Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung ab 10 Monate

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Frage: Ernährung ab 10 Monate

Pastrada

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Hallo! Meine Martha ist gerade 10 Monate geworden. Sie ist ein guter Esser nur leider will sie fast ausschließlich Brei aus Gläschen. Egal was ich ihr leckeres koche. Seit einiger Zeit giert sie nach Sachen die wir essen und möchte eigentlich alles probieren. Sie ist nur wenig, weil das Kauen noch sehr anstregend zu sei scheint. Vor allem weil sie nur einen Zahn hat. Haben sie noch ein paar Rezepte für mich die ich für die ganze Familie kochen kann, vielleicht etwas, was Martha in die Hand nehmen kann. Sie möchte immer alles alleine machen. Und ein paar Anregungen als Alternative zum GOB wären ebenfalls super! Liebe Grüße Pastrad


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Pastrada dein Baby entwickelt sich prächtig. Deine Martha mag alles probieren und genau darum geht es. Gib ihr ruhig weiterhin den Brei aus dem Gläschen, wie sie es gewohnt ist. Dazu darf deine Kleine ganz viel bei euch probieren. Mit dem bekannten Essen, nämlich dem Brei aus dem Gläschen kann sie sich satt essen und mit dieser sicheren Basis neue Essabenteuer wagen. Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind ruhig auch mal "nur" riechen, lass sie kosten, matschen, picken, , kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m. Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Das wird orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln, heutzutage wären "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln als Name evtl passend...Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! Biete auf einem Teller kleingeschnittene, dünn mit Butter bestrichene, von der Brotkruste enfernte, Brotstückchen an. Idealerweise greift dein Kind freudig zu und ist begeistert von dieser neuen Art des Essens. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen) füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt und alle Sinne wollen beschäftigt sein. Genau das hast du auch schon beobachtet. eine gute Überleitung von Babybrei zum normalen Essen kannst du erreichen, indem du solche Sachen kochst, die dir schmecken und einigermaßen kleinkindgerecht sind. Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Es basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte sie dem nacheifern. Familienkost ist ganz einfach. Sie löst die Breiphase nicht unmittelbar ab, sondern der Übergang ist schleichend. Es ist genau der richtige Zeitpunkt, um deinem Baby neue Essgenüsse anzubieten. Auch abends oder mittags/nachmittags darfst du Probierhappen von den üblichen Familienspeisen abgeben. Dafür brauchst du gar nichts Eigenes für dein Kind kochen. Es ist zielführender, wenn ihr beide gemeinsam die gleichen Dinge esst. Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren. Um das Angebot mit selbst gekochtem Essen zu erweitern, kannst du Basics kochen: Kartoffeln kochen und als Fingerfood neben dem gewohnten Brei anbieten. Gemüsestückchen oder Gemüsesticks garen, in Öl oder Butter schwenken. Fleischklößchen herstellen. Obst kannst du ruhig auch mal roh, geraspelt, gemust, zerdrückt anbieten Dabei sind ganz elementar: ein eigener Teller/schüssel und Besteck. Den GOB kannst du durch Obst ersetzen. Einfach mal Apfel roh fein reiben. Jetzt im Sommer hast du eine super Auswahl an Obstsorten, die du roh geben könntest. Lass sie einfach mal probieren und schaue, was ihr schmeckt. Wenn du keine Obst geben magst, dann versuche es mal mit Reiswaffeln oder Hirsekringeln o.ä. aus dem Sortiment der Babynahrung. Versuche es auch mal damit - eine Zwischenstufe von Kuchen und Brot: Feines Kastenweißbrot 500g Weizenmehl Type 405 1 P Trockenhefe, davon 7g 1 TL Zucker etwas Salz 2 Eigelbe 1 Ei 1/8l lauwarme Milch 125g Schmand Butter für die Form aus den Zutaten einen Hefeteig herstellen, abgedeckt, im Ofen bei 50°: Die Tür einen Spalt geöffnet 30 min gehen lassen. Eine Kastenform (30cm) mit Butter ausstreichen. Den Teig nochmals kräftig durchkneten, in die Form geben.Der Länge nach mit einem scharfen Messer einritzen. Zugedeckt bei Zimmertemp ca 20 min gehen lassen.. Den Ofen auf 200° vorheizen. Eine feuerfeste Schale mit kochend heissem Wasser in den Ofen stellen. Den teig noch mit dem Wasser bepinseln, im Ofen ca 40-45 min goldbraun backen. Anschliessend 5 min in der Form ruhen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen, mit einem Tuch bedecken und auskühlen lassen. Achtung, der Teig geht enorm auf. Beim Abdecken darauf achten, dass der klebrige Teig nicht am Küchentuch kleben bleibt -- deshalb große Schüssel nehmen. Rezept angepasst, Originalrezept aus: KOCHEN, das gelbe von GU. Die Konsistenz erinnert an Kuchen. Mit Marmelade und/oder Obst(mus), ist das echt lecker. Apfel-Haferbötchen: siehe bitte hier: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Brot-Broetchen/Apfel-Hafer-Broetchen-18059.html Oder hier ein Grundrezept für Grießschnitten. Sie sind ein Kompromiss zwischen breiig und fest. 125g Kuhmilch wahlweise auch Wasser (mit etwas Sahne) 25-30g Weichweizengrieß oder Maisgrieß (Polenta) Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Wenn du keine Milch geben magst, dann nimm eine Alternative wie Haferdrink, Mandeldrink, Wasser mit Sahne etcetc Minihackbällchen: Rindersteak beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne braten. Paprika-Möhrensosse zu Nudeln oder Couscous gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben. Evtl Mozzarellakäse dazugeben. Die Sosse lässt sich auch einfrieren Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Also dann Grüße B.Neumann


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