Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Baby (7 Monate) trinkt tagsüber sehr wenig, dafür nachts viel. Wie umstellen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Baby (7 Monate) trinkt tagsüber sehr wenig, dafür nachts viel. Wie umstellen?

Mitglied inaktiv

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Liebes Expertenteam, ich habe folgende Frage: mein Sohn (7 Monate) trinkt seit einiger Zeit tagsüber immer weniger, dafür nachts viel. Ich habe versucht, ihm nachts weniger zu geben, damit er spez. morgens mehr Durst hat - leider ohne Effekt. Er bekommt seit Geburt Pre-Milch, stillen geht aus gesundheitlichen Gründen (bei mir) nicht. Sein Ernährungsplan zur Zeit: 7 Uhr Guten Morgen 8 Uhr Fläschchen, mehr als 50 ml trinkt er nicht (gegen 10 Uhr Nickerchen, davor biete ich ihm nochmals Milch an. Manchmal trinkt er bis zu 100 ml, manchmal nichts). 12 Uhr Mittagsbrei (GKG oder GKF, selbst gekocht), 180 g. 15 Uhr Fläschchen, mit Glück trinkt er 100 ml 18 Uhr Abendbrei aus 130 ml Milch + Getreide je nach Mittagsschlaf geht er um 18.30 - 19 Uhr Baden + ins Bett, direkt danach verlangt er zum Einschlafen lautstark ein Fläschchen 200 ml. 23-24 Uhr Fläschchen 200 ml 4-4-30 Uhr Fläschchen 200 ml Von 1er-Milch (oder stärker) wird mir von KiÄrztin und Hebamme abgeraten. Was kann ich tun, damit er tagsüber mehr trinkt und ich ihn nachts mit weniger Milch zufrieden stellen kann? Tausend Dank für Ihre Hilfe!! Ulrike


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Liebe Ulrike, es spricht nichts dagegen, bei der Pre-Milch zu bleiben, solange Ihr Schatz diese mag. Ich würde Ihnen in diesem Alter unsere Folgemilch HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke empfehlen. Da Sie von der Pre-Milch kommen, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Pre-Milch und Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Kennt Ihre Kinderärztin und Ihre Hebamme diese Folgemilch ohne Stärke? Ich will Ihnen jedoch hier keine falschen Hoffnungen machen, dass Ihr Sohn dadurch dann nachts nicht mehr aufwacht und länger durchhält. Es ist nicht nur ein sättigender Speiseplan wichtig, damit ein Baby einmal nachts „durchhält“ ohne zu essen. Denn das Durchschlafen hängt nicht nur mit der Ernährung zusammen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Die Erfahrung zeigt, dass Babys ab dem 2. Lebenshalbjahr lernen können nachts ohne Nahrung auszukommen und es pendelt sich der Hunger- und Sättigungsrhythmus beim gesunden Kind nach und nach auf einen familienfreundlicheren Rhythmus am Tage ein. Für das Durchschlafen eines Babys gibt es aber - leider - keine Garantie. Wann und wie Kinder lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Baby seinen eigenen Weg finden. Kinder müssen dafür auch einfach reif sein. Ich denke Ihr Sohn trinkt sich im Moment auch nachts satt und hat dann verständlicherweise tagsüber weniger Hunger und Bedarf. Wenn es Ihr Wunsch ist, Ihren Sohn nachts weniger Milch zu geben, dann packen Sie Ihr Ziel beherzt und in kleinen Schritten an. Aber Sie müssen es wirklich selber wollen. Und es wird nicht von einen auf den anderen Tag komplett passieren, nehmen Sie sich erst einmal eine nächtliche Milchmahlzeit vor. Machen Sie, wenn sich Ihr Söhnchen nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie sie durch streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr kleiner Schatz hat Durst, bieten Sie Tee oder abgekochtes Wasser an. Die ersten Tage wird Ihr Kind protestieren. Andere Rituale wie ein Schmusetuch, ein Schmusetier, ein von Mama getragenes T-Shirt können auch hilfreich sein. Dann müssen Sie „durchhalten“. Hat sich Ihr Sohn von der einen Milchmahlzeit verabschiedet, kann die nächste folgen. Wenn Sie die Fläschchen langsam ausschleichen wollen, dann einfach nach Ihrem Empfinden verdünnen, also immer weniger Milchpulver zugeben bis nur noch abgekochtes Wasser in der Flasche ist. Und auch die Menge kleiner werden lassen. Mit Ihrer Unterstützung wird Ihr Sohn nach und nach lernen nachts mit weniger Milch aus zu kommen. Da brauchen Sie für ein paar Wochen viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich! Denken Sie an Ihr Ziel. Nach und nach wird Ihr Söhnchen die nächtlich entgangen Kalorien tagsüber einfordern. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Viele Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende, Annelie Last


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Last, Dank für Ihre ausführliche Antwort. Meine Frage bezieht sich weniger auf das Durchschlafen, sondern eher auf das Mengenverhältnis der Trinkmenge im Vergleich tagsüber zu nachts. Wenn ich Sie richtig verstehe, ist es kein Problem, dass der Kleine tagsüber nicht viel trinkt und nachts dann richtig zuschlägt - das ist mir das Wichtigste. Und wenn die Zeit des Durchschlafens gekommen ist, weiß ich jetzt auch schon Bescheid :-). Viele Grüße, Ulrike.


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Liebe Ulrike, dann habe ich Ihre Frage nicht richtig verstanden. Nach der Milchmenge haben Sie gar nicht konkret gefragt. Also Ihr Sohn benötigt im zweiten Lebenshalbjahr eine Milchmenge von 400-500ml/g Milch und Milchhaltiges wie Milchbrei. Häufig sind das in diesem Alter zwei bis drei milchhaltige Mahlzeiten, also eine Milch am Morgen und/oder Vormittag und ein Milchbrei am Abend. Rechnet man Ihre Milchmahlzeiten am Tag und die Milchmahlzeiten in der Nacht zusammen, ist der Speiseplan Ihres Sohnes insgesamt zu "milchlastig". Auf die Frage aus Ihrer ersten Mail: „Was kann ich tun, damit er tagsüber mehr trinkt und ich ihn nachts mit weniger Milch zufrieden stellen kann?“ kann ich meine Antwort nur knapp wiederholen. Vielleicht gelingt es mir diesmal besser. Dass Ihr Sohn sich momentan nachts holt, was er tagsüber versäumt ist verständlich. Ich kann Sie nur ermutigen, dies nach und nach umzudrehen. Sicher hat das keine allzu große Eile, aber die Tagesmilchmenge (400-500ml/g) sollten Sie (in 24 Stunden) nicht täglich deutlich überschreiten. Ganz wichtig: Versuchen Sie die Mahlzeiten tagsüber auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten auf zuteilen. Bieten Sie zu den Mahlzeiten die entsprechenden Breie und auch die Milch an. Sicher gelingt es nach und nach den Hunger Ihres Sohnes auf den Tag zu verlagern und tagsüber die Energiemengen über festes Essen und seine Milch ab zu decken. Wenn es hin und wieder eine nächtliche Flasche gibt oder wenn bei gewissen Phasen (Zahnen, Wachstum, Krankheiten, Entwicklungen, neuen Situationen…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema. Dann geben Sie Ihrem Sohn ruhig die Milch. Die Milch ist etwas was die Kleinen von Beginn an kennen und in bestimmten Phasen einfach Sicherheit gibt. Wenn Sie und Ihr Kleiner bereit sind, nehmen Sie sich eine Nachtmilch nach der anderen vor und schleichen diese nach und nach aus. Sie und Ihr Sohn werden Ihren Weg finden, der zu ihnen passt! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Adventszeit, Annelie Last


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