Hallo
Mein kleiner ist im Juli 2 geworden und das Essen zerbricht mir nachwievor den Kopf
Es hat lange gedauert bis er komplett vom Brei weg war aber was er isst,ist leider nicht viel von unserem Essen.
Er kommt im September in den Kindergarten und ich habe echt bammel davor,was soll ich ihm in die Box zum essen mitgeben wenn er fast nichts isst ?
Ich zähle mal auf was er isst:
Banane
Nudeln
Laugenstange
Lyoner geschnitten
Ei
Fischstäbchen
Joghurt
Das war es so im grossen und ganzen von unserem Essen.Was er liebt sind die Fertigherzen von Hipp zum Mittag,da verspeist er jede Sorte.
Aber ich kann ja nicht in seine Frühstücksbox Nudeln machen oder Fischstäbchen??
Jeden Tag ein Stück Laugenstange ?
Das ist soo schwer mir ihm er will auch nicht probieren,Obst verweigert er alles was nicht püriert ist,Quetschie geht immer auch mit Gemüse aber Quetschie wird im Kiga nicht gerne gesehen...
Zuhause werde ich ihm dann wohl sein Müsli geben damit er nicht hungrig hingeht.
Dort ist um 9:30 frühstück...
Bin etwas ratlos auch wie ich ihm mehr schmackhaft machen kann
Er ist nicht zu klein und wiegt auch genug trotzdem mach ich mir Gedanken.
Brot rührt er schon seit Monaten nicht an,er mag auch nichts süßes drauf,hatte es mal mit Marmelade versucht aber nichts.
Ich weiß man soll nicht vergleichen aber andere Kinder in dem Alter essen ja schon fast alles, Obst Schnitze,Brot Scheiben etc.
Vllt haben sie mir ja einen Tipp dazu
Achso vllt noch ergänzend,morgens frühstückt er sein heissgeliebtes Müsli mit Milch und Joghurt vermischt, mittags sein Menue da wir abends warm essen,isst er da dann nochmal warm mit,mal besser mal schlechter.
Mittags kann ich ihm ja fast nichts anderes anbieten als sein Menue da er ja kein Brot etc isst und auch z.b Pfannkuchen mag er nicht oder Waffeln,alles was so Kinder gern essen verschmäht er
Viele Grüße Janine
von
Janine222
am 18.08.2023, 08:34
Antwort auf:
Kind 2 Jahre Essverhalten
Hallo Janine222
oh, da kommen ein paar Punkte zusammen...wo fange ich an.
Dein Sohn ist 2 Jahre alt und kommt jetzt ganz bald in den Kindergarten. Dort gibt es um 9:30 Uhr ein (gemeinsames) Frühstück. Das Frühstück bringt sich jedes Kind selbst mit, in einer Brotdose. Du weißt nicht, was du deinem Kindhier hinein packen könntest, da dein Kind nicht gerne bzw überhaupt kein Brot isst. Du würdest auf Nummer sicher gehen, wenn du ihm ein Quetschie einpacken würdest, weil er das ziemlich sicher essen/trinken würde. Auch ein Stück Laugenstange wäre wahrscheinlich für dein Kind eine gute Lösung. Und wahrscheinlich oder vielleicht würde er auch Nudeln oder sogar Fischstäbchen aus der Frühstücksbox essen. Das alles erscheint dir jedoch als eher etwas unpassend. Zum Einen weil es im Kindergarten nicht gerne gesehen würde und zum Anderen weil du es selbst als nicht ganz optimal empfändest.
Das mögliche Problem der Bestückung der Frühstücksbox resultiert wie du schreibst, hauptsächlich aus dem allgemeinen, sehr eingeschränkten, ggf wählerischen Essverhalten deines Sohnes, das du als etwas problematisch ansiehst. Dein Kind hat nur wenige Dinge, die er gut und verlässlich vom Familientischangebot mit isst.
Es sei nur eine kleine Auswahl an Speisen, die er gerne und meistens isst (Banane, Fischstäbchen, u.a.). Und es gibt Dinge, welche dein Kind gar nicht mag wie bspw Brot, Brot mit Marmelade, Waffeln. Und es gibt zwei Dinge, welche dein Kind absolut immer akzeptiert, auch wenn diese jeweils an sich geschmacklich pro Mahlzeit sehr variieren. Und er mag auch sein morgendliches Müsli.
Größe und Gewicht sind okay und auch seine allgemeine Entwicklung ist normal und er hat eine soweit gute Gesundheit, oder?
Hier ein paar Worte zur Brotdose:
zunächst bräuchtest du dir nur Gedanken darüber zu machen, was du die ersten Tage einpacken magst. Ob dein Kind essen wird, das ist zunächst noch nicht so wichtig. Wichtig wäre nur das, dass er könnte. Da er morgens zu Hause ausreichend frühstücken wird, kann es ohnehin sein, dass er zur vorgebenenen Zeit noch keinen rechten Hunger hat.
Wenn dein Kind die anderen Kinder beim frühstücken sieht, wird er vielleicht darum auch selbst gerne zugreifen und essen. Von daher der unbedingte Rat: pack das ein, was dein Kind kennt und mag.
Weißt du schon, ob das Frühstück direkt aus der Brotbox gegessen wird? Und hast du schon eine Frühstücksbox? Wenn ja, dann kannst du schon jetzt vor dem Kigastart beginnen, dein Kind an die Box zu gewöhnen (öffnen lassen) und das Essen daraus üben lassen. "Üben" klingt ein bisschen nach "Arbeit", so ist das nicht gemeint. Der Begriff "sanfte Gewöhnung" passt besser.
Wenn dein Kind die Box kennt und auch aus der Box schon mal gegessen hat, wird ihm das Essen aus der Box, in der neuen Situation im Kiga, leichter fallen.
In die Box kannst du alles das einpacken, was dein Kind gut kennt und gerne mag. Und in der Stückgröße am besten so, dass dein Kind die Stückchen gut greifen und essen kann. Auch hier ist es hilfreich, wenn dein Kind die Sachen in der Box genau so vorfindet, wie er sie schon kennt und mag.
Was würde dein Kind essen? Beginne doch mit der Laugenstande. Sicher ist Sicher. Darum geht es zunächst. Nudeln wären in eurem Fall vielleicht vorerst tatsächlich auch in Ordnung. Warum nicht?
In der kommenden Zeit könnt ihr das alles noch ändern. Und vielleicht klappt es doch bald auch mit Brot.
jetzt ein paar Worte zum Brot:
hast du eine Idee, warum dein Kind Brot nicht so gerne essen mag? Laugenstange isst dein Kind. Was ist daran anders? Ist es die Farbe oder die Form? Die Konsistenz, der Geschmack? Kann er diese besonders gut in der Hand halten und abbeißen?
Welche Sorte Brot esst ihr gewöhnlich?
Mag dein Kind gar kein Brot, auch kein Toastbrot oder Weißbrot?
Mag er die Rinde nicht?
Esst ihr als Eltern viel Brot oder eher auch nicht so gerne und selten?
Ist die Darreichungsform denn für dein Kind gut? Du darfst Brot und Waffeln, Pfannkuchen ruhig in kleine, handliche Stücke oder sogar kleine Stückchen schneiden.
Brot kannst du pur anbieten - ohne Belag. Der Belag kann separat gegessen werden.
Bringe doch Brotstückchen jeden Tag als Selbstverständlichkeit auf den Tisch.
Kleine Würfelchen, die schnell im Mund verschwinden können.
Und hier noch ein paar Worte zu den favorisiserten Speisen deines Kindes:
Dein Sohn liebt vermutlich Sicherheit beim Essen, vor allem bei der opttischen Präsentatation, bei der Verpackung, sucht Sicherheit in ganz bestimmten Merkmalen. Es ist gar nicht der Geschmack einer Speise, die ihn evtl stört. Dein Kind braucht ganz viel Sicherheit bei der Präsentation. Egal wie der Quetschie schmeckt und egal wie das Menü in der Herzschale schmeckt .- dein Kind isst.
Versuche doch dieses auf euer Equipment/Geschirr und auf die Speisenangebote (Form, Farbe, Größe, ...) zu Hause zu übertragen.
Bereite Quetschies frisch zu und richte sie immer gleich an, mit einem Trinkhalm.
Kaufe ggf eine Essmatte (so ein Riesenessteller mit mehreren Kammern) und gib in eine Kammer sichtbar für dein Kind umgeschüttet den Inhalt des Menüs und die anderen Kammern kannst du mit allerlei weiteren Speisen füllen.
Zaghaft könnte sich dein Kind an die neuen Speisen annähern und davon probieren.
GIb ihm hier eine Kontinuität bei der Auswahl der Speisenangebote.
Brotwürfel aus immer der gleichen Brotsorte, in einer immer wieder gleichen Art der Präsentation anbieten.
Immer und immer wieder. Und natürlich selbst auch Brot essen....
Zusammenfassend kann man sagen, dass dein Kind zwar einerseits ausreichend und auch ausgewogen und vollwertig isst, jedoch vieles Neue nur sehr zögerlich oder gar nicht probieren möchte. Er akzeptiert aber durchaus eine große geschmackliche Variation. Nur du wünschst dir, dass es anderes laufen sollte.
Möglicherweise hilft dir ein etwas anderer Blick auf die Situation. Was meinst du?
Hast du noch Fragen?
Meld dich ggf noch mal
bis dann
Grüße
Birgit N.
von
Birgit Neumann
am 21.08.2023