Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Stillzeit Erythrulose, Haarfarbe, Süßholzwurzel

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Stillzeit Erythrulose, Haarfarbe, Süßholzwurzel

Juli069

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Lieber Herr Dr Paulus, erstmal herzlichen Dank für Ihre fundierten Antworten! Halten Sie folgende Stoffe für bedenklich in der Stillzeit: 1. Selbstbräuner mit DHA oder mit Erythrulose? Ist DHA zu meiden wegen der Bildung von Formaldehyd? 2. Tee mit Süßholzwurzel? Zu meiden in der Stillzeit wegen BD senkender Wirkung? 3. Balayage Strähnen ? Herzlichen Dank!


Dr. Wolfgang Paulus

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Selbstbräuner färben durch den speziellen Wirkstoff Dihydroxyaceton, ein Zuckermolekül, das nach lokaler Applikation mit hauteigenen Proteinen eine Verbindung eingeht, die obere Hornschicht braun. Sie führen über eine Aktivierung der Melanozyten zu einer verstärkten Pigmentierung. Untersuchungen zur Anwendung in der Stillzeit liegen nicht vor. Zubereitungen aus den Wurzeln des Süßholzstrauchs werden medizinisch hauptsächlich zur Behandlung eines Hustens mit Schleimbildung eingesetzt. Süßholzextrakt hat auswurffördernde, antimikrobielle, antivirale, und entzündungshemmende Eigenschaften. Zu den relevanten Inhaltsstoffen gehören die Triterpensaponine (Glycyrrhizin) und Flavonoide. Süßholz wird auch für die Herstellung von Lakritze und entsprechender Süßigkeiten verwendet. Von einem übermäßigen Konsum ist abzuraten, da mineralokortikoide Nebenwirkungen auftreten können. Eine japanische Studie berichtete, dass Glycyrrhizin in der Milch von zwei Frauen nachgewiesen wurde, die eine Kräutermischung einschließlich Süßholz eingenommen hatten (Shimada 1984). Ein Fallbericht beschreibt eine lakritzbedingte Steigerung des Prolaktinspiegel (Werner et al 1979), während eine andere Studie davon ausgeht, dass Süßholz das Serum-Prolaktin eher senkt (Le Moli et al 1999). Da bei Balayage-Strähnen weniger Haarfarbe auf die Kopfhaut gelangt, ist eine Belastung der Muttermilch unwahrscheinlich.


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