Woran erkennt man Wehenschwäche während Geburt? Achtung lang!

M. Sc. Martina Höfel Frage an M. Sc. Martina Höfel Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

Frage: Woran erkennt man Wehenschwäche während Geburt? Achtung lang!

Sg. Frau Höfel, habe gerade das Geburtsprotokoll der ersten SS gesehen und entbinde in wenigen Wochen von meinem 2. lt Geburtsprotokoll war gerade mein Muttermund verstrichen, Beginn der Austreibungsphase, als die entbindende Ärztin eintraf, die Hebamme notierte: "Deutliche Wehenschwäche erkennbar". Es wurde ein Wehentropf angehängt mit steigernder Dosierung (lt CTG schließlich 85ml - Medikament nicht notiert) Während der folgenden zwei Stunden in der Austreibungsphase wurde versucht, das Kind vaginal zu entbinden, mit "Turnübungen", Kristellern und schließlich Saugglocke, alles half nichts, obwohl lt Ultraschall der Kopf das Becken hätte passieren können. Beim anschließenden Kaiserschnitt stellte sich heraus, das die Nabelschnur zwar ungewöhnlich dick, aber nur halb so lang als üblich war - daher das Ganze. Meine Frage daher jetzt - kann man am CTG eine Wehenschwäche nicht erkennen (lt. meiner Ärztin nicht deutlich) bzw. was heißt "Wehenschwäche" - daß die Wehen nicht effizient zur Austreibung führen? Ich vermute, daß die Verabreichung des Wehentropfes eher im Nachhinein gesehen sinnlos war, weil die Wehen sehr wohl stark waren, aber nichts bringen konnten. Hab nämlich jetzt doch ziemlich Bammel vor den extrem starken Wehen, die ich am Schluß hatte und würde mich irgendwie versichern, daß beim zweiten Kind die Wehen auch nicht sehr viel stärker werden als beim ersten.. Alles "natürliche" davor konnte ich noch ganz gut aushalten und macht mir auch keine Gedanken.. Danke für Ihren fachlichen Rat!

von egomeimihi0 am 10.02.2012, 22:32



Antwort auf: Woran erkennt man Wehenschwäche während Geburt? Achtung lang!

Liebe egomeimihi, nichts ist schwerer zu beurteilen als eine Geburt bei der man nicht dabei war! Eine Wehenschwäche leiten wir nicht vom CTG ab. Dort können Sie zwar Wehen aufzeichnen, aber je nach Dicke der Bauchdecke der Frau und Sitz des Druckabnehmers ist die Aufzeichnung mehr oder weniger brauchbar. Wir registrieren die Anzahl und Abstände der Wehen mit dem CTG - Stärke und damit Progress leiten wir eher vom Geburtsfortschritt ab. Sie hatten ja Wehen, sonst wäre der Muttermund nicht aufgegangen. Es kann sein, dass man mit dem Tropf versucht hat, noch etwas mehr Druck zu machen. Und das hat man ja auch getan (bei uns läuft der Tropf nie höher als mit 90ml/h). Der KOpf muss auch tief im Becken gewesen sein, ansonsten hätte man es nicht mit "Kristellern" oder VE versucht. Eine Wehenschwäche kann eigentlich mit Tropf nicht mehr vorgelegen haben, da der Kopf ja tiefer kam. Der Tropf war in der Situation (in der er begonnen wurde) nicht sinnlos. Die Wehen waren anscheinend nicht ausreichend. Dieses Manko wurde behoben. Wäre die NS nicht zu kurz gewesen, dann hätten Sie problemlos geboren. Da der Muttermund ganz auf war, haben Sie gute Chancen für eine Spontangeburt ohne Tropf beim zweiten Kind. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 11.02.2012



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