Tina
Hallo, unser Sohn 11 Monate alt bekommt seit dem 4. Monat die Flasche (Hipp Bio, seit einer Woche die 3-er). Am Anfang hat er sehr gut gegessen und auch alles probiert. Jetzt ist es sehr schwierig und ich fürchte, wir haben das Essen nicht im Griff. Er bekommt morgens nach dem Aufstehen eine Flasche und knabbert bei uns am Frühstückstisch etwas Brot, dann Mittagessen, nachmittags meist auch nochmal eine Flasche, abends Griesbrei, zum Schlafen ein Fläschchen und leider nachts auch nochmal (wobei ich hier mehr Wasser nehme und weniger Pulver). Er isst so gut wie kein Obst (Herr Hipp hatte mir empfohlen, Saft verdünnt anzubieten, damit er auf den Geschmack kommt. Den Saft trinkt er, Obstgläschen verweigert er seit zwei, drei Monaten). Banane isst er gerne. Er isst so gut wie kein Süß, d. h. Kekse oder Milchbrötchen oder so geht nicht. Was kann ich meinem Sohn statt der Fläschchen zwischendurch zum Essen anbieten oder auch zum Frühstück? Ich muss dazu sagen, er hat erst zwei Zähnchen unten. :-) Vielen Dank. Tina
Veronika Klinkenberg
Hallo Tina, so hoffnungslos sieht es gar nicht aus. Mit etwas Geduld und mütterlicher Beständigkeit gelingt es Ihnen sicher die Ernährung Ihres kleinen Schatzes in richtige Bahnen zu lenken, immerhin hat das ja schon einmal gut funktioniert. Ein ausgewogener Speiseplan ist sehr wichtig für die gesunde Entwicklung des Nachwuchses. Wie Sie schon vermuten, ist die Ernährung Ihres Söhnchens etwas „milchlastig“. Empfohlen werden in diesem Alter 300-400ml Milch einschließlich Milchprodukte. Gehen Sie also unverzagt daran die Fläschchen nach und nach zu reduzieren. Am besten fangen Sie mit denen abends und nachts an. Halten Sie sich immer vor Augen, dass Sie Ihrem Kleinen mit diesen Fläschchen nichts Gutes tun. Sie stellen eine Gefahr für die Zähnchen dar. Wenn Sie hier etwas ändern möchten, ist es sehr wichtig, dass Sie dieses Ziel konsequent verfolgen, denn es ist ganz normal, dass sich Ihr Sprössling nur ungern von einer lieb gewordenen Gewohnheit trennt. Er kann aber lernen von alleine in den Schlaf zu finden. Hilfreich sind hier Einschlafrituale wie Liedchen singen, Spieluhr, Streicheln etc. Hat der Kleine Durst würde ich ihm ein Getränk aus dem Becher anbieten. Kleinkinder entwickeln ein sehr eigenwilliges Essverhalten, das gehört zur normalen Entwicklung dazu. Gerne ist man als Mutter versucht dem Nachwuchs wenigstens noch ein Fläschchen Milch zu geben, wenn die Mahlzeit knapp ausfällt. Das kann aber sehr schnell zur Gewohnheit werden und nimmt den Appetit auf festes Essen. Außerdem ist es sehr wichtig, dass Kinder in diesem Alter lernen möglichst viel feste Kost zu essen, den Umgang mit dem Löffel und das Kauen zu üben. Kombinieren Sie morgens ruhig weiter kleine Mengen Brot zur gewohnten Milch. Alternativ kann es aber auch ein Müesli sein. Haben Sie denn schon das fertig im Gläschen zubereitete „HiPP Guten-Morgen-Müesli“ versucht? Es besteht aus Joghurt, Getreide und etwas Obst und wird sehr gerne angenommen. Das Mittagessen scheint recht gut anzukommen. Nutzen Sie für die Nachmittagsmahlzeit, dass Ihr Söhnchen offensichtlich den pikanten Lebensmitteln aufgeschlossener gegenüber steht. Nachmittags muss es nicht immer nur Obst, sondern können es auch sehr weich gekochte Gemüsestückchen sein. Gut dazu kombinieren lassen sich babygerechte Knabberprodukte wie „HiPP Apfel Reiswaffel“ oder „HiPP Kinder-Hirsekringel“. Kombinieren Sie die beliebte Banane ganz zwanglos mit anderen Obststückchen, wie z.B. ganz reifer Birne oder Melone. Im Kleinkindalter gibt es dann viele Möglichkeiten Obst unter das Essen zu schmuggeln. Wenn es darum geht Kinder von bestimmten Nahrungsmitteln zu überzeugen, ist die Vorbildrolle der Eltern ein wesentlicher Punkt. Wenn Kinder erleben , dass ihre Eltern Obst mit Genuss essen, übernehmen sie das irgendwann einmal. Das gilt übrigens für das ganze Essen. Der Nachwuchs übernimmt die Essensweise, die ihm vorgelebt wird. Essen Sie möglichst immer gemeinsam in ruhiger Atmosphäre. Bieten Sie eine Auswahl an gesunden Speisen an. Geben Sie vorwiegend festes Essen und machen Sie es Ihrem Kleinen nicht zu leicht. Denn Kinder in diesem Alter wissen genau was sie anstellen müssen, um an ihr geliebtes Fläschchen zu kommen. Sicher geht das nicht von heute auf morgen, aber Sie schaffen das. Veronika Klinkenberg
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