Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Kolpitis in der Stillzeit - Welche Antibiotika?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Kolpitis in der Stillzeit - Welche Antibiotika?

Tambo

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Hallo, ich habe eine Kolpitis und möchte diese gern loswerden, aber weiter stillen. Mein Kind ist 7 Monate und meine Beschwerden ziehen sich seit dessen Geburt. Die Haut am Scheideneingang ist gerötet und irritiert. Es fühlt sich trocken an und ist unangenehm, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Inzwischen sind die Beschwerden etwas schlimmer geworden und das Scheidenmilieu ist schlecht. Gibt es ein Antibiotikum was mir hilft und meinem Kind nicht schadet?


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Zunächst sollte ein Vaginalabstrich klären, wie die Scheidenflora aussieht. Sind genügend Döderlein-Bakterien vorhanden? Welche Problemkeime liegen vor? Ist auch eine Pilzinfektion beteiligt? Davon hängt ab, ob eine Unterstützung der regulären Scheidenflora durch Gabe von Milchsäurebakterien, ein Applikation von lokal desinfizierenden Substanzen (z. B. Fluomizin, Vagi-Hex), der Einsatz von Antibiotika (z. B. Clindamycin, Mteronidal) oder die Behandlung mit Antimykotika (z. B. Clotrimazol) angezeigt ist.


Tambo

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Vielen Dank für Ihre Antwort! Abstriche wurden schon mehrfach gemacht. Döderlein-Bakterien sind leider kaum vorhanden, dafür machen E.Coli-Bakterien Ärger. Ob ein Pilz beteiligt ist, weiß ich leider nicht genau. Die Milchsäurebakterien wollte ich schon mittels Scheidentabletten aufpäppeln. Leider hat es jedes Mal, wenn die Tabletten aufgelöst aus der Scheide liefen, extrem gebrannt. Sodass ich dachte, dass das Problem nur äußerlich und nicht auch innerlich besteht. Clindamycin hatte ich auch schon in Salbenform, allerdings nur am Scheideneingang aufgetragen. Vllt war das zu wenig.?


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Wenn die Problemkeime im Scheidenabstrich nachgewiesen wurden, bringt das Auftragen von Antibiotika am Scheideneingang wenig, weil das Keimreservoir in der Scheide sich ungehindert vermehren kann. Die Auswahl des geeigneten Präparates sollten Sie in Absprache mit Ihrem Gynäkologen klären.


Tambo

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Lieben Dank für die schnelle Antwort! Genau da liegt ja das Problem...Mir ist klar, dass es nun nicht mehr hilft die Cremes nur äußerlich anzuwenden. Leider kann man selbst nicht in sich hinein schauen und muss Vertrauen zum Arzt haben. Jetzt wurde ein halbes Jahr an mir „rumgedoktert“ und die Entzündung konnte sich verschlimmern. Mir ging es bei meiner Frage darum, ob mir und wenn ja welches Medikament ohne Abstillen helfen kann. Ich verstehe aber, dass es aus der Ferne schwierig ist einen Rat zu geben ohne das Abstrichergebnis genau zu kennen. Ich werde mir vor Ort eine Zweitmeinung einholen müssen. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe! Viele Grüße!


Tambo

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Ach so...das eigentliche Problem ist, dass mein Arzt der Meinung ist, dass ich genug gestillt habe und unbedingt abstillen muss, damit ich die Antibiotika nehmen kann.


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