Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Verzweifelt!! Essverhalten von 2 jährigen!

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Verzweifelt!! Essverhalten von 2 jährigen!

Mitglied inaktiv

hallo, ich bin so verzweifelt.egal , was ich anbiete, es wird abgelehnt. nur spinat,kekse, milch und saft und natürlich schokolade werden angenommen. lt. kinderarzt sollen die kleinen nur einmal pro woche spinat essen. supi, also einmal pro woche,wird das mittagessen freiwillig und gern gegessen. die restlichen tage sind der horror. hab alles versucht.und ich koch wirklich lecker!!! mein problem ist auch, daß er sehr zierlich ist und klein für sein alter, 78cm und ca.10,5 kg, zum teil wahrscheinlich auch veranlagung, ich bin auch klein und schmal, aber wenn er nur mehr essen würde. ab april geh ich wieder arbeiten und wie soll das in der kita werden?? wenn er da nix ißt, hab so ne panik. sein gestern lehnt er seinen heißgeliebten apfel ab. gesund ist er. schmerzen beim essen hat er auch nicht, den seine kekse und fruchtriegel mampfft er weg.ich weiß nicht weiter. hier ein kleiner überblick: morgens 200ml vom nutella fillinchen oder brötchen. zwischdurch ca. 300ml saftschorle mittag mit ach und krach halber teller nudeln oder kartoffeln mit gemüse, dann wieder ca. 300ml saftschorle und ein paar kekse evtl. etwas apfel. abends 200ml milupa kindermilch und mit 2 bisse vom brot. leider mag er nix herzhaftes wie wurst oder käse. lg,anne


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Anne wie ist das Mischungsverhältnis bei der Schorle? Kinder lassen sich aber nur selten nach Plan ernähren. Es gibt Tage, an denen mehr und Tage an denen weniger gegessen wird. Wenn es richtig gut schmeckt, dann wird mehr gegessen. Kannst du das bestätigen? Bei genauerem Betrachten, ist es meist doch aber nicht so wenig, wie angenommen. Verschiedene LM sättigen unterschiedlich. Süsse LM sind so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Wenig kann satt machen. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Was du scheibst, beklagen übrigens nicht wenige Mütter: Das Kind möchte nicht essen. Das kann vielerlei Ursachen haben. Eine Reizüberflutung im Aussen kann den Appetit auch bremsen. Wenn dein Kind Süßigkeiten und Co essen würde, mag dein Kind vermutlich kompakte Kost. Solche, die wenig Essensaufwand erfordert und schnell sättigt. Wenn dein Kind gesund ist und gut gedeiht, dann gilt es herauszufinden, warum es dem Kind an Appetit mangelt. Wie gestalten sich die Familienmahlzeiten? Dazu muss aber zunächst geklärt werden, was und wieviel dein Sohn tatsächlich isst und trinkt. Das funktioniert mit einem Ernährungsprotokoll ganz gut. Manchmal ist das doch mehr, als man denkt. Auch Getränke können sättigen und den Appetit bremsen. Und manche Kind essen tatsächlich wenig. Manche haben manchmal dann auch Phasen, in denen sie mehr essen. In Zeiten des Wachstums essen sie bspw meistens automatisch etwas mehr. Wenn dein Kind gesund ist und gut gedeiht, dann passt das schon. Ein dünnes Kind ist nicht zwangsweise unterernährt. Die Statur muss im gesamten betrachtet werden. Vielleicht braucht dein Kind, gerade weil er so klein und zierlich ist, weniger Nahrung als vergleichsweise stämmiger gebaute gleichaltrige Kinder. Kinder essen weil sie wachsen und nicht um zu wachsen. Das heisst, wenn dein Kind mehr Nährstoffe oder Kalorien/Eiweiss benötigt, weil gerade eine Wachstumsphase stattfindet, dann isst dein Kind mal mehr. Umgekehrt kannst du aber nicht beeinflussen, dass dein Kind wachsen bzw zunehmen soll, weil es vermehrt isst. Bewegung, zu mal an der frischen Luft, fördert den Appetit. Freu dich, wenn dein Kind etwas isst (3 Nudeln bspw, wenn es ihr reicht). Solange keine Süßigkeiten oder Naschereien in zu großem Ausmaß stattdessen gegessen werden, dann passt das schon. Diese allerdings scheint dein Kind zur Sättigung der üblichen herzhaften Kost vorzuziehen. Wie könntest du vorgehen, um dein Kind mit gesunder Kost zu sättigen und dabei gleichzeitig auf seine Vorlieben zu achten? Integriere das Spiel ins Essen. Lass deinen Sohn auch mal nebenbei essen. Essen offerieren, wenn Essen nicht die Hauptbeschäftigung sein soll. Essen am Tisch kann Kindern nämlich schnell langweilig werden. Da manche Kinder auch viel Zeit zum Essen benötigen, kann es passieren, dass sie sich langweilen und das Essen deshalb beenden/unterbrechen um weiterzuspielen. Überlege wie du auch tagsüber Ruheoasen einbauen könntest. Sei es beim Spaziergang im Buggy (Einkauf) - dass du ihr etwas in die Hand drückst. Denn hier ist die Bereitschaft oft größer, dass gegessen wird, was in der Hand ist. Im Buggy/im Autositz sind die Hände frei fürs Essen und es kann sonst kaum etwas sonst damit getan werden. Achte auf kompakte Kost. Statt Nudeln mit Sosse und Gemüse bspw besser einen Auflauf, in dem schon Eier und Käse und Gemüse mit dabei sind und mit einem Bissen alles schon vermischt ist. Pfannkuchen, selbstgemachte Pommes, Würstchen, all das wäre so gesehen optimal für euch. Eine weitere Möglichkeit wären Haferflocken, die einfach nur mit Milch übergossen werden. Zum Süßen Honig o.ä. oder Banane zugeben. Oder Kakaopulver für einen intensiveren Geschmack. Auch gut machen sich darin Reispoppies, so eine Art geschmacksneutraler Puffreis. (Im Naturkostladen) oder Cornflakes. Das Ganze wird zum Esserlebnis, weil es kracht und knistert und trotzdem auch breiig und mit wenig Aufwand gut schluckbar ist. Meine Töchter essen die Haferflocken mit Kakaopulver, und ab und an noch Haferfleks (Kölln) dazu. Macht zusammen mal Marmelade. Die kann dein Kind schona us dem Topf (nach dem ausküjlen) probieren und wird begeistert sein. Erstmal auf den Geschmack gekommen, wird er sie auch auf Brot akzeptieren. Bereitet zusammen Kartoffelbrei zu, mit ordentlich Butter. Auch den schon mal aus dem topf kosten lassen. Nicht erst warten, bis ihr am Tisch sitzt und du zu erwartungsvoll bist. Backe Kekse selber. Lass ihn Figuren aus dem Teig ausstechen. Die Zuckermenge kannst du im Teig verringern. Du kannst exzellente Zutaten verwenden. Macht Muffins oder Kuchen, auch hier kannst du gesunde Zutaten einbacken. Lieber Schokoguss auf Kuchen als die Schoki pur. Steigt auf Kuhmilch um. Und in der KiTa wird sich sowieso vieles ändern :-) Grüsse Birgit Neumann


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