Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Zufüttern von Milchnahrung u. Abstillen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Zufüttern von Milchnahrung u. Abstillen

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Liebe Frau Höfel, meine Tochter ist fünfeinhalb Monate alt. Sie war von Anfang an sehr leicht (auf dieser Kurve im gelben Untersuchungsheft war sie immer noch unter der "Leicht-Kurve"). Vor 2 Wochen riet uns der Kinderarzt nun Milchnahrung zuzufüttern, da sie nicht zugenommen hatte und auch nachts alle 2 Stunden kam. Ich gebe ihr nun morgens und abends ein Fläschchen. Morgens trinkt sie ca. 130ml, abends 200 ml. Nun habe ich eine Frage wegen dem Stillen/Abstillen: Wird meine Milchmenge durch die Fläschchen nun automatisch weniger oder sollte ich lieber abpumpen? Ich habe etwas Bedenken, dass ich einen Milchstau oder eine Brustentzündung bekomme. Und dann habe ich noch eine Frage: Meine Tochter kam vor den Flaschenmahlzeiten nachts ca. alle zwei Stunden- was mit der Zeit echt anstrengend ist! Nach der ersten Abendflasche hatte sie 6 Stunden durchgeschlafen, am 2. Abend sogar 7 stunden. Wir haben uns schon riesig gefreut, dass sie endlich durchschläft, doch seit der 3. Abendflasche kommt sie das erste mal nach ca. 3 Stunden und dann wieder im 2 Stunden-Takt. Woran kann das liegen und was kann ich dagegen tun? Wir sind langsam am verzweifeln, da die schlaflosen Nächte sehr an die Nerven gehen... Über Ihre Antworten wäre ich sehr dankbar und wünsche noch einen schönen Abend. LG Carmelita


Martina Höfel

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Liebe Carmelita, 2 Fläschchen - das ist okay. Ich finde nur die Zeitpunkte oder einen davon ziemlich ungeschickt gewählt. Abends eine Flasche, dann evtl. Nachtruhe, dann wieder Flasche am Morgen und dann den Tag über Stillen. Ich würde die Flasche morgens um eine Mahlzeit verschieben. Also: morgens erst stillen, dann Flasche, tagsüber stillen, abends Flasche. Selbst wenn Sie dann mal länger schläft, kommt Ihre Brust nicht in Schwierigkeiten, da Sie morgens als erstes wieder anlegen. Dass Ihr KInd nachts wach wird, ist völlig normal. Nur weil Sie jetzt abends die Flasche bekommt, hört Ihre Entwicklung nicht auf (vielleicht sogar im Gegenteil). Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!). Dazu der Besuch von Oma, neue Nahrungsmittel etc. Ihr KInd ist also mit Recht unruhig und überdreht, denn es ist leistet jeden Tag Schwerstarbeit um alle Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Lassen Sie sich auch nicht von anderen irritieren, angeblich schlafen die meisten Kinder durch. Wenn man aber hinterfragt, was das heißt, dann kommt oft heraus, dass es 4 Stunden sind! Liebe Grüße Martina Höfel


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