Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Beginn mit Beikost

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Frage: Beginn mit Beikost

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Hallo Birgit, seit vorletztem Wochenende habe ich bei meiner Tochter (knapp 7 Monate) mit der Beikost (mittags) angefangen. Aufgrund ihres hohen Allergierisikos sagte mir der Kinderarzt,ich solle nicht mit Karotte anfangen, sondern mit einem anderen Gemüse. Ich hatte daraufhin aus dem Naturkostladen von der Firma Sunval "Kürbis fein" gegeben. Da nun auch Kürbiszeit ist, habe ich Kürbis auch selbst pürriert und eingefroren. Ich bin nun vom Glas auf mein Eingefrorenes gewechselt. Zunächst meine Frage: Kann ich ohne weiteres so hin und herspringen? Mal ein Glas, wenn ich unterwegs bin und mal das Selbstgekochte geben, oder sollte man sich gerade am Anfang des Zufütterns auf eines beschränken ??? In der 2. Woche habe ich nun angefangen, Kartoffeln mit unterzurühren (100 gr. Kürbis, 40 gr. Kartoffeln, 1 EL Sonnenblumenöl und ein wenig Wasser). Meine Tochter hatte daraufhin 2 Tage ganz festen Stuhl (richtige harte "Köttel")und sich ziemlich schwer getan, den Darm zu entleeren. Die letzte Nacht hatte sie so einen harten Bauch und hat geweint, daß ich mit einem Kümmelzäpfchen nachhelfen mußte. Dann ist alles rausgekommen. Meine Frage: Soll ich zunächst die Kartoffelmenge reduzieren oder ein paar Tage wieder nur Kürbis pur füttern ? Oder das ganze mit mehr Wasser strecken, daß der Brei dünner wird ? Neulich habe ich gelesen, daß man die Kartoffelmenge auf max. 50 gr. steigern soll. Dann wiederum habe ich in einem Rezept gelesen, daß man dort die Kartoffelmenge auf 70 gr. steigern soll. Was denn nun ? Jeder sagt was anderes. Leider gibt es Kürbis mit Kartoffeln nicht im Glas. Könntest Du mir nicht mal die jeweiligen Grammangaben für die entsprechenden Wochen schreiben ? Also 2. Woche so und so viel Gemüse, dann Kartoffeln bzw. später dann Fleisch. Ich bin total verunsichert und habe Angst, daß mein Kind von irgendetwas zu viel bekommt. Auch beim Zugeben vom Öl weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Im Naturkostladen wurde mir das Raps-Keimöl empfohlen (kaltgepreßt). Jetzt habe ich wiederum gelesen, daß das Öl nicht kaltgepreßt sein soll. Mein Mann war daraufhin noch einmal im Reformhaus. Die Dame dort empfahl ihm dann Leinsamenöl, damit der Stuhl auch weicher wird. Allerdings habe ich von Leinsamöl noch nichts gelesen, ob man das nehmen darf. Ach, das ist irgendwie alles total kompliziert. Ach noch was: Welches Gemüse würdest Du denn nach dem Kürbis empfehlen zum Ausprobieren ? Evtl. Zuccini ? Danke im voraus für Deine Hilfe ! LG Elga


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Elga jaja die liebe Beikost. Es ist tatsächlich schwierig geworden, hier noch einen einfachen Weg als "Laie" zu finden. Das Angebot an Babygläschen ist riesig und kaum mit den Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Beikost vereinbar. Zahlreiche Bücher zum Thema gibt es zu kaufen und doch widersprechen sich einige Autoren. Ältere Werke sind noch im Handel erhältlich und das FKE in Dortmund hat längst die Empfehlungen "überarbeitet". Und tatsächlich gibt es den einen oder anderen richtigen Weg gar nicht. Jahrelang wurde mit der Frühkarotte als erste Beikost zugefüttert. Neuerdings ist sie in Verruf geraten und andere Gemüsesorten drängen sich in den Vordergrund, die der Möhre den ersten Platz streitig machen. Die Babykosthersteller haben nicht wirklich darauf reagiert. Es gibt zwar Pastinake als Monogemüse aber keine Pastinake mit Kartoffel. Es gibt zwar Kürbis im Gläschen, aber meist vermischt mit Reismehl. Und die Suche nach Kürbis in Ergänzung mit Kartoffel ist mühselig, da erfolglos. Nun gibt es aber verschiedene Kürbissorten die unterschiedlichen Kaloriendichten aufweisen. Der Hokkaido ist sättigender als ein Muskatkürbis. Soviel dazu. Ein selbstgemachter Gemüsebrei enthält Prozentanteile an Gemüse und Kartoffel, sowie Fett und Fleisch. Eine Gläschenportion von 190g ist für das Durchschnittsbaby konzipiert. Dein Baby kann und darf aber soviel Brei essen bis es satt ist. Mehr oder weniger als eine Gläschportion. Wenn du also mit einem Gemüse beginnst, dann fütterst du am Anfang nur ein paar Teelöffelchen. Jeden Tag steigerst du die Menge soviel weiter wie dein Baby essen möchte. Frühestens nach dem vierten Tag gibst du Öl hinzu. Pro 190g wären das 1 EL. Je nachdem wieviel dein Baby also isst, gibst du Öl hinzu. Mittlerweile sollte die Portion schon recht üppig sein und da kommt dann die Kartoffel mit dazu. etwa 100g Gemüse und 50g Kartoffeln. Dann gibst du handelsübliches Rapsöl oder Sonnenblumenöl oder Maiskeimöl dazu. Bitte kein Leinsamenöl. Was haben die euch da erzählt?? Ein kaltgepresstes Öl hat leider meist auch Verunreinigungen und allgemein noch weitere Stoffe, die für den kindlichen Organismen noch nicht so gut geeignet sind. Rapsöl gibt es mittlerweile eigentlich fast überall. Ein gutes Öl aus dem Supermarkt sei, nach Vorgaben des FKE in Dortmund gut genug. Hier wurden die Schadstoffe herausgefiltert. Schau mal ins Forum von Frau Dr. Reibel. Sie hat solche Listen, was ab wann geeignet sei. Suche unter "Ernähurngsplan" oder "Reismilch". Sind deine Fragen nun geklärt? Sonst meldest du dich halt nochmal. Gruss Birgit


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