Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Will keine Gläschen mehr!

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Frage: Will keine Gläschen mehr!

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Mein Kleiner ist 12,5 Monate alt und verweigert jetzt ganz strikt alle Gläschen. Quasi von heute auf morgen. Das finde ich eigentlich sehr gut, aber nun mache ich mir doch Gedanken, ob er alle wichtigen Nährstoffe zu sich nimmt... Er will alles selbst essen, d.h. Finger Food, möglichst nichts vom Löffel. Getreidesachen sind null Problem (Nudeln, Reis, Zwieback, Reiswaffeln, Brot usw.), Obst geht auch gut, aber bei Fleisch und Gemüse wird es schwer. Ich mache gleich mal die kleinen Frikadellen und hoffe, dass er die isst. Aber Gläschen-Fleisch auf Brot, im Brot "versteckt" (Sandwich-Maker) usw. klappt nicht. Wurst will er auch nicht. Wie kann er noch Fleisch zu sich nehmen und wieviel braucht er davon täglich? Ich kann ih´m doch nicht JEDEN Tag Frikos geben?! Pürierte Sachen gehen auch nicht, weil er ja Finger Food will... Gemüse isst er ein bisschen, aber eben nur zwei Scheiben Zucchini oder so und das war es dann. Nie und nimmer komme ich auf 100g pro Tag. Ist es okay, wenn er halt nur ein paar Scheibchen Möhren und z.B. ein Stückchen Gurke zum Abendessen nimmt und das war es? Wenn nicht, was kann ich tun? Hast du noch mehr Rezeptideen? Tausend Dank für jede Anregung!!!! Hanna


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Hanna Du kannst bald die üblcihen Kinderspeisen wie Pfannkuchen, selbstgemachte Ofenpommes etc kochen. Mit den typischen beliebten Kindergerichten wird dein Kind alsbald normal mitessen. Wa Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Mach dir also keine Sorgen, dass dein Kind scheinbar nicht essen möchte. Der Appetit kommt wieder, wenn dein Kind ordentlich viel Bewegung hat. Und wenn dein Kind plötzlich einen Wachstumsschub hat. Dein Kind isst, nur nicht so, wie es in den Empfehlungen geschrieben steht. Zwei Scheiben Zucchini sind doch ein guter Kompromiss. Auch was das Fleisch betrifft - das wird schon noch, Dein Kind muss noch so vieles kennenlernen. Mangelerscheinungen entstehen normalerweise nicht von heute auf morgen, Deshalb kannst du das gelassen betrachten. Was du beschreibst, beklagen übrigens nicht wenige Mütter. Es gibt Ernährungsratschläge der Experten, ich gehöre dazu, die besagen, dass eine optimale Ernährung so und so auszusehen habe und man x kg zu wiegen habe. Aber die Vielzahl der Kinder die sich den Richtlinien widersetzen haben sich ja nicht untereinander abgesprochen, gemeinschaftlich das vorgesetzte Essen der Eltern zu verweigern... Das Ganze hat einen biologischen Grund. Die Kinder wählen instinktiv die Speisen, die sie am besten nähren - Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Ob etwas schmeckt, kann individuell unterschiedlich ausfallen. Vorraussetzung ist, das sie natürlich einiges kennen. Vor allem, dass alle Lebensmittelgruppen dabei sind. Das wechselhafte Essverhalten ist von vielerlei Faktoren und Gewohnheiten, sowie Vorlieben und Abneigungen geprägt. Wichtig ist dabei allerdings wirklich, dass Esserlebnisse sich positiv auf das Gesamtempfinden auswirken. Ermuntere dein Kind immer wieder dazu, mal etwas Neues zu probieren. Denn nur darüber können neue Esserfahrung gesammelt werden und neue Dinge akzeptiert werden. Das kann die Auswahlpalette vergrößern und Appetit auf Neues bilden. Lebensmittel stecken nicht nur voller Energie und Vitamine u.ä., sondern enthalten eine Vielzahl weiterer Inhaltsstoffe, die eine Wirkung auf den Körper haben. Ob etwas schmeckt ,ist sehr stark abhängig davon, wie es dem Körper bekommt, welchen Nutzen die Speise für den Organismus hat. Das geht oft über die reine Nährstoffanalytik hinaus, in Richtung stimmungsverändernder Substanzen. Diese gibt es in unserer Nahrung zuhauf. Sogar die Muttermilch ist schon voll davon. Und in der Nahrung stecken weitere Substanzen, die sich manchmal positiv und manchmal negativ auf die Befindlichkeit auswirken. Jeder Mensch ist hier verschieden.Entscheidend darüber sind bspw Bitterstoffein der Nahrung, Enzyme, Zubereitungsarten, Mengen, individuelle Entgiftungssysteme im Organismus, Darmbakterien, Magensäuremenge etc. Sind die Teller schön angerichtet, übersichtlich gehalten, mit kleinen Portionen, dann animiert das meistens eher zum Essen. Zutaten bspw als Bild (Gesicht z.B.) auf den Teller legen. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden, dann die Nase und die Haare. Statt einem Berg grüner Erbsen lieber mal nur Erbsen als Deko (als Blümchen) auf den Teller tun. Wenn es dem Kind schmeckt, kann nachgelegt werden. Besonders die Väter sind übrigens die Vorbilder in Essensangelegenheiten. Aber auch dann gilt: Probieren lassen und entscheiden lassen. Kennst du Couscous? Es ist eine Art Weizengrieß, der üblicherweise über Wasserdampf gegart wird. Es gibt neben der herkömmlichen Variante eine Art Instantcouscous. Letzterer wird sehr schnell gar. Nebenbei ein bisschen Gemüse dünsten oder vorbereitetes Gemüse aus TK entnehmen. Auch mit Gläschen kombinierbar. Wunderbar dazu schmeckt die Paprika-Möhrensosse: gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben. Die Sosse lässt sich auch einfrieren. Evtl Mozzarellakäse dazugeben. Die Sosse lässt sich auch einfrieren. hier ein Rezept für Bolognesesosse für die Kleinen: Bolognesesosse etwa 200g Rinderhack ca 1 grosse Zwiebel in Würfel geschnitten 1 Päckchen Tomatenpüree Salz, Zucker, Öl oder saure Sahne Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwaq 20 min in einem Gemsich aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser. Das Rinderhack brätst du in einer Pfanne in einer Mischung aus Wasser und ganz wenig Öl krümelig. Dann würzen. Wenn es gut durchgegart ist, etwa nach 5 bis 10 min, gibst du dort die Zwiebeln hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen. Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen. Abschmecken, solte eher noch fade schmecken und saure Sahne zugeben Die einfache Variante ist es, passierte Tomaten aus dem Glas oder Tetrapack zu verwenden. Aufkochen, abschmecken bzw verfeinern. Evtl leicht andicken. Fertig. Zum Andicken verwendest du arrow root oder Mehl bzw Sossenbinder. Als Nachmittagssnack kannst du es mal mit (relativ) frischen Hefeteilchen probieren. Hefezopf/Rosinenbrötchen 500g Mehl 1 P Trockenhefe 1 Prise Salz 2 Eier 100g Zucker 50g weiche Butter oder Margarine 200-250 ml lauwarme Milch Alle Zutaten zu einem Hefeteig kneten, Teig gehen lassen. Erneut kneten, und entweder zu einem Zopf flechten: Oder/und Rosinen unterkneten und/oder Stücke vom Teig abschneiden, daraus Brötchen oder andere Figuren formen, nochmal gehen lassen. Mit Eigelb bestreichen. Bei 200° C (vorgeheizt) im Ofen ca 20 Minuten backen. Hühnerschenkel kannst du im Ofen ohne grossen Aufwand garen. Die Hähnchenkeulen waschen, trockentupfen und mit einer Ölmischung aus zusätzlich Salz und Pfeffer, Paprika würzen bestreichen. Fast eine Stunde im Ofen (200°) in einer feuerfesten Form (mit etwas Wasser) garen, je nach Grösse der Beine bis zu einer 1h. Für die Ölmischung einfach Öl mit Salz, Pfeffer, Paprika, und evtl einem frischen Zweigchen Rosmarin, vermischemn. Huhn mit einem Pinsel damit bestreichen. Oder ganz natur lassen und auch kein Öl dürber geben. Das wird schon. Die Haut ist ohnehin sehr fett. Statt im Ofen gehts auch in einem beschichteten Topf/Pfanne mikt Deckel. Öfter mal wenden und zwischendurch das Fett abgiessen. Nicht in die Spüle, sondern in ein hitzebeständiges Gefäß, das entsorgt werden kann. Mach einen schlichten Kartoffelbrei. Ergänze ihn oder gib ihn pur. Drappiere ein paar gekochte TK-Erbsen, zusammen mit in Butter geschwenkten Möhrenscheibchen (Farbkontraste) auf dem Teller. Polentaschnitten mit Tomatensosse 300ml Milch/Wasser 2 EL Butter 4 EL Maisgrieß (Polenta) Salz evtl Käse zum Überbacken Milch aufkochen, eine Prise Salz zugeben, Maisgrieß einrühren. Unter ständigem Rühren ca 10 min köcheln. Dick auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech streichen oder in eine feuerfeste Form geben. Quellen lassen. Tomatenscheiben auflegen, mit Streukäse bestreuen und im Ofen noch mal überbacken. Dazu leiche Tomatensosse, die mit Schmand oder Sahne abgemildert wurde. Einen Hauch Oregano einstreuen. Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Kostproben direkt am Herd. All das macht Lust und Neugier auf Essen. Erbsen-Nudel-Topf mit Schinken 150g Hörnchennudeln 100g TK-Erbsen 3EL Creme Fraiche 2 Scheiben Kochschinken 2 EL gehacktes Basilikum Nudeln kochen 5 min vor Ende der Garzeit die Erbsen mitkochen. Abgiessen und sofort Creme Fraiche unterrühren. Schinken in kleine Würfel schneiden und mit dem Basilikum zum Nudeltopf geben. von Dagmar von Cramm Das Essen darf schon gewürzter sein, nur nicht zu salzig. Denn zu salziges Essen fürht auch dazu, dass weniger gegessen wird. Und auch wenn dein Kind jeden Tag nur Nudeln oder Kartoffeln zu Mittag essen würde. Ergänzt mit den übrigen Speisen des Tages - ausreichend. Bestimmt hilft dir auch folgender Beitrag weiter: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=31135&suche=gefunden&seite=1#start und erfinderisch bist du doch auch... Kreiert neue Gerichte nach eurem Gusto! Grüsse B.Neumann


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