Ann-Kristin
Liebe Frau Neumann, Mein Sohn ist genau zwei Jahre alt. Er wurde fast 8 Monate ausschließlich gestillt, und danach gab es als beikost Brei. Fingerfood wollte er nicht. Als Baby war er ein mäßiger Esser, meist so 80% einer Portion und er hat immer recht freudlos gegessen - also wir haben ihn nie gezwungen, aber auch nie den Eindruck gehabt er freut sich auf das Essen. Im gesamten ersten Lebensjahr war Muttermilch das wichtige. Er wird noch ca 6 X in 24 h gestillt. Mittlerweile mag er Frühstück, Vesper und Abendessen recht gern. Ich koche selbst, fast nur Bio, sehr abwechslungsreich und fast ohne Zucker. Der grosse Bruder (3) ist ein sehr guter Esser. Das Problem beim kleinen ist das Mittagessen. Dort ist er sehr maekelig und isst sehr wenig. Gemüse gar nicht (auch nicht als rohkost, allenfalls paar Stück Gurke) Fleisch gar nicht, nur als Frikadellen oder feinkrumeliges Hackfleisch akzeptiert er es. Alles koernige wie Reis, graupen oder Hülsenfrüchte lehnt er ab Je inhomogener die Beschaffenheit eines Essens, desto weniger will er es. Er mag irgendwie essen, dass homogen, weich, aber dabei etwas fest ist (in Richtung Brot, das isst er am allerliebsten) : also herzhafte Waffeln, schmarren, Spätzle, grosse Nudeln, Pfannkuchen, Polenta, Kartoffeln und Kartoffelbrei (unter den mische ich puriertes Gemüse, neben dicken Gemüsesossen die einzige Möglichkeit, ihm Gemüse unterzujubeln) weicher Fisch geht auch... Trotzdem isst er insgesamt sehr wenig und pickt sich quasi nur raus, was er mag... 1. Soll ich lieber was kochen, wo ich weiß, dass er möglichst viel davon isst oder ihm ggf was anderes als dem Rest der Familie? Wenn ich z. B. Reispfanne oder gefüllte paprika Schote mache, dann isst er gar nichts, weint dann aber, weil er Hunger hat 2. Haben Sie noch Rezepteideen für seine bevorzugte homogene Konsistenz? Oder wie ich Gemüse untermogeln kann? Er ist groß und schlank. Verringern Der Stiklmenge hat kein Einfluss auf sein mittags-Essverhalten. Ich habe immer seine breie abwechslungsreich und mit viel Varianz zubereitet und mich während Schwangerschaft und Stillzeit abwechslungsreich und mit viel Gemüse ernährt. Beim grossen habe ich alles genauso gemacht und der war und ist ein "allesesser" Besten lieben Dank!!
Hallo Ann-Kristin Momentan stillst du deinen Sohn noch sehr häufig. Oder anders herum gesagt, dein Sohn möchte noch häufig gestillt werden. Inwieweit dein (gesunder und altersentsprechend entwickelter) Sohn dadurch seinen Kalorien- und Nähstoffbedarf deckt, das kann ich nicht beurteilen. Wende dich mit dieser Frage zur Einschätzung und Beurteilung der vielleicht über die Muttermilch zugeführten Energiemenge bitte noch einmal an Biggi Welter und Kristina Wrede im Nachbarforum "Stillberatung". Möglicherweise deckt dein Sohn durch Muttermilch doch einen großen Teil seines täglichen Energiebedarfs übers Stillen. DIe Beiden können dich hierzu bestimmt gut beraten. Auch wenn du momentan den Eindruck hast, dass dein Kind durch weniger Stillen derzeit trotzdem keine größeren Mengen isst - das kann sein. Du schreibst , dass dein Kind nicht so viel und nicht mit der großen Begeisterung isst, die du dir wünschst. Finde doch vielleicht zunächst einmal heraus, ob dein Kind vielleicht doch im Rahmen seiner Möglichkeiten ausreichend und vielseitig isst, und nur vielleicht deine Erwartungen nicht erfüllt. Du schreibst auch, dass dein Kind Vorlieben für die Konsistenz (homogen) und andere bestimmte Speisen hat, sowie auch Abneigungen gegen andere Speisen mit bestimmten anderen Merkmalen (nicht homogen). Ausnahmen inbegriffen. Insgesamt aber isst dein Sohn. Er isst manche Speisen lieber als andere. Er isst manche Speisen gar nicht, oder pickt sich das heraus was er mag. Du schreibst auch, dass er durchaus Hunger hat. Soweit ist alles als normal und als durchaus altersentsprechend zu bewerten. Wenn dein Kind rundum gesund und zufrieden und auch altersentsprechend gut und soweit normal entwickelt ist (laut KiA), dann könnten dir vielleicht allgemeine Antworten weiterhelfen, um deinen Sohn an eine erweiterte Speisenpalette heranzuführen. Beobachte dein Kind und schau, wo er mal mehr und mal weniger Unterstützung und Aufmerksamkeit oder Zuwendung und/oder Hilfe benötigt. Finde am besten auch heraus, wie, wo und wann du dein Kind altersentsprechend und individuell in Punkto Essen, sinnvoll fordern und fördern kannst Meine individuellen Antwortmöglichkeiten hier im Forum sind leider sehr beschränkt. Doch soweit die allgemeinen Empfehlungen auf eure Situation zutreffen, kannst du vielleicht folgendes tun, um jetzt noch deine konkreten Fragen aufzugreifen: "1. Soll ich lieber was kochen, wo ich weiß, dass er möglichst viel davon isst oder ihm ggf was anderes als dem Rest der Familie? Wenn ich z. B. Reispfanne oder gefüllte paprika Schote mache, dann isst er gar nichts, weint dann aber, weil er Hunger hat" Du kannst Beides machen. Biete deinem Kind seine gewohnten, bekannten und gemochten Speisen an. Und dazu kannst du ihm die Möglichkeit geben, eure Speisen vom Familientisch zu probieren. Wie ihr das machen könntet, das müsstest du herausfinden. Akzeptiert er die Speisen auf seinem Teller? Oder möchte er selbst bestimmen was, wie und wann und wie genau er Neues oder Speisen vom Familientisch probiert? Finde heraus, wie der Prozess des Probierens am besten gelingt. Überlass deinem Kind ruhig mehr Eigenverantwortung. So kann euer Kind einfach in die Situation hineinwachsen. Bleibe authentisch. "2. Haben Sie noch Rezepteideen für seine bevorzugte homogene Konsistenz? Oder wie ich Gemüse untermogeln kann?" Versuche dein Kind weiterhin an die Speisenvielfalt an eurem Familienesstisch heranzuführen. Biete ihm die gewohnten und gemochten Speisen an und ergänze mit Familienkost. Familienkost kannst du so modifizieren und anpassen, dass dein Sohn einfacher mitessen kann. Biete ihm zum Kennenlernen viele Zutaten einer Speise separat an. Bei einem Nudelauflauf bspw; kannst du anbieten: Nudeln, Gemüse, Ei und dazu ein kleines Stückchen vom ganzen Auflauf. So kann er sich Zutat für Zutat an das gesamte Gericht, die Konsistenz betreffend, annähern. Gemüse kannst du in Cremesuppen anbieten. Auch in Waffeln kannst du Gemüse zufügen. Sogar in Brot oder Brötchen lässt sich Gemüse einarbeiten. Lass deinen Sohn alle Speisen selbständig entdecken. Über kleine Probiermengen, welche er selbstbestimmt und in seinem Tempo, durch eigene Neugier, testen kann. wird dein Kind sich langfristig auch an andere Konsistenzen, inhomogene Konsistenzen gewöhnen. Lass deinen Sohn beim Essen viel Handkontakt mit den Speisen erleben. Der haptische Eindruck verschafft deinem Kind einen ersten einer Speise und gibt deinem Kind damit wichtige Impulse zum Handeln. Er lernt auf diese spielerische Art neue Konsistenzen kennen - und wird sie langfristig akzeptieren lernen. Der Mund ist in einer weiteren Instanz schließlich die Eintrittspforte für das Essen. Im Mund wird das Essen weiterhin auf Eignung geprüft. Mit den Geschmacksknospen und dem Tastsinn im Mundraum - was gefällt wird auch geschluckt. Alle Kinder mögen eine weiche, samtige Textur. Sie mögen lauwarm und süß. Diese Speisen wie bspw ein Grießbrei ist darum eine ideale Kost für Essanfänger. Damit dein Kind aber auch lernt andere Konsistenzen und Aromen, andere Temperaturen, anderen Geschmack zu mögen, sollte er andere Speisen in den Mund nehmen und bewerten. Bei Nichtgefallen wird die Speise ausgespuckt. Aber: beim nächsten Mal gefällt die Speise häufig schon viel besser - es sind sogar bis zu 10 dieser Kontakte nötig, um Kinder an Neues zu gewöhnen. Bereits kleine Mengen von neuen Speisen sind für den Anfang aber schon ganz prima. Macht den Esstisch zum Abenteuerspielplatz für alle Sinne. Hilft dir das schon ein wenig weiter? Grüße Birgit Neumann Und hier sind noch ein paar Rezeptanregungen, welche zu deiner eigentlichen Frage passen:: Kartoffelwolken: 160g gekochte (Salz-)Kartoffeln 30 ml Öl 2 Eier 100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche) 80g Mehl 1 Msp Backpulver aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen. Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. siehe auch hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Gruene-Smoothies_49203.htm https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Kleinkind-verweigert-jegliches-Essen_48323.htm https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Wie-bekomme-ich-ein-Kleinkind-zum-Essen_49187.htm
Ann-Kristin
Ein Beispiel von heute: es gab suesskartoffelpuree (mit Lauchzwiebeln und Avocado püriert), ein Ei Benedikt und Gurkensalat mit joghurt-zitronendressing. Er hat das Ei verspeist, zwei Löffel vom Püree genommen und das zitronendressing genascht. Ich sehe es locker und keiner muss aufessen, aber er nimmt über Monate hinweg vom meisten Essen nur soviel, dass es allenfalls für einen Snack reicht. Nur von pasta, herzhaften Pfannkuchen und Waffeln (auch herzhaft mit geraspelten Gemüse) isst er eine Portion, die als Mittagessen durchgeht
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