Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Pasta taeglich & KEIN BROT, KEIN GETREIDE

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Frage: Pasta taeglich & KEIN BROT, KEIN GETREIDE

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Hallo, Speiseplan meiner fast 1-jaehrigen Tochter (seit 4 Monaten isst sie sehr schlecht, verweigert Obst und Getreide, Gewicht ist komplett stagniert, wiegt 9.300 kg ) sieht so aus: - 08:00 200 ml Aptamil 2 - 11:00 Birne+Banane+Apfel gerieben + 2 Milupa Kekse oder manchmal Leibnitz Vollkornkekse (sie verweigert komplett BROT, ob in Haeppchen mit Butter oder zum reinbeissen etc., Getreide geht auch nicht). Obst zum reinbeissen funktioniert nicht, schmiert es sich in den Haaren und landet am Boden. Wenn sie beim Obst den Mund nicht aufmacht, gebe ich ihr ein Nestle Yogo Banane mit 2 Milupa Kekse (dass isst sie gerne aber Zuckergehalt ist ja gross!) - 14:30 Fleisch-Gemuese-Brei 190 gr (mehr geht nie) - 17:30 200 gr Pasta Barilla mit 1 EL BIO-Joghurt und Blumenkohl oder Brokkoli, Birnenmuss mische ich runter da sie nicht genug Obst isst am Tag. 2 mal die Woche mache ich Spaetzle (ohne Kaese) mit Joghurt, Gemuese und Birne. - 21:00 230 ml Aptamil 2 Nun meine Fragen: - Schaden diese Kinderkekse oder Leibnitz Vollkornkekse sehr? Was soll ich ihr denn geben wenn sie alle Getreidesorten (7-Korn Milupa, Alnatura Hirse, Milupa Griess, HIPP Kindermuesli etc.) verweigert? Das geht seit Monaten so. Brot kommt wie gesagt nicht in Frage. - ist es richtig wenn ich taeglich nachmittags Pasta koche & pueriere wie oben beschrieben? Spaetzle ist ok? - was sonst koennte ich ihr am Morgen bzw. Nachmittag geben? ein paar EL Frischkaese gemischt mit Joghurt und Obst waere ok in dem Alter? - was ist die Hoechstmenge an Milch dass sie am Tag bekommen darf? - wieviel gramm Fleisch muss ein 1-Jahriges Kind TAEGLICH essen? Ich gebe ihr zu Zeit 3 Eiswuerfeln Fleisch (30 gr) im Mittagsbrei rein. reicht es? Stueckig mag sie ueberhaupt nicht essen, alles muss fein pueriert sein wie die 4-Monats Glaeser. Sie ist auch sehr allergisch also ich muss alles sehr langsam einfuehren (Karotten und Orange darf sie nicht). Vielen Dank.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo loana Statt Kuhmilch und Säuglingsmilch als Trinkmilch gibst du Joghurt. Ca 300g Naturjoghurt könntest du täglich geben, das wären zwei Becher. Lass die Kekse mal komplett sein. Die Nudeln müsstest du eigentlich auch nicht pürieren. Deine Tochter nimmt sie sonst gar nicht? Die Spätzle isst sie aber im Ganzen, oder? Ich würde dir jetzt vorschlagen, dass du zwei bis drei Obstsorten auswählst - Apfel, Birne und Banane, wie du schreibst. Welche Gemüsesorten isst sie? Mach mit Brot weiter. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Dazu gibt es Milch. Die Kleinen können das selber essen. Kinder müssen viele Dinge erst noch kennenlernen. Den Geschmack von Brot, die Konsistenz von Brot, verschiedene Brotsorten. Der Belag, die Nähstoffdichte der Speisen. Sie orientieren sich in Essensangelegenheiten besonders am Papa, was anhand einer Studie herausgefunden wurde. Kinder wollen ihr Essen gerne untersuchen. Auch wenn dein Kind das Brötchen zerlegt und vermatscht, leistest du einen wichtigen Beitrag, wenn du das nich verurteilst. Dioese Phase geht vorbei. Das Essen mit den Fingern sollte erlaubt sein. Denn Kinder wollen ihr Essen auch BE-Greifen. Bringe deinem Kind zaghaft bei, wie sie mit Besteck essen kann. Am Anfang führst du ihre Hand noch mit. Auch das macht Spass. Du kannst Speisen anpassen, stückigere Kost anbieten, und das Spiel ins Essen integrieren. Das heisst, dass die Zutaten bspw als Bild auf den Teller gelegt werden. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden. Auch das Auge isst mit. Sind die Teller schön angerichtet, übersichtlich gehalten, mit kleinen Portionen, dann animiert das meistens eher zum Essen. Statt einem Berg grüner Erbsen lieber mal nur Erbsen als Deko auf den Teller tun. Wenn es dem Kind schmeckt, kann nachgelegt werden. Insgesamt könnt ihr die Breie durch normale Lebensmittel ersetzen. Bei der Verteilung der Nährstoffgruppen kannst du dich daran orientieren: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Oder kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.fitkid-aktion.de/upload/bilder/Sonstiges/DGEKreisweb.gif Und hier noch: "Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben zuweilen eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem neuen, unbekannten Éssen. Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Zum Probieren genügen oft schon mimimalste Mengen. Und ausspucken sollte erlaubt sein. Auch der Geruchssinn spielt eine große Rolle. Denn noch bis ins Erwachsenenalter (lebenslang) hinein sind solche Erinnerungen mittels Geruchssinn aktiv, und die Bereitschaft später im Erwachsenenalter eine Speise zu probieren, ist dadurch sehr gross. Somit nimmt die Geruchsprägung noch vor der Geschmacksprägung eine wesentliche Rolle ein. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Appetitsteuerung viele Faktoren zusammenspielen. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt."U.a. sind deshalb allergiegefährderte Kinder hier auch besonders eigen. Grüsse B.Neumann


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