Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Beikoststart, ab wann muss ich beginnen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Beikoststart, ab wann muss ich beginnen?

SieMone

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Hallo Expertenteam. Ich bin grad etwas unsicher bzgl des Beikost startes. Mein Sohn ist 25 Wochen alt und er findet essen fürchterlich doof. Beikost beginnt man ja normalerweise frühestens nach dem 4. Monat aber und das irritiert mich: spätestens mit Beginn des 6. Monats. Da die Eisen vorräte langsam zuneige gehen und der Zwerg was richtiges braucht. Beim ersten Sohn war das auch kein Problem aber nun habe ich hier einen, der absolut nichts von Brei wissen will. Ich probiere ihm etwas zu geben und er schiebt es weg. Bekomme ich etwas in den Mund guckt er angewiedert und spuckt es aus. Macht keinen Sinn so. Also lass ich ihn. Aber immer im Hinterkopf.ohje! Er ist doch schon im 6. Monat. Die Zeit drängt. Habe Gemüse und Obstbrei probiert. Auch in die Hand nehmen mag er nichts. Dazu kommt, das er auch seine Milch immerwieder schlecht trinkt. Er trinkt im schnitt 100-120ml pro Mahlzeit. Manchmal weniger. Ganz selten mehr. Wir hatten schonmal portionen von 200ml, aber das ist schon 2 Wochen her. Groß ist er 72cm und wiegt 9200g. Was können sie empfehlen?


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Liebe „SieMone“, ja, ein günstiges Zeitfenster für den Beikoststart ist allgemein der Zeitraum nach dem vollendeten 4. bis 6. Lebensmonat. Meist sind die Kinder in diesem Zeitfenster reif fürs Löffeln, der Darm verträgt die feste Kost und auch hinsichtlich Allergien ist das ein günstiges Zeitfenster. Auch liefert die Beikost wichtige Nährstoffe, wie das Eisen, dessen Speicher nun langsam aufgebraucht sind. So viel zu Theorie. Eines ist aber sicher, jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an feste Nahrung gewöhnt. Haben Sie schon mit Ihrem Kinderarzt gesprochen? Wichtig wäre zu wissen, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Sicherlich ist es nicht das „ideal“, wenn Kinder über das zweite Lebenshalbjahr noch ausschließlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen. Dennoch möchte ich Ihnen ans Herz legen, Ihren Kleinen weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und den Kleinen unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Junge merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Kleiner sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Essen. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten. Probieren Sie es auch immer wieder mit Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) an, auch wenn er damit zunächst nichts recht anzufangen weiß. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen selbst ein Löffelchen in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kleiner weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch mit Brei etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Sie machen es ganz richtig, dass Sie Ihren Sohn immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama und Papa und Bruder beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten. Ich drücke Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Alles Gute, Annelie Last


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