernährung 3 Jähriger

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Ernährung 3 Jähriger

Kuschel

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Hallo, Wir haben folgendes Problem: unser bald dreijähriger Sohn will nicht richtig essen. Morgens und abends ißt er Toast, Knäckebrot, Körnerbrot,- oder Brötchen, Schwarzbrot mit Leberwurst o. Frischkäse. Er will weder mal Salami o. Mortadella probieren. Vor etlichen Monaten hat erst mal morgens Marmelade gegessen aber auch das mag erst nicht mehr. An Obst ißt er, wenn überhaupt mal, einen Apfel. Auch mal ein Stück Salatgurke - aber Tomate, Paprika o.ä. probiert er noch nichtmal. Joghurt ißt erst in sämtlichen Variationen...... Als wenn das alles nicht schon genug wäre, ist unser Hauptproblem das Mittagessen..... Erst will partout nichts essen, was wir essen. Er hat noch einen großen Bruder und wir sitzen auch bei allen Mahlzeiten zusammen am Tisch. Das einzige was er ißt sind diese Kinder Menüs von Hipp. Davon auch alle Sorten. Mittlerweile mische ich unter dieses Essen auch schon selbst Kartoffeln und Gemüse etc., das ist er dann auch. Sowie er allerdings auf seinem Teller das Essen sieht was wir essen, lehnt er es von vornherein ab. Ich habe es mit Fingerfood versucht, habe Gesichter aus Gemüse und Obst gelegt......aber nichts interessiert ihn. Ich benötige dringend einen Rat. Auch wenn er das Mittagessen verweigert bekommt er nichts anderes. Aber auch dann probiert er abends nichts Neues....... Auch im Kindergarten, in den er seit August geht, probiert er nichts. Es wäre schon wenn sie uns helfen könnten.... MfG


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Lieber „Kuschel“, diese Situation, die Sie beschreiben, hören wir immer wieder. Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Mal gibt es Phasen da kommt das eine gut an, dann wieder nicht. Und es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie eine bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln nackt oder mit Soße) entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Sie als Eltern haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie tun doch alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern, motivieren, dekorieren…. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Junge weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Hinzukommt, dass Ihr Schatz gerade im August in den Kindergarten gekommen ist. Das bedeutet eine enorme Umstellung für Ihren Sohn. Bedenken Sie welche große Leistung es für Ihren Jungen ist, sich in die Gruppe einzugewöhnen. Andere Kinder, eine weitere Bezugsperson, nicht mehr Mittelpunkt sein, das Umfeld, die Gruppendynamik…. Das alles will verarbeitet werden und ist in der Tat eine enorme Entwicklung, die er gerade vollzieht. Das braucht Zeit und betrifft bestimmt nicht nur Ihren Jungen. Und eine Kindergartengruppe hat schon oft Wunder gewirkt. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Ich weiß, diesen Satz haben Sie bestimmt schon öfter gehört. Dennoch ist eines sicher, ein gesundes Kind wird nicht vor einem vollen Teller verhungern. Auch Phasen „ohne Gemüse und Obst“ hat die Natur mit einberechnet. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Sorgen Sie weiterhin für einigermaßen feste Essenszeiten. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Nein, Sie als Eltern geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Sonst kommen Sie zwangsläufig in die weiche-Joghurt-Puddingschiene und das ist natürlich superbequem: Kaum kauen, schnell schlucken und oft süß. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist er viel zu schlau. Bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und jetzt kommst: lassen Sie ihn dann einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es mal eine Zeit lang aus. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn am Essen interessieren. Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ein ganz wichtiger Punkt: Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie als Eltern am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten. Alles Liebe und Gute! Doris Plath


Kuschel

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Er ist 104 cm und wiegt 16,2 kg


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