Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Barbara Doyle:

Beikost-wie geht es weiter?

Barbara Doyle

 Barbara Doyle
Ernährungsberaterin
Frage: Beikost-wie geht es weiter?

Gabi_04

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Guten Tag, Mein Sohn ist 8 Monate alt. Ich habe mit der Beikosteinführung angefangen, als er 5 Monate alt war. Da er damals kein Interesse zeigte, habe ich doch lieber 2 Wochen Pause gemacht, und erst im 6. Monat weiterprobiert. Ich habe ihm zuerst nur Gemüse gegeben (Karotte, Pastinake, Kürbis, Süsskartoffel usw.), dann Kartoffel und Fleisch dazugegeben. Leider hat er immer nur ein paar Löffelchen probiert, und dann war Schluss. Auf die Reifezeichen habe ich geachtet. Oft wollte er gar nichts essen, und hat sich dann verschluckt, weil er den Brei nicht ausspucken konnte. Fingerfood haben wir auch ausprobiert, damit hat es auch nicht besser geklappt als mit dem Löffel. Er hat in den letzten 3 Monaten 6 Zähne bekommen, ich dachte, die Schmerzen dabei könnten der Grund sein, warum er so wenig essen möchte. Jetzt bricht der 7. Zahn durch. Seit ein paar Wochen bekommt er immer Obst in seinen Mittagsbrei (Birne, Pflaume, Apfel oder Banane), sonst isst er ihn nämlich nicht. Ich hoffe darauf, dass ich die Obstmenge langsam reduzieren und dann weglassen kann. Aktuell bekommt er sowohl mittags als auch abends Mittagsbrei. Ich habe den abendlichen Milchbrei nicht eingeführt, weil ich befürchtet habe, dass er dann nur noch Obst annehmen würde. Wäre Ihrer Meinung nach die Einführung von Milchbrei, oder gar einer weiteren Mahlzeit ratsam, auch wenn die Stillmahlzeiten noch nicht ersetzt sind? Insgesamt ist er recht uninteressiert an Brei, außer es ist süßer Obstbrei. Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir Tipps geben könnten, wie wir weitermachen sollen. Ich stille ihn nach Bedarf, und das tue ich auch sehr gerne, ich mache mir nur Sorgen, dass er dadurch nicht mehr mit allem versorgt ist. Die Kinderärztin hat schon Eisen wegen Eisenmangel verschrieben. Vielen Dank für Ihre Hilfe!


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Liebe „Gabi_04“ manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile länger bis sie wie selbstverständlich neben der Muttermilch auch feste Beikost akzeptieren. Eines ist sicher: Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Auch ist es so, dass viele Babys aufgrund der vielen Milch, die sie in den ersten Monaten bekommen (Muttermilch ist leicht süßlich), an einen eher süßlichen Geschmack gewöhnt sind. Gemüse ist für Ihren Sohn vom Geschmack her noch ungewohnt, und er braucht Zeit, um es kennen zu lernen und sich daran zu gewöhnen. Auch die Schlucktechnik ist völlig anders als das Saugen an der Flasche. Das Babys muss das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung erst erlernen. Oft benötigt es einfach etwas Zeit und Übung, bis die Nahrung nach hinten befördert wird und auch das Abschlucken problemlos gelingt. Das wird sich im Laufe der Zeit einfach ergeben und Ihr Junge weiß plötzlich, was er mit dem Brei im Mund machen soll. Auch die geballte Ladung Zähnchen, die bei ihm doch sehr schnell auf einmal durchkommen, machen ihm sicherlich zu schaffen. Es war daher sehr gut, dass Sie anfangs erst einmal eine Pause eingelegt haben, um ganz in Ruhe und ohne Druck mit der Beikost neu zu starten. Auch sind Sie in engem Kontakt mit der Kinderärztin. Sie können also weiterhin mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen die Beikost weiter ausbauen. Obst unter die Mittagsmahlzeit zu mischen ist eine gute Möglichkeit, um auch die Skeptiker wie Ihren Jungen mehr und mehr an das Essen heranzuführen. Sobald es mit dem Löffeln immer besser klappt, fahren Sie den Obstanteil mehr und mehr zurück. Kennen Sie schon die Frucht & Gemüse-Gläschen von HiPP? Zum Beispiel die Sorte HiPP „Apfel mit Süßkartoffel“. Auch das ist ein Weg Ihr Baby an den Löffel und Gemüse heranzuführen. https://shop.hipp.de/hipp-apfel-mit-suesskartoffel-190g-2249.html Auch unser HiPPiS Apfel Mango Süßkartoffel Karotte (100g) kommt bei Ihrem Kleinen sicherlich zum Start gut an. Dieser Artikel trägt zwar die Altersangabe „ab 1 Jahr“. Bieten Sie Ihrem Sohn diesen Brei aber über den Löffel an, ist er auch für ihn schon bestens geeignet. https://shop.hipp.de/hippis-apfel-mango-suesskartoffel-karotte-100g-2702.html Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Kleiner nach einiger Zeit immer mehr Freude an der Mittagsmahlzeit bekommt, starten Sie mit einem weiteren Brei, wie z.B. einem Milchbrei am Abend, oder einem milchfreien Getreide-Obst/Gemüse-Brei am Nachmittag. Gehen Sie hier nach Ihrem Bauchgefühl, Sie können am besten beurteilen, zu welcher Uhrzeit Ihr Junge sich am besten auf Neues einlässt, und wann er bereit für den nächsten Schritt ist. Stillen Sie weiterhin nach Bedarf, aber bieten Sie z.B. nach der Mittagsmahlzeit nicht automatisch sofort die Brust an, wenn Ihr Junge einmal nur sehr wenig isst. Machen Sie dann kurz Pause, lenken Sie ihn ein wenig ab (Lieblingsspielzeug, aus dem Fenster schauen etc.), und versuchen Sie es nach ca. 5 Minuten erneut. Hat er keine Lust zu essen, akzeptieren Sie es, und versuchen Sie es an einem anderen Tag wieder – also genau so, wie Sie es bisher auch schon gemacht haben. Liebe „Gabi_04“, bitte nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem kleinen Jungen. Bemühen Sie sich nicht etwas unbedingt erreichen zu müssen, oder dass etwas klappen muss. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen. Versuchen Sie sich soweit es geht entspannt ans Füttern zu machen (ich weiß, leichter gesagt als getan, aber versuchen Sie es bitte!). Nehmen Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten. Ich wünsche Ihnen alles Gute! Herzliche Grüße Ihre Barbara Doyle


Gabi_04

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Liebe Frau Doyle, vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort und die praktischen Tipps! Ich werde die Hipp Gläschen ausprobieren, und werde versuchen, meinen Sohn mit viel Geduld an die Beikost zu gewöhnen. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ihnen auch alles Gute! Gabriella


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