rotkäppchen17
Liebe Frau Klinkenberg, unser sohn ist ein sehr unkompliziertes baby - AUSSER beim essen! er ist mittlerweile 8 Monate alt und war seit seiner geburt ein sehr schlechter esser. da er aber 8,6 kg bei einer größe von 73,5 cm hat, nimmt unser kinderarzt unser problem nicht sonderlich ernst. fürs trinken vom fläschchen hat er schon immer sehr lange gebraucht, wir haben uns stets um einen rhytmus bemüht - das trinken funktioniert aber mittlerweile besser. seit seinem 5 monat haben wir versucht ihm brei beizufüttern - interesse hat er aber erst ab dem 6 monat gezeigt. wir haben uns an die empfohlene vorgehensweise gehalten, und versucht das mittagsfläschchen durch kartotte zu ersetzen (mehr oder weniger erfolgreich). nach 2 wochen haben wir kartoffel beigemischt - er war nicht begeistert, hat es aber gleich gut wie die karotte alleine gegessen. nach weiteren 2 wochen haben wir versucht fleisch beizumischen. nach einem löffel hat es ihn zu würgen begonnen und es hat ihn richtig gehend geekelt. danach hat er den mund nicht mehr geöffnet. wir haben es die folgenden tage wieder mit diesen 3 zutaten versucht, er hat den mund nicht mehr geöffnet. dann haben wir nur mehr karotte mit kartoffel versucht - auch hier blieb der mund zu. dann nur karotte, auch kein erfolg. um ihn irgendwie wieder zum essen zu animieren haben wir dann karotte mit apfel gemischt. das funktionierte dann wieder. langsam stellten wir wieder nur auf karotte um, und apfel danach, um die verdauung anzuregen. nach 2 wochen haben wir wieder versucht kartoffel-karotte zu füttern. nach einem bissen war wieder schluss. dann haben wir nur mehr karotte gegeben. mittlerweile isst er am abend grießbrei, dass funktioniert gut. am tag lassen wir ihn versuchen diverse sachen die wir essen zu kosten, hier kommt von seiner seite zwar neugierde, danach aber nicht wirklich interesse am essen. Ob selbst gekocht oder fertiggläschen - ohne erfolg. wenn man ihm nachher milch anbietet, weil er ja nichts gegessen hat, verweigert er auch diese. seit einigen tagen - er war zwischendurch fiebrig - isst er gar keinen brei mehr - weder karotte, noch grieß, noch obst - auch die milch trinkt er nur schlecht. bitte um hilfe. was würden sie tun?
Doris Plath
Liebes „rotkäppchen17“, freuen Sie sich, dass Ihr Kleiner so prächtig gedeiht. Das zeigt Ihnen, dass er sich – trotz seines vermeintlich schlechten Essverhaltens – alles holt was er braucht. Generell würde ich die momentan von der sonst üblichen Situation unterscheiden. Wenn Kinder krank sind und auch noch die Zeit danach, leidet gerne der Appetit und das Essen wird ablehnt oder nur wenig verspeist. Das ist „normal“ und kein Grund zur Sorge. Auch wir Erwachsene haben bei Erkrankungen nicht den üppigsten Hunger. Das holen wir alle später auf. Drum würde ich in diesen Fällen gar nicht groß erzieherisch einwirken, sondern auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen und ihm mit viel Geborgenheit und Fürsorge durch diese kranke Phase helfen. Was die gesunden Zeiten anbelangt, hat sich bei Ihrem Kleinen insbesondere am Mittag, seine heikle Seite festigen können. Dass Kinder im Beikostalter wählerisch sind – die einem mehr, die anderen weniger – kommt sehr gerne vor. Bedenken Sie, alles ist nach der reinen Milchernährung komplett neu für Ihren Jungen. Die andere Schlucktechnik, die andere Konsistenz der Nahrung und v.a. die neuen Geschmäcker. Ihr Sohn scheint mehr den Süßgeschmack zu mögen. Er mag einfach wie die meisten Kinder von Natur aus die süßlichen Lebensmittel lieber als ein herzhaftes Gemüse oder Menü. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Bieten Sie weiterhin Gemüse und Gemüse-Fleisch-Breie an. Da heißt es einfach geduldig dran bleiben und einen Brei oder eine Essen immer wieder reichen, nur so kann Ihr Kleiner ein Gemüse oder Menü überhaupt erst kennenlernen. Ein- zweimaliges Anbieten reicht nicht aus. Wir wissen aus Erfahrung, dass geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) von Breien, früher oder später jedes Baby überzeugt. Eltern geben hier meistens zu früh auf. Dabei nicht jeden Tag wechseln, sondern mal bei einer Sorte bleiben, damit sich das Kind überhaupt an etwas gewöhnen und es akzeptieren kann. Mag Ihr Kleiner nicht weiterlöffeln, machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören muss, dann kommt auch schon irgendwann was anderes. Versuchen Sie es doch einfach aus. Ich bin mir sicher, Ihr Junge wird sich mit Ihrer Hilfe noch an Vieles gewöhnen, auch an ein herzhaftes Mittagessen. Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Lernphase einige Zeit in Anspruch nehmen kann, aber Babys können so viel lernen. Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihr Kleiner. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Mittagssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Auch kann es helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Ich wünsche Ihnen zudem eine gute Portion Gelassenheit. Denn vergessen Sie nicht: Trotz allem gedeiht Ihr Schatz doch wunderbar. Weiterhin viel Durchhaltevermögen wünscht Doris Plath
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