hejo15
Lieber Herr Dr. Paulus, ich stille unser knapp dreijähriges Kind noch abends bis morgens (ca. 3x). Abstillen bekomme ich auf die Schnelle nicht hin, befürchte ich. Aufgrund einer akuten Blasenentzündung habe ich gestern Monurilgranulat als Einmalgabe verschrieben bekommen. Das Medikament soll ja möglichst lange in der Blase verbleiben. Leider habe ich es nicht ausgehalten und bin ca. 2 Stunden nach Einnahme zur Toilette gegangen. Gestillt wurde ca. 5 Stunden nach Einnahme. Bis heute früh hatte sich leider keinerlei Besserung der Beschwerden eingestellt, so dass ich im Hinblick auf das Wochenende Amoxicillin verschrieben bekam für den Fall, dass sich die Beschwerden mit viel Trinken und Ibuprofen/Paracetamol nicht bessern. Meine Frage: Wäre die Einnahme beider Präparate so kurz nacheinander im Hinblick auf das gestillte Kind in Ordnung? Ich würde mich auch hier bemühen, die Abstände zwischen Einnahme und Stillen so lang wie möglich zu halten. Ich bedanke mich herzlich für Ihre Einschätzung.
Unter den beschriebenen Bedingungen ist von Fosfomycin (Monuril) vermutlich ohnehin nichts in der Muttermilch angekommen. Als Antibiotika der ersten Wahl gelten in der Stillzeit Penicilline (z. B. Amoxicillin) und Cephalosporine, da ein Säugling weniger als 5% einer therapeutischen Dosis über die Muttermilch aufnimmt. Die Anwendung von Amoxicillin in therapeutischer Dosierung ist mit dem Stillen durchaus vereinbar. Nebenwirkungen wie Diarrhoe bzw. Soor könnten bei einem voll gestillten Säugling gelegentlich auftreten. Bei einer Halbwertszeit von 1 Stunde ist Amoxicillin ca. 5 Stunden nach Einnahme weitgehend aus dem Organismus eliminiert.
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