Erdbeerchen85
Lieber Dr. Paulus, bei uns hat sich unerwartet ein Nachzügler eingeschlichen und meine Übelkeit wird sicher bald losgehen. In meinen letzten 3 Schwangerschaften litt ich monatelang an Hyperemesis Gravidarum. Ich habe mich mit Vomex und Agyrax über Wasser gehalten. nun stille ich allerdings mein gerade 2 Jahre altes Kleinkind noch. Nicht mehr oft. Ca. 4 mal/24 Std. Ein Abstillen zum jetzigen Zeitpunkt würde aber sehr schwer werden. Gibt es irgendeine Möglichkeit auch in der Stillzeit Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen einzunehmen? Ich lese überall nur etwas von kurzfristiger Einnahme. Wäre Ondansetron eine Alternative zu den oben genannten Medikamenten, weil man das Säuglingen auch direkt verabreichen darf? Liebe Grüße, Erdbeerchen Erster Tag der letzten Regel: 07-05-2025 Errechneter Entbindungstermin: 11-02-2026 Medikamente: Agyrax, Vomex, Ondansetron Hast du besondere Belastungen: Nein Bestehen Krankheiten: Nein
Messungen zum Übergang von Ondansetron auf den Säugling über die Muttermilch wurden beim Menschen bislang nicht durchgeführt. Daher empfiehlt der Hersteller während einer Behandlung mit Ondansetron vorsichtshalber nicht zu stillen (Fachinfo Zofran 2021). Im August 2019 forderte das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) der European Medicines Agency (EMA) folgende Veränderungen der Fachinformation für Ondansetron: • Auf der Basis epidemiologischer Studien bestehe der Verdacht, dass Ondansetron bei Anwendung im ersten Trimenon Lippen-Kiefer-Gaumen-Spaltbildungen verursache. • Die verfügbaren epidemiologischen Daten zeigten widersprüchliche Ergebnisse bezüglich kindlicher Herzfehler. • Ondansetron solle daher nicht im ersten Trimenon verordnet werden. Der Verdacht hat sich zwar bislang nicht erhärtet, doch wird Ondansetron nur bei Versagen der einzigen in Deutschland offiziell gegen Schwangerschaftsübelkeit zugelassenen Wirkstoffkombination Doxylamin/Pyridoxin (z. B. Xonvea, Cariban) in Erwägung gezogen. Das altbekannte Antihistaminikum Doxylamin macht müde, sollte jedoch bei einem nur noch teilweise gestillten Kind von fast drei Jahren keine gravierenden Komplikationen verursachen.
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