Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Reismehl und „Stückchen“

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Reismehl und „Stückchen“

InesundMarlene

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Hallo Frau Neumann, ich habe mal eine Frage . Ich wollte nun gern meiner sieben Monate alten Tochter mal mittags anstatt Gemüse-Brei mit Kartoffeln, Brei mit Reis anbieten. Um den Reis nicht pürieren zu müssen, hat mir eine Dame im Reformhaus Vollkorn Reismehl verkauft. Jetzt bin ich unsicher, ob es doch das gleiche ist wie „normaler“ Reis und ich das wohl verwenden darf? Des Weiteren möchte ich eignetl gern mal meiner Tochter gegahrtes Gemüse anbieten. Also zb ein weich gekochtes Stück Möhre oder Kartoffel. Oder so mal ein Stück Gurke. Oder ein Stückchen weiche Birne. Sie hat unten sogar schon ein kurzes Zähnchen. Bin aber eher der ängstliche Typ, was verschlucken oder würgen angeht .und deshalb püriere ich alles noch kurz und klein. ;-) Ginge es nach meinem Mann, hätten wir ihr schon längst mal etwas zum selber abbeißen angeboten.. Was sagen Sie dazu! gLG , ines


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo InesundMarlene du kannst das Naturreismehl für den Brei verwenden. Es handelt sich dabei normalerweise um Reis, welcher zu Mehl vermahlen wurde. In manchen Obstmuszubereitungen in Gläschen ist auch Reismehl enthalten. Es verhindert hier das Absetzen von Flüssigkeit. Es bindet die Flüssigkeit und der Brei bleibt dadurch homogen. Auch beim Selberkochen kannst du Reisemehl verwenden. Es funktioniert ebenso beim Mittagsbrei. Das Reismehl wird nach dem Garen deiner Gemüsezutaten kurz mitgekocht. Du kannst es zufügen, mit dem Schneebesen durchrühren, einmal aufkochen lassen und den Brei anschießend pürieren. Ca 10-15 g wird auf die übliche Breiportion von ca 200g zugegeben. Früchtebrei: 2 TL Reismehl mit ca 100 ml Wasser aufkochen. Mit ca 100g (selbst zubereitetem) Obstmus vermischen und 1 TL zugeben. Abkühlen lassen. Fertig Wenn du deiner Tochter auch breifreie Angebote machen möchtest, kannst du das tun, wenn: deine Tochter sollte sicher sitzen - entweder auf einem Schoß oder in einem Hochstuhl. Sie sollte eine leicht nach vorn gebeugte Haltung haben. Das erleichtert das Schlucken und ist auch für evtl Abhusten günstiger. Deine Tochter sollte alle Speisen immer selbständig mit den Händen greifen und selbständig zum bzw in den Mund befördern. Biete eine verantwortungsbewusste Speisenauswahl. Die angebotenen Speisen müssen sämtlich ungefährlich sein - in Bezug auf Größe und Konsistenz/Härte. Die Konsistenz sollte weich genug sein, damit das Zerdrücken zwischen Gaumen und Zunge und mit Hilfe der Kauleisten funktioniert. Die vorderen Zähne sind nur zum Abbeißen hilfreich. Probiere es zunächst bspw mit einer geschälten weichen Birne. Eine reife Birne ist weich genug. Schneide längliche Stückchen, die dein Kind gut greifen kann. Zubereitung babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, geht auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding". Hilfreich, falls du es besitzt, kann der Schnitt mit einem Wellenmesser sein. So flutscht das Stück nicht aus der Faust. Klappt aber natürlich auch ohne den besonderen Schnitt. Gurke eignet sich am Anfang besser noch gekocht. Roh kannst du sie ab dem 10. Lm anbieten. Auch kleine Mengen von verschiedenen breifreien Häppchen sind für dein Kind also vielleicht schon geeignet. Bspw: Kartoffelbällchen: schäle Kartoffeln (festkochend, wenn möglich). Wasche die Kartoffeln, schneide sie klein und gib Wasser mit den Kartoffeln in einen Topf. Koche die Kartoffeln weich. Schütte das Wasser ab. Stampfe die K. mit dem Kartofellstampfer zu einem festen Brei. Füge etwas Butter zu. Forme daraus für dein Baby kleine, gut handhabbare Kugeln. Fertig ist das breifreie Fingerfood. siehe Bild im Anhang. Es ist sozusagen Brei, welcher lediglich in Form gebracht wurde und breifrei serviert wird. . Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und den Teig mit Hilfe von zwei Teelöffeln als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger noch mit etwas Milch bestreichen und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Der Ei - und Kuhmilchanteil ist pro Kartoffelnocke verschwindend gering. Mehr als 1/2 - 1 Nocke wird dein Kind anfangs nicht essen. Grüße Birgit Neumann

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InesundMarlene

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Hallo Frau Neumann, wow vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!! :-) Nur noch kurz zum Reismehl. Ich habe einen kleinen (Avent-)Dampfgarer , worin ich das Gemüse gare und direkt auch pürieren kann. Das Reismehl würde ich also separat zubereiten. Wie viel Gramm Reismehl koche ich also in wie viel Wasser separat? Also anstatt 50 Gramm Kartoffelbrei. (Mache sonst immer ca 50 g Kartoffeln, 100 Gramm Gemüse und ggf ca 25 g Fleisch oder Fisch. Und dann würde ich nun auch mit dem Reismehl auf 50 g kommen müssen oder? Danke und liebe Grüße Ines mit Marlene


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo InesundMarlene oh, im Detail bin ich hier tatsächlich leider überfragt. Du brauchst das alles auch eigentlich gar nicht so kompliziert zu berechnen. Du kannst auch bspw ca 25-50g gekochten Reis (aus Reiskörnern) pro Portion in deinem speziellen Babykochgerät einfach mitpürieren. Bereite den Brei wie gewohnt zu und mische in einem letzten Püriervorgang den gekochten Reis (Menge nach Wunsch) dazu. Püriere den Brei, bis er die gewünschte Konsistenz hat. Die Kartoffeln sollten im Brei auch eigentlich nicht unbedingt ersetzt werden. Denn Kartoffeln haben mehr Inhaltsstoffe/Vitamine/Mineralstoffe als Reis. Getreide dient im Mittagsbrei eher als Fleischersatz (Hafer oder Hirse) oder kann für eine gröbere Breikonsistenz nützlich sein (Reis, Nudeln, Grieß, Couscous, Bulgur). Für einen weichen Brei mit Reismehl musst du weniger Mehl pro Einheit Flüssigkeit verwenden. Für eine festere Konsistenz musst du mehr Mehl nehmen. Zur Orientierung: 50g Reismehl für 350 -450 ml Wasser ergeben eine "Puddingkonsistenz". Grüße Birgit Neumann P.S. Reismehl kannst du übrigens auch als Saucenbinder verwenden und ganz allgemein als eine Art Stärkeersatz.


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